Eibsee-Chaos und Einsamkeit auf dem Staffelsee - eine unerwartete Besucher-Bilanz nach Pfingsten

Ein Besucheransturm blieb am Pfingstsamstag und Pfingstsonntag im Landkreis Garmisch-Partenkirchen aus. Am Montag kam es an einem Ort allerdings zu chaotischen Szenen.
- Im Landkreis Garmisch-Partenkirchen blieb der große Besucheransturm am Samstag und Pfingstsonntag aus.
- Am Pfingstmontag kam es an einem Ort allerdings zu chaotischen Szenen.
- Ein Polizist meint dennoch: „Es geht noch schlimmer“.
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Update, 4. Juni: Elisabeth Koch, Bürgermeisterin in Garmisch-Partenkirchen, hat sich am Pfingstmontag selbst ein Bild der Lage gemacht. Ihre Bilanz über Ausmaß und Benehmen der Ausflügler in Garmisch-Partenkirchen ist vernichtend.
Ursprünglicher Artikel vom 1. Juni: Landkreis – An Tatorten mangelte es nicht. Ettaler Sattel, Pürschling, Olympia-Skistadion – doch kein Ort beschäftigte die Polizei am Pfingstmontag mehr als der Parkplatz am Eibsee. „Unser Hauptproblem“, nennt ihn Andreas Breitrück, Oberkommissar in der Inspektion Garmisch-Partenkirchen. Kurz nach elf Uhr verkündete die bayerische Zugspitzbahn: alle Plätze belegt. Das stand auch auf den mobilen Anzeigen, was aber viele Tagestouristen nicht zum Umdrehen bewegte. „Immer wieder ignorieren Leute das“, sagt Breitrück. „Das ist ein Kampf gegen Windmühlen.“ Seine Kollegen, unterstützt von einer auswärtigen Staffel, sperrten die Zufahrt bis 15 Uhr. All das wahrlich keine neue Situation.
Trotz Eibsee-Chaos am Pfingstmontag - Polizist stellt klar: „Es geht noch schlimmer“
Doch bei all dem Eibsee-Chaos stellt der Polizist klar: „Es geht noch schlimmer.“ Natürlich staute sich der Verkehr am Autobahnende, ab Oberau ging’s aber flüssig weiter. Das beobachtete der Polizist auf dem Weg zur Arbeit vom Rad aus. Der Sturm der Berge blieb ebenfalls aus. 1000 Menschen auf dem Wank, 1000 im Classic-Gebiet, über 2000 auf der Zugspitze zählte die Bayerische Zugspitzbahn. Da geht deutlich mehr, wie Klaus Schanda von der BZB sagt.
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Als Testlauf eigneten sich die Feiertage aber ganz gut, betont der Marketing-Chef. Kritischer war die Lage im Ammertal. In Unterammergau standen die Fahrzeuge im Graben, am Hang oder an der Fahrbahnseite – auf jedem freien Millimeter. Am Ettaler Sattel parkten die Gäste sogar auf dem Grünstreifen und im Kurvenbereich – obwohl sogar ein extra Parkplatz ausgewiesen worden war. Die Gemeinde Eschenlohe funktionierte ein Feld zum Ausweichparkplatz um. Kostenfrei für alle Nutzer.
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Besucheransturm im Landkreis Garmisch-Partenkirchen? Alles entspannt am Samstag und Sonntag
Samstag und Sonntag war es wesentlich entspannter zugegangen. Wolken am Himmel, 15 Grad – es zog wenige in die Gegend. „Samstag war wider Erwarten sehr ruhig“, bestätigt Polizist Breitrück. Die erste Staffelseerundfahrt auf der MS Seehausen – sie hält aktuell nur in Murnau – machten zehn Gäste mit. „Erstaunlich wenig“, sagt Kapitän Thomas Eckelt. Muttertag, Vatertag, Pfingsten „sind normalerweise unsere Hochpunkte. Da drücken alle aus.“ Tatsächlich glich das verlängerte Ferienwochenende einem Steigerungslauf, von sehr wenigen bis vielen Gästen. Die Murnauer Minigolfer zählten wieder zahlreiche Auswärtige – gerade aus der Münchner Gegend. Überfüllt sah die Anlage aber nicht aus. „Sie kommen und spielen wieder. Wie es ist, ist es ideal“, sagt Sportwart Frederik Mießner. Einige legten sich in die Murnauer Bucht, was zur Bilanz von Kommissar Breitrück passte, der sagt: „Die mehreren Leute waren am See.“
Dominik Bartl/Andreas Mayr
Am ersten August-Wochenende war der Ansturm auf die Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen riesig. Touristen stürmten ohne Ausrüstung zum Gipfel. Die Behörden reagierten.
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