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Farchanter Apotheke soll bald wieder öffnen

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Von: Katharina Bromberger

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Einsatz für die Alpspitz-Apotheke: Das Team um (v. l.) Dr. Gisela Wackerle, Melanie Stecker, Annemarie Eisenreich, Sabine Weiß, Meike Oeffner, Brigitte Heilmaier und Anna Singerwill (Michaela Trappel fehlt auf den Foto) will möglichst bald wieder eröffnen. © Sehr

Farchant - Sie ist wichtig für das Dorf: Deshalb soll die Apotheke in Farchant baldmöglichst wieder eröffnen.

Farchant – Die Finger hat sich Dr. Gisela Wackerle in den vergangenen Tagen wund telefoniert. Von Behörde zu Behörde ist die 68-Jährige marschiert. Denn sie hat eine wichtige Mission: die Rettung der Alpspitz-Apotheke in Farchant, in der sie seit 2011 arbeitet. Diese ist aktuell geschlossen. Wackerle und ihre Mitstreiter tun alles dafür, damit sich das ändert. Bald.

Ein Schild im Schaufenster an der Hauptstraße 18 spricht die Schwierigkeiten an: „Aus juristischen Gründen“ bleibe die Apotheke vorerst zu. Dahinter stecken offene Fragen hinsichtlich Nachlass und Erbe. Diese stellten sich mit dem Tod von Apothekenbesitzer Anton Zeller. Am 7. Mai ist er im Alter von nur 54 Jahren nach schwerer Krankheit gestorben (wir berichteten). Zwei Wochen lang führten die Mitarbeiter die Geschäfte weiter, gerne hätten sie alle Probleme ohne eine vorübergehende Schließung gelöst. Das aber gelang aus besagten rechtlichen Gründen nicht. „Erst müssen wir das Buch Zeller komplett schließen, bevor wir ein neues öffnen“, sagt Wackerle. Dabei wird bereits an den ersten Seiten des neuen Werkes geschrieben. Denn die Frage nach der Nachfolge wäre bereits geklärt.

Eine Apothekerin – diese Ausbildung bildet die Voraussetzung für das Leiten einer Apotheke – steht Wackerle zufolge bereit, um das Geschäft zu übernehmen. Sie arbeitet bereits seit Jahren in Farchant, kennt die Kunden, kennt den Laden. Eine Optimallösung. Die die Bürger herbeisehnen.

„Die kriegen einen Vogel, weil ihre Apotheke nicht mehr da ist“, sagt Wackerle. „Für Bürger ist die dringend notwendig.“ Zumal sie seit Jahrzehnten besteht. Zudem vor dem Hintergrund, dass es zahlreiche Arztpraxen in Farchant gibt. „Wir wollen auf jeden Fall, dass die Apotheke bald wieder öffnet“, bekräftigt Bürgermeister Martin Wohlketzetter (SPD).

Dafür ziehen offenbar alle an einem Strang. Wackerle hebt das Engagement aller Beteiligten – seien es Mitarbeiter der Apotheke, der Gemeinde oder des Landratsamtes, die die Betriebserlaubnis erteilen – hervor. „Jeder schiebt mit an und arbeitet mit Hochdruck an einer Lösung.“ Dabei sei man auf einem guten Weg. Scheitern ist für Wackerle ohnehin keine Option. „Es kommt gar nicht in Frage, dass die Apotheke zu bleibt.“ Eine gute Nachricht haben die zehn Mitarbeiter in der Zwischenzeit erhalten: Das Arbeitsverhältnis erlischt nicht mit dem Tod des Inhabers. Ihr Gehalt wird vorerst aus dem Nachlass bezahlt.

Damit können sich Wackerle und Co. ganz auf das Projekt Wiedereröffnung konzentrieren. Einen Wunschtermin hat die Garmisch-Partenkirchnerin im Kopf: Freitag, 16. Juni. Ob sich dieser halten lässt, weiß sie nicht. „Wir können nicht hexen. Aber wir tun alles.“ Auch als Zeichen der Wertschätzung gegenüber Anton Zeller. Er habe die Apotheke, die er 1995 kaufte, mit „unglaublichem Elan“ geführt, sagt Wackerle. „Das war sein Baby.“ Allein deshalb müsse es weitergehen. Bald.

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