Mähroboter: Tödliche Gefahr für Igel

Igel haben nicht nur natürliche Feinde: Seit einiger Zeit bedrohen Mähroboter ihr Leben - ein ungleicher Kampf.
Garmisch-Partenkirchen – Dieses Thema liegt Tessy Lödermann, Leiterin des Tierheims Garmisch-Partenkirchen, am Herzen. Erst kürzlich haben sie und ihr Team die 14 Igel wieder ausgewildert, die sie in ihrer Station überwintert haben. Und natürlich sollen sie dort überleben. Deshalb appelliert die Tierschützerin eindringlich an alle Besitzer von Mährobotern.
Diese können gerade jetzt für Igel eine tödliche Gefahr darstellen.
Nach dem Winterschlaf suchen die Tiere nach Nahrung – in der Regel in der Dämmerung und nachts. Genau zu der Zeit, in der viele programmierte Mähroboter ihre Arbeit verrichten. Die meisten Geräte sind zu leise, der Igel hört sie nicht. Bei einem Zusammenstoß rollt er sich zusammen, um dem vermeintlichen Angreifer keine Angriffsfläche zu bieten. „Die scharfen Klingen zerschneiden Schnauzen und Füßchen und trennen Gliedmaßen, Stacheln und Weichteile ab“, sagt Lödermann. Viele verletzte Tiere entdeckt man gar nicht, weil sie sich „zum qualvollen Sterben“ in ein Dickicht zurückziehen.
Dabei sind Igel nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders geschützt, ihre Zahl verringert sich. Lödermanns Appell: Wenn es schon ein Mähroboter sein muss, dann die Fläche gründlich absuchen. Zudem nur tagsüber und unter Ausicht mähen lassen, „um Tierleid zu verhindern.“ Generell steht für sie aber fest: Als Tier- und Naturfreund verzichtet man ganz auf einen Mähroboter – für die Artenvielfalt. Denn ohne Wildblumen und Wildkräuter finden Insekten und Wildtiere keine Nahrung und Versteckmöglichkeiten. „In jedem Garten gibt es die Möglichkeit naturbelassene Ecken, Flächen und Büsche zuzulassen.“