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Bergwacht: Lange Nacht mit zwei Einsätzen

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Seilsicherung für die Rettung: Die Männer der Bergwachten Grainau und Garmisch-Partenkirchen geben alles. © fkn

Zwei Touristen stecken auf ihren Weg auf die Zugspitze im Schnee fest. Ein Münchner verirrt sich am Fricken.

Grainau/Farchant – Viel zu tun hatten die Männer der Bergwachten Garmisch-Partenkirchen und Grainau in der Nacht auf Freitag. Gleich zu zwei Einsätzen wurden sie gerufen. Gegen 20 Uhr erreichte ein Alarm der Integrierten Leitstelle Oberland die Grainauer Helfer. Zwei Touristen, die auf dem Weg durch das Höllental zur Zugspitze waren, steckten fest. Aufgrund der Schneemassen in der Nähe der Irmerscharte kamen sie weder vor noch zurück. Der angeforderte Polizeihubschrauber Edelweiß 1 machte sich gegen 21.45 Uhr mit einem Bergretter auf den Weg zur Zugspitze. Der Pilot versuchte, diesen in mehreren Anflügen abzusetzen. Aufgrund des starken Windes und der schlechten Sichtverhältnisse musste er den Einsatz aber abbrechen. Die Rettung erfolgte zu Fuß. Zur Unterstützung wurden Kameraden aus Garmisch-Partenkirchen, die Bergrettung Ehrwald sowie die Bergwacht-Notärzte Hochland alarmiert.

Die 16 Männer fuhren mit der Tiroler Zugspitzbahn auf den Gipfel und machten sich dort auf den Weg zu den beiden Männern. Deren Zustand hatte sich dramatisch verschlechtert. Einer der beiden war stark unterkühlt und zwischenzeitlich bewusstlos. Eine Gruppe seilte sich zu den Patienten ab, während eine zweite die Seilsicherungen für den Rücktransport installierte. Der tiefe Schnee gepaart mit dem kritischen Zustand des einen Patienten erforderte die ganze Kraft der Mannschaft. Gegen 3.30 Uhr war der Einsatz beendet.

Parallel dazu brach die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen am gleichen Abend gegen 0.30 Uhr zu einer Vermisstensuche im Bereich Kuhflucht/Hoher Fricken auf. Zwei junge Männer – ein Münchner und sein Freund – waren am Nachmittag über die Kuhfluchtfälle aufgestiegen und hatten sich dann aus den Augen verloren. Einer der beiden stieg ab und informierte die Polizei. Axel Miller, der Einsatzleiter der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen, entschloss sich dazu, parallel – zu Luft und zu Fuß – vorzugehen, und alarmierte die Hundestaffel sowie die Kameraden der Bergwacht Oberau zur Unterstützung. Außerdem forderte er einen Hubschrauber mit Wärmebildkamera an. Nachdem er eingetroffen war, konnte der Münchner auf circa 1000 Meter Höhe geortet werden. Gegen 4 Uhr wurde der Vermisste von den Einsatzkräften gefunden. „Die Zusammenarbeit hat sensationell gut funktioniert“, sagt Miller. Der Münchner wurde zur Erstversorgung ins Garmisch-Partenkirchen gebracht.  

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