Auch Schüler an Zugspitz-Realschule mit Corona infiziert: Nächste fünfte Klasse muss in Quarantäne

Die erste Schulwoche im Landkreis Garmisch-Partenkirchen endet mit einem weiteren Corona-Fall und Quarantäne für eine weitere fünfte Klasse. Nach dem Staffelsee-Gymnasium in Murnau hat es nun auch die Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen getroffen.
- So sehr hat man sich nach den Ferien über den Schulstart in Corona-Zeiten gefreut.
- Am Staffelsee-Gymnasium in Murnau ist diese Freude schon wieder vorbei. Zumindest stark gedämpft.
- Eine fünfte Klasse muss in Quarantäne. Nicht der einzige Corona-Vorfall im Landkreis Garmisch-Partenkirchen.
- Am Freitag folgte der nächste Dämpfer: Auch an der Zugspitz-Realschule muss eine Klasse in Quarantäne.
Update Freitag, 11. September: Garmisch-Partenkirchen/Murnau – Gewünscht hatte es sich jeder anders. Dass die erste Woche nach den Sommerferien ohne einen Corona-Fall vorbeigehen würde. Doch gewusst hat man auch: Die Gefahr, dass es anders kommt, ist da. Am Ende trat ein, was jeder befürchtet hat. Nach einem Corona-Fall am Staffelsee-Gymnasium in Murnau ist nun auch die Zugspitz-Realschule in Garmisch-Partenkirchen betroffen. Und in Murnau gibt es die nächsten schlechten Nachrichten.
Zugspitz-Realschule Garmisch-Partenkirchen: Ein Schüler infiziert, Klasse muss nach Hause
Am Morgen klingelte das Telefon. Die Mutter eines Buben aus der fünften Klasse rief an. Ihr Sohn – positiv. Er hat sich mit Corona angesteckt. Markus Lieb blieb ruhig. „Ein Schock war das nicht“, sagt der Konrektor der Schule. „Damit müssen wir gerade einfach rechnen.“ Die Maschinerie lief an. Viele Telefonate und Gespräche mussten geführt werden. Vor allem mit Eltern und dem Gesundheitsamt. Ab sofort stand die 5b, die der infizierte Bub besucht, unter Quarantäne. Im Laufe des Vormittags wurden die 20 Kinder von ihren Eltern abgeholt. Zwei Wochen müssen sie nun vorerst zu Hause bleiben. Unterricht gibt’s aus der Ferne. Sechs Lehrer haben in der betroffenen Klasse unterrichtet. Ob die Quarantäne auch für sie gilt, konnte Lieb am Freitag nicht sagen. Es würde die Realschule vor eine große Herausforderung stellen. Insgesamt sind dort 34 Lehrer – alle im Vorfeld des Schulstarts negativ auf Covid-19 getestet – beschäftigt. Sechs fehlende Kräfte lassen sich schwer ersetzen. Wie es dem Buben geht, darüber macht Lieb keine Angaben.
Staffelsee-Gymnasium Murnau: Erst fünfte Klasse und Lehrerin in Quarantäne, nun folgen vier Kollegen
Josef Holzmann, Leiter des Murnauer Staffelsee-Gymnasiums, hätte sich einen schöneren Schulstart vorstellen können. Wie berichtet, stellte sich bei einer Reihentestung heraus, dass die Klassenleiterin der 5a mit dem Corona-Virus infiziert ist. Die Lehrkraft, die keine Symptome zeigte, muss sich für zwei Wochen in Isolation begeben – und mit ihr die 28 Kinder, die sie unterrichtete. Die Eltern hätten dafür „großes Verständnis“ gezeigt, berichtet Holzmann.
Jetzt folgte der nächste Dämpfer: Das Gesundheitsamt ermittelte nach Angaben des Schulleiters vier Personen im Kollegium, die mit der Pädagogin Kontakt hatten und daher am Freitag (11. September) ebenfalls eine Quarantäne antraten. Damit will man das Risiko weiterer Ansteckungen vermeiden – „eine reine Vorsichtsmaßnahme“, betont Holzmann. Die Enttäuschung sei groß. Schließlich hätten sich alle auf den Präsenzunterricht gefreut. „Aber man muss sich fügen.“ Nun hofft der Direktor, dass es bei einem Einzelfall am Gymnasium mit seinen knapp 900 Schülern und 90 Lehrern bleibt. Mit einer gewissen „Unsicherheit“ müsse man aber leben.
Freiwillige Corona-Tests für Lehrkräfte: 60 Prozent in Bayern machen mit
An der Reihenuntersuchung am ersten Schultag beteiligte sich in Murnau etwa die Hälfte der Lehrer. In ein bis zwei Wochen will Holzmann das Ganze wiederholen. Bayerns Pädagogen können an ihren Bildungseinrichtungen freiwillig prüfen lassen, ob eine Corona-Infektion vorliegt. Laut Kultusministerium haben sich landesweit rund 60 Prozent dazu bereit erklärt. „Eine Testpflicht für Lehrkräfte halten wir nicht für erforderlich“, sagt Sprecher Zoran Gojic. Denn diese gingen überaus verantwortungsbewusst mit dem Thema Gesundheitsschutz um. Die Aktion läuft bis 18. September und soll nach den Herbstferien erneut stattfinden. Mit diesem Kurs zeigt sich der Bayerische Lehrer- und Lehrerinnenverband (BLLV) einverstanden. Wichtig ist ihm die freiwillige Teilnahme. Ebenso, dass die Strategie, um Infektionsketten zu unterbrechen, vor Ort mit den Gesundheitsämtern umgesetzt wird.
Für die Landkreis-Schulen wurde bekanntlich ein umfangreiches Hygienekonzept erarbeitet. Das Ziel: So viel Normalität wie möglich. Dazu zählt, dass eine Mund-Nasen-Bedeckung nicht nur auf dem Schulgelände und im -gebäude getragen werden muss, sondern ab Jahrgangsstufe 5 auch im Unterricht – vorerst nur in den ersten beiden Schulwochen.
Ursprünglicher Artikel von Donnerstag, 10. September: Garmisch-Partenkirchen/Murnau – Es hat nur drei Tage gedauert, bis die heile Schulwelt nach dem Start am Dienstag einen Kratzer abbekommen hat. Am Donnerstag (10. September) wurde ein Corona-Positiv-Fall aus dem Staffelsee-Gymnasium in Murnau gemeldet. Eine Lehrerin ist mit dem Covid-19-Erreger infiziert. Eine Klasse befindet sich ab sofort in Isolation. Aber auch in Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe in Garmisch-Partenkirchen mussten Mitarbeiter wie auch Kinder in Quarantäne geschickt werden, weil eine Erzieherin positiv getestet worden ist. Ein Überblick.
Staffelsee-Gymnasium Murnau: Lehrerin mit dem Corona-Virus infiziert

„Es ist unschön.“ Josef Holzmann sagt das frei heraus. Eine Lehrkraft aus dem Staffelsee-Gymnasium ist mit dem Corona-Virus infiziert. Dies bestätigte der Direktor dem Tagblatt am Donnerstagnachmittag. Die Betroffene lebt im Landkreis Weilheim-Schongau. „Wir hatten eine Reihentestung bei den Lehrkräften“, sagt Holzmann. Erst gestern gab es die Ergebnisse. „Wir haben es sofort dem Gesundheitsamt gemeldet.“
Die Pädagogin ist Klassenleiterin in der fünften Jahrgangsstufe und hatte mit den Kindern am Dienstag und Mittwoch mehrere Stunden Kontakt. Die 27 Schüler sowie die Lehrkraft sind nun 14 Tage in Quarantäne. Es gibt für die Kinder digitalen Fernunterricht. „Frühestens am 24. September dürfen sie wieder zum Unterricht erscheinen“, betont Stephan Scharf, Sprecher des Landratsamtes. Bei den Jugendlichen werden nun Corona-Tests vorbereitet, die in einer Woche möglicherweise wiederholt werden sollen. Die Hoffnung sei durchaus da, dass es keine Ansteckungen gegeben hat, sagt Scharf, „da die Lehrerin komplett mit Mund-Nasen-Schutz unterrichtet hat“.
Das Gymnasium hat die Eltern der betroffenen Fünftklässler am Donnerstag sofort telefonisch informiert. Zudem ging ein Elternbrief an die gesamte Schulfamilie raus. Laut Holzmann war die betroffene Lehrkraft während der Sommerferien nicht im Ausland im Urlaub. Das bestätigt Scharf nach Rücksprache mit dem Gesundheitsamt. „Sie zeigte auch keine Symptome.“
KJE-Einrichtungen in Garmisch-Partenkirchen: Erzieherin nach Halsschmerzen positiv getestet
Schlechte Nachrichten auch aus zwei Einrichtungen der Kinder-, Jugend- und Erwachsenenhilfe (KJE): Eine Erzieherin ist positiv auf das Corona-Virus getestet worden. Sie war sowohl im Kindergarten an der Dompfaffstraße in Garmisch-Partenkirchen in einer Gruppe aktiv, als auch in der Heilpädagogischen Tagesstätte in Farchant. Bei der Frau handelt es sich um eine Reiserückkehrerin aus Rumänien. Sie hielt sich offenbar in einem Teil des Landes auf, der nicht als Risikogebiet eingestuft ist. „Allerdings hatte sie leichte Symptome“, betont Behördensprecher Stephan Scharf. Sie klagte offenbar über Halsschmerzen. Mittlerweile wird sie sogar im Klinikum behandelt. Warum sie dennoch zum Dienst in die Kinder-Betreuungseinrichtungen ging, ist auch den Verantwortlichen unklar.
Am Mittwochabend wurde der Positiv-Befund bekannt, die Verantwortlichen der KJE handelten sofort und informierten betroffene Mitarbeiter und Eltern von Kindern, damit diese zuhause bleiben. Im Kindergarten sind neben der Erzieherin sechs weitere Mitarbeiterinnen und zehn Kinder in häusliche Quarantäne geschickt worden, in der Tagesstätte in Farchant sind drei Angestellte und zwei Kinder betroffen. „Sie alle sind Kontaktpersonen I, hatten also direkten Kontakt mit der Frau“, betont Scharf. Drei Kinder und eine Mitarbeiterin des Kindergartens in Garmisch-Partenkirchen dürfen die Einrichtung weiterhin besuchen, da sie mit der Erkrankten nicht in Berührung gekommen sind.
Vorerst läuft der Betrieb in den beiden Stätten unter strenger Beobachtung weiter, betont Andreas Wieland, Zweiter Vorsitzender bei der KJE. „Sollte es weitere Positiv-Tests geben, müssen wir natürlich über eine komplette Schließung in Betracht ziehen.“ Alle Betroffenen werden nun umgehend auf den Covid-19-Erreger getestet. Wie bei den Gymnasiasten aus Murnau muss dieser Abstrich nach einer Woche wiederholt werden.
33 neue Corona-Fälle: Das ist eindeutig zu viel. Deshalb schränkt das Landratsamt Garmisch-Partenkirchen das Nachtleben im Ort deutlich ein. Gastronomen müssen um 22 Uhr schließen. Es gibt weitere Maßnahmen.