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„Bahnsurfer“ sorgt für Sperrung der Zugstrecke Eschenlohe-Oberau

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Von: Andreas Seiler

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In Entwicklungsländern wie hier in Sri Lanka keine Seltenheit: Menschen, die außen an einem Zug mitfahren.
In Entwicklungsländern wie hier in Sri Lanka keine Seltenheit: Menschen, die außen an einem Zug mitfahren. © dpa

Bilder von Zügen, an denen Menschen außen stehen oder hängen, kennt man eigentlich nur aus Großstädten oder Entwicklungsländern wie Indien oder Sri Lanka. Doch zu einer derart lebensgefährlichen Aktion ist es am vergangenen Wochenende auch im Landkreis Garmisch-Partenkirchen gekommen.

Eschenlohe/Oberau – Wie die Bundespolizei berichtet, fuhr ein 28-jähriger Mann aus München mehrere Minuten an der Außenseite des Regionalzugs von Eschenlohe nach Oberau mit – ein ausgesprochen törichter Einfall. Denn bei der hohen Geschwindigkeit hätte der unerlaubte „Bahnsurfer“ leicht den Halt verlieren und sich bei einem Sturz tödlich verletzen können. Jetzt muss er sich wegen eines gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr verantworten. Gegen ihn wurde Strafanzeige erstattet.

Zu dem Vorfall kam es am Samstagvormittag. Zeugen meldeten, dass sich eine Person an einem Zug, der in Richtung Garmisch-Partenkirchen unterwegs war, außen festgehalten habe. „Landes- und Bundespolizei sowie die Notfallleitstelle der Bahn waren alarmiert. Sofort wurde die betroffene Strecke für den Bahnbetrieb gesperrt“, berichtet die Bundespolizei. Der Zug legte einen außerplanmäßigen Stopp in Oberau ein. Am Bahnsteig fiel einer Polizeistreife der Mann auf, der sich vor dem Transportmittel aufhielt. Der türkische Staatsangehörige räumte ein, dass er eben die rund sechs Kilometer lange Strecke zwischen Eschenlohe und Oberau an der Zugaußenseite hinter sich gebracht habe. Eigenen Angaben zufolge entschloss er sich nach dem Ausstieg in Eschenlohe, doch weiterzufahren. Die Türen waren aber zu diesem Zeitpunkt bereits fest verschlossen. Daher stellte er sich auf die Außentreppe des Waggons und klammerte sich an die Tür. „Es wäre ihm zunächst nicht bewusst gewesen, dass er sich in Lebensgefahr begeben hatte. Erst im Verlauf der Fahrt sei ihm klargeworden, wie gefährlich sein Handeln tatsächlich war“, heißt es weiter in der Pressemitteilung.

Immerhin: Der Mann zeigt sich lernfähig. Unter keinen Umständen käme für ihn eine derartige Mitfahrt noch einmal in Frage, sagte er den Beamten bei der Vernehmung auf dem Bundespolizeirevier in Garmisch-Partenkirchen. Die Streckensperrung konnte nach 45 Minuten wieder aufgehoben werden.

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