Protest-Aktion gegen den Thai-König: Wirbel um kritische Licht-Botschaften auf Hotel

Der Thai-König hält sich während der Corona-Pandemie vermehrt in Garmisch-Partenkirchen auf statt in seinem eigenen Land. Nun bekam er einen unerwarteten Besuch.
- Der König von Thailand, Rama X, residiert während der Coronavirus-Krise unter anderem immer wieder in einem Hotel in Garmisch-Partenkirchen.
- Nun bekam er dort Besuch von Aktivisten.
- Sie projizierten unangenehme Botschaften für den Thai-Kini ans Hotel.
Update, 7. Mai, 16.47 Uhr: Beim Polizeipräsidium Oberbayern Süd und bei der Marktgemeinde Garmisch-Partenkirchen erlangte man erst durch Tagblatt-Recherche von beiden Vorfällen Kenntnis.
Man müsse prüfen, ob eine Straftat zugrunde liegt, erklärte eine Polizeisprecherin. Völlig entspannt zeigte sich die neue Bürgermeisterin Elisabeth Koch (CSU), die, als Rechtsanwältin vom Fach, „für den Markt keinen Schaden sieht“ und deshalb auf eine Strafanzeige verzichtet. Ihr Kommentar zu den Lichtprojektionen: „Es fällt nicht in unsere Zuständigkeit, ob der König von Thailand im Hotel Sonnenbichl wohnt oder nicht.“

Erstmeldung:
Garmisch-Partenkirchen - Der Protest gegen die Aufenthalte des Thai-Konigs Maha Vajiralongkorn in Garmisch-Partenkirchen flaut nicht ab. Im Gegenteil. Am Mittwochabend, kurz vor Mitternacht“, geriet das Hotel, in dem er residiert, ins Rampenlicht.
Thai-König in Garmisch-Partenkirchen: Aktivisten projizieren Botschaft auf Hotel
Laut Bild plus projizierte der Menschenrechtler und Lichtkünstler Dirk-Martin Heinzelmann von der PixelHELPER Foundation kritische Botschaften an die Gebäudefront - in deutscher, englischer und thailändischer Sprache. Zu lesen waren Sätze wie: „Warum braucht Thailand einen König, der in Deutschland wohnt?“ oder „Hör auf, Thailänder zu foltern. Krimineller König!“ Doch nicht nur das Hotel war betroffen. Auch an der Wand des Garmisch-Partenkirchner Rathauses erschienen die Bilder.
Wie es auf der Homepage, heißt, kämpft die gemeinützige PixelHELPER Foundation mit ungewöhnlichen Mitteln gegen gesellschaftliche Missstände.
Oft werden mit Lichtprojektoren von fahrenden Autos aus Lichtkunstkarikaturen auf internationale Botschaften projiziert. Diese Form des politischen Protestes wurde schon gegen die Überwachungsprojekte der NSA, Waffenlieferungen an Saudi-Arabien oder für Tierrechte eingesetzt.
Der Aufenthalt von Thailands König in Garmisch-Partenkirchen bewegt viele Menschen - und manche sind richtig wütend. Landrat Anton Speer bekommt das zu spüren.
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