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Betreiber und Bürger üben Kritik

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Uffing - Bürger und Netzbetreiber erheben Bedenken gegen die Mobilfunk-Planung von Uffing. Vier Stunden hatte sich der Gemeinderat mit Eingaben diverser Stellen und Privatleute zu befassen.

Wie mehrfach berichtet, will die Kommune einen so genannten Teilflächennutzungsplan Mobilfunk aufstellen. Betreiberfirmen sollen künftig Anlagen nur auf bestimmten Flächen im Außenbereich platzieren dürfen. Die Gemeinde will eine flächendeckende Versorgung bei möglichst geringer Strahlung gewährleisten.

In der Sitzung wurden nun die rund 30 eingegangenen Stellungnahmen behandelt, die Bürger, Behörden und sonstige Träger öffentlicher Belange einschickten. Die Bevölkerung hat insbesondere etwas gegen den Standort Hochbehälter am Sonnenstein. Er ist funktechnisch am besten geeignet. Doch der Kindergarten ist davon nur rund 400 Meter entfernt. Die Bürger haben zudem Bedenken wegen eines möglichen negativen Einflusses der Strahlung auf das Trinkwasser. Doch es gibt auch Vorbehalte optischer Art: Viele können sich nicht vorstellen, dass an einer solch exponierten Stelle ein Mast steht.

Viele Uffinger plädieren hingegen für den Gemeindewald als Standort. Doch dieser allein könne „keine flächendeckende Versorgung“ sicherstellen, betonte Bürgermeister Rupert Wintermeier (WGU). Ihm zufolge wollen die Betreiber diesen Standort außerdem „auf keinen Fall“.

Während Uffinger Bürger den Gemeindewald befürworten, lehnt ihn die Gemeinde Eglfing ab. Der Standort liegt an der Flurgrenze. Ein 41 Meter hoher Mast würde extrem ins Eglfinger Gemeindegebiet hineinragen, mutmaßen die Verantwortlichen in Uffings Nachbarort. Eglfing befürchtet einen „erheblichen Eingriff“ in seine Planungshoheit. Dem widerspricht Uffing. Der Mast würde aus Sicht der Gemeinde wegen der Lage im Wald „nicht sehr auffallen“. Außerdem wäre der Mast einen Kilometer vom nächsten zusammen-hängenden Eglfinger Ortsbereich entfernt. Wintermeier wies im Übrigen darauf hin, dass O 2 an der Bahnlinie zwischen Huglfing und Uffing eine Anlage platzieren wolle.

Auch die Netzbetreiber selbst gaben teilweise Stellungnahmen ab. Vor allem Telefónica fuhr schwere Geschütze auf. Das Unternehmen warf der Kommune vor, einen „Vorsorge-Exzess“ zu veranstalten und eine „unzulässige Verhinderungsplanung“ zu betreiben. Die vorgesehene langfristige Festlegung auf bestimmte Standorte schmeckt Telefónica überhaupt nicht. Damit werde der „erforderliche Mobilfunk-Ausbau“ behindert. Der Flächennutzungsplan wäre aus Sicht der Firma „nichtig“. Und überhaupt: Eine Vielzahl geeigneter Standorte würden außen vor gelassen. Mit dem Sonnenstein könnte sich Telefónica allerdings durchaus anfreunden.

Die Gemeinderäte ließen sich nicht beeindrucken und sahen keinen Anlass die Planung abzuändern. Auch Vodafone legte Widerspruch ein. Das Unternehmen behält sich eine gerichtliche Überprüfung vor, sobald der Flächennutzungsplan aufgestellt ist. Bemerkenswert: Die Telekom äußerte sich nicht zur Planung. Der nächste Schritt sieht folgendermaßen aus: Bürgermeister Wintermeier soll klären, ob der Standort Rußbichl tatsächlich verfügbar ist oder nicht. Die Stelle gehört der Kirche und ist derzeit verpachtet. Wenn dieser Punkt geklärt ist, soll das Verfahren fortgesetzt werden. (roy)

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