- vonAndreas Baarschließen
Die Eiszeit ist in Bad Bayersoien ausgebrochen - zwischen der Bürgermeisterin und den Betreibern des Parkhotels. Trotz der Vorwürfe sieht sich Kieweg im Recht.
zwischen Bürgermeisterin Gisela Kieweg und den Hotelbetreibern. Die Inhaber Wolfgang Friedel und Sohn Lukas ließen ihre Münchner Rechtsanwaltskanzlei Labbé & Partner beim Landratsamt und beim Innenministerium einen Antrag auf „kommunalaufsichtliches Einschreiten“ einreichen. Im Raum steht der Vorwurf, dass die Kommune das Kurhaus-Grundstück unter Wert verkauft habe.
– Seit dem Verkauf des Kurhauses an die Riegseer Familie Roy-Lage und der Ausbootung des heimischen Parkhotels ist in Bad Bayersoien eine Eiszeit ausgebrochen. Und zwarRathauschefin Kieweg hatte davon erst durch die Tagblatt-Nachfrage erfahren. Entsprechend kühl fiel ihr Kommentar am Dienstagabend im Gemeinderat aus: „Ich habe mich sehr darüber gewundert, dass man nicht miteinander redet.“ Gerade in einem kleinen Dorf und vor allem, weil sie kurz zuvor noch mit Hotel-Juniorchef Lukas Friedel gesprochen habe. Dass sich beide Parteien nicht mehr allzu viel zu sagen haben, war nach der Verkaufsentscheidung des Gemeinderats seitens des Parkhotels deutlich geworden. Man werde das bisher gute Verhältnis zur Gemeinde überprüfen, hatte Seniorchef Wolfgang Friedel deutlich gemacht. Dies bekräftigte er gestern: „Warum hätten wir die Gemeinde informieren sollen?“, sagt er zum Vorstoß beim Landratsamt. „Die Gemeinde ist kein Ansprechpartner als Kontrollinstanz.“
Überhaupt: „Wir haben Labbé & Partner gebremst.“ Friedel zufolge wollte die Kanzlei schon nach dem Gemeinderatsbeschluss am 18. Dezember aktiv werden. Doch man habe extra gewartet, bis eine Antwort der künftigen neuen Nachbarn eingegangen sei, so der Hotelier. Die Friedels hatten sich am 27. Dezember per Mail und Brief an Ravy Roy und Carola Lage-Roy gewandt. Ziel: Ein Gespräch über die Zukunft der Anlieferung und der Feuerwehrzufahrt zu ihrem Vier-Sterne-Hotel, die seit rund 20 Jahren über das Kurhaus-Areal läuft. Dies wurde bislang vertraglich mit der Gemeinde geregelt und wäre mit einem Verkauf hinfällig.
„Die Möglichkeit der künftigen Nutzung dieser Flächen ist für das Parkhotel existenziell“, heißt es in dem Schreiben. Die Hoteliers bitten darum, die benötigten Geländestreifen an der Grundstückgrenze erwerben zu können. Die Antwort war enttäuschend: Die Familie Roy-Lage lehnte das Ansinnen ab: „Leider können wir Ihnen nicht entgegenkommen, da unsere Baupläne dadurch gänzlich durchkreuzt würden.“ Die Abfuhr war für das Parkhotel letztendlich das Signal, seine Anwälte loszulassen. Bürgermeisterin Kieweg hat bereits erklärt, „dass wir korrekt gehandelt haben“.