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Neue „Hauptsaison“ in Garmisch-Partenkirchen: Top-Zuschlag und keine Vormittagspässe für Skifahrer

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Von: Christian Fellner

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Die Kapazität ist ein Problem, mit dem die BZB kämpft. sehr
Die Kapazität ist ein Problem, mit dem die BZB kämpft. sehr © FOTOPRESS THOMAS SEHR

Die Bayerische Zugspitzbahn AG hat in den Phasen des größten Andrangs ein Kapazitätsproblemen in den Skigebieten. Daher hat sie heuer eine neue Hauoptsaison eingeführt - über den Jahreswechsel und an Fasching. Nicht alle sind erfreut darüber.

Garmisch-Partenkirchen – Ein Schnellschuss war die Aktion nicht. Das betont Verena Tanzer ganz deutlich. „Wir sind da schon seit mehreren Jahren in der Planung“, sagt die Pressesprecherin der Bayerischen Zugspitzbahn. Die Rede ist von der neuen „Hauptsaison“, die das Bergbahnunternehmen zu diesem Winter für den Skibetrieb eingeführt hat. Für die zwei Wochen nach Weihnachten und in den Faschingsferien gelten ein paar andere Regeln und Tarife bei der BZB. In Kürze: Es gibt einen Top-Zuschlag von zwei Euro, zudem werden die Vormittagspässe fürs Skifahren bis 13 Uhr nicht angeboten.

Kommt nicht überall gut an. „So etwas macht nur Garmisch-Partenkirchen“, murrt etwa Skifahrer Matthias Balz. „Gerade im Frühjahr, wenn es schon wärmer ist, ist halt nur der Vormittagspass attraktiv, da brauche ich am Nachmittag nicht mehr fahren. Aber dann orientieren sich die Leute halt nach Tirol.“ Natürlich seien es nur gute drei Wochen, das sieht er wohl, „aber unser Ort kann sich das trotzdem nicht erlauben bei der Konkurrenz, die wir allein in der Region im Außerfern haben“. In der Tat gibt es in der benachbarten Zugspitzarena Ehrwald/Lermoos – die preislich fast dieselben Konditionen bietet – keine Einschränkungen für besondere Zeiten.

Kapazitätsproblem in den Spitzenzeiten

Auf andere schaut man bei der BZB allerdings nicht. Dem Unternehmen geht es darum, die eigenen Abläufe zu optimieren. „Und wir haben in diesen Spitzenzeiten ein Kapazitätsproblem“, versichert Tanzer. Darum bemühe man sich, dem Ansturm Herr zu werden, die Besucher zu lenken. Jene, die vormittags für zwei oder drei Stunden auf die Piste wollen, möchte man keineswegs verjagen, „aber sie haben doch den ganzen restlichen Winter über die Möglichkeit, das zu tun. Sogar auch an allen Wochenenden im Januar. Andere Skigebieten bieten gar keine Halbtagespässe mehr an.“

Ausgetüftelte Dienstpläne verhindern einfache Verschiebungen

Balz erinnert sich in der Fosenacht an Sonderaktionen. Am Faschingsdienstag durften früher maskierte Skifahrer die Anlagen kostenfrei nutzen. „Oder die Lifte liefen mal ein bisschen länger“, sagt er. Das lässt sich heute nicht mehr so einfach bewerkstelligen, kontert Tanzer. „Die Dienstpläne mit allen Schichten sind so detailliert ausgetüftelt, da ist es nicht einfach, mal eine Stunde dranzuhängen.“ Denn das ziehe sich durch bis zu den Raupenfahrern, die mitten in der Nacht mit der Präparierung beginnen. „Je später das wird, kann es sich auf die Pistenqualität auswirken“, merkt Tanzer an. „Und dann beschweren sich die Skifahrer darüber.“ Das sei erst am Aschermittwoch so gewesen, nachdem wegen des Faschings am Berg die Raupen später gefahren sind.

Es bei tausenden Gästen in den Stoßzeiten allen recht zu machen, sei grundsätzlich unmöglich, das weiß Tanzer. Die Kapazität sieht sie aber als ein Hauptthema. Denn: „Ist das Skigebiet zu voll, werden die Wartezeiten länger, dann sind die Menschen auch wieder unglücklich.“

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