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Völker-Diebstahl wegen Bienen-Mangel

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Sechs dieser Bienenhäuser wurden gestohlen. © Privat

Jesenwang - Die Bienen werden deutschlandweit immer weniger.Im zurückliegenden Winter sind besonders viele Völker verendet.

Jetzt keimt ein Verdacht auf: Sind die Bienen eines Imkers bei Jesenwang deshalb gestohlen worden?

Sechs Bienenvölker sind samt ihrer Behausung am Wochenende von einem umzäunten Gelände bei Jesenwang-Pfaffenhofen verschwunden. Imker sind überzeugt: Diesen Diebstahl kann nur ein Profi verübt haben. „Wer sich da nicht gut auskennt, riskiert viel, denn so einfach lassen sich die wehrhaften Bienen in den schweren Kästen nicht abtransportieren“, sagt ein Imker. „Nur Insider wissen, wie das funktioniert.“

Ist der Hintergrund für den Bienen-Diebstahl die - zynisch ausgedrückt - schlechte Marktlage? Möglich. Denn 20 bis 30 Prozent der Bienenvölker in Bayern haben den Winter nicht überstanden. In manchen Regionen liegt der Verlust sogar bei 50 bis 70 Prozent. Vereinzelt, so berichtet ein Imker, ist sogar Totalschaden zu vermelden. Ursachen sind Krankheiten, milde Winter und vor allem die Varroa-Milbe.

Einigen Imkern sei es trotz- dem gelungen, ihre Völker einigermaßen gut durch den Winter zu bringen. Dennoch haben sie kaum noch Tiere, weil der Orkan vor Ostern die Beuten (Behausungen) umgeworfen habe. Auf dem Markt seien keine Tiere zu bekommen. „Die Imker konnten Verluste also nicht einmal mehr ausgleichen und zukaufen“, so der Experte. Der Verdacht liegt also durchaus nahe, dass sich ein Imker die Bienen eines Kollegen unter den Nagel gerissen hat.

Der Diebstahl muss auffällig gewesen sein. Denn um die Stöcke abzutransportieren, muss ein größeres Fahrzeug verwendet worden sein. Hinweise erbittet die zuständige Polizei in Fürstenfeldbruck, Telefon (0 81 41) 61 20.

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