Bei dem Unglück am Freitag vergangener Woche waren vier Frauen und ein 13-Jähriger aus dem Raum Garmisch-Partenkirchen ums Leben gekommen. Mehr als 40 Menschen wurden verletzt, mehrere davon schwer. Eine Frau war zuletzt noch immer in kritischem Zustand.
Bei dem Gottesdienst sollen Gebete auch in ukrainischer Sprache vorgetragen werden. Denn unter den Toten sind zwei 30 und 39 Jahre alte Mütter aus der Ukraine, die mit ihren Kindern vor dem Krieg geflüchtet waren. Zudem starben - neben dem 13-Jährigen - eine 51-Jährige aus Wiesbaden und eine 70-jährige Frau aus dem Landkreis München.
Auch eine Woche nach dem Unglück ist der Unfallort noch nicht vollständig freigegeben. Südlich der Unglücksstelle gehen laut Polizei Ermittlungen und Untersuchungen weiter.
Nördlich der Unfallstelle hat die Deutsche Bahn inzwischen aber begonnen, die Bergung der Lok und eines letzten Waggons vorzubereiten; dieser Abschnitt ist von den Ermittlern freigegeben. Die Zugteile waren als letzte stehengeblieben. Vor der Bergung mit einem Schienenkran müssen die Gleise instandgesetzt werden. Allein diese Maßnahmen vor der Bergung des Waggons und der Lok dürften einige Tage in Anspruch nehmen
Die fast 50 Mitarbeiter umfassende Soko „Zug“ der Polizei arbeitet weiter auf Hochtouren an der Aufklärung der Unfallursache. Bahnmitarbeiter und Fahrgäste werden als Zeugen vernommen. Mit Dutzenden Fahrgästen haben die Ermittler bereits gesprochen. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen eines Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung gegen drei Mitarbeiter der Bahn.
Bei der Suche nach der Ursache liegt der Fokus auf einem technischen Defekt. Die Fahrgestelle der bereits geborgenen Waggons wurden sichergestellt, ebenso Teile von Schienen und andere Gleisbestandteile. Darauf richtet sich besonderes Augenmerk.
Wann auf der Strecke wieder Züge fahren können, ist offen. Spekuliert wurde, dass sich dies bis zum oder bis nach dem G7-Gipfel Ende Juni hinziehen könnte. Die Bahn betonte jedoch, eine Prognose dazu sei aktuell noch nicht möglich. Der G7-Gipfel unter Leitung von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) ist vom 26. bis 28. Juni auf Schloss Elmau bei Garmisch-Partenkirchen geplant.
Update vom 10. Juni, 12.23 Uhr: Auch eine Woche nach dem tödlichen Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen ist der Unfallort noch nicht vollständig freigegeben. Südlich der Unglücksstelle gehen Ermittlungen und Untersuchungen weiter. Das berichtet Martin Emig, Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, am Freitag. Wann auf der Strecke wieder Züge fahren können, ist offen.
Nördlich der Unfallstelle hat die Deutsche Bahn inzwischen begonnen, die Bergung der Lok und eines letzten Waggons vorzubereiten. Besagter Abschnitt ist von den Ermittlern freigegeben. Die Zugteile waren als letzte stehengeblieben. „Damit ein Schienenkran den Wagen und die Lok erreichen kann, um sie schließlich anzuheben, wird zunächst der Gleisabschnitt davor instandgesetzt“, erklärt ein Bahnsprecher. Allein diese Maßnahmen vor der Bergung des Waggons und der Lok dürften einige Tage in Anspruch nehmen.
Die fast 50 Mitarbeiter umfassende Soko „Zug“ der Polizei arbeitet weiter auf Hochtouren an der Aufklärung der Ursache. Bahnmitarbeiter und Fahrgäste werden als Zeugen vernommen. Mit mehreren Dutzend Fahrgästen sei bereits gesprochen geworden, bestätigt Emig.
Update vom 10. Juni, 10.07 Uhr: Durch reinen Zufall wurden rund 15 Bundeswehr-Soldaten aus Mittenwald beim Zugunglück zu Rettern. Sie saßen in dem Unglückszug und waren auf dem Heimweg. Dann handelten sie blitzschnell - und wurden die Helden von Garmisch-Partenkirchen.
Update vom 10. Juni, 9.55 Uhr: Fünf Menschen kamen heute vor einer Woche bei dem schweren Zugunglück nahe Garmisch-Partenkirchen ums Leben. Mit einem ökumenischen Gedenkgottesdienst soll am morgigen Samstag der Toten gedacht werden.
Der Gottesdienst findet um 17 Uhr in der Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Partenkirchen statt - und wird live vom BR im Fernsehen und im Internet übertragen, gab der evangelische Pfarrer Martin Dubberke dem Evangelischen Pressedienst bekannt. Eingeladen seien Einsatzkräfte und Angehörige sowie alle vom Zugunglück Betroffenen.
Auch bekannte Gesichter der Kirche, unter anderem der Münchner katholische Erzbischof Reinhard Marx und der Münchner evangelische Regionalbischof Christian Kopp, sollen an der Zeremonie teilnehmen.
Weil unter den Todesopfern auch zwei Ukrainerinnen sind, die mit ihren Kinder aus ihrer Heimat flohen, werden Teile der Gedenkfeier auf Ukrainisch stattfinden. „Jeder Tote ist tragisch, aber hier liegt noch einmal eine ganz besondere innere Tragik“, sagte Pfarrer Dubberke: „Wenn man dem Tod erst entflieht und ihm dann doch wieder in die Arme läuft.“
Update vom 9. Juni, 19.19 Uhr: Nach dem Zugunglück von Garmisch-Partenkirchen hat die Deutsche Bahn mit vorbereitenden Arbeiten zur Bergung der Lok und eines letzten Waggons von der Unfallstelle begonnen. Von nördlicher Richtung kommend könne nun in Abstimmung mit der ermittelnden Behörde an den Gleisen gearbeitet werden, sagte in Bahnsprecher am Donnerstagabend. „Damit ein Schienenkran den Wagen und die Lok erreichen kann, um sie schließlich anzuheben, wird zunächst der Gleisabschnitt davor instandgesetzt“, sagte der Sprecher.
Allein diese Maßnahmen vor der Bergung des Waggons und dann der Lok dürften einige Tage in Anspruch nehmen. „Der zeitliche Ablauf von Gleisarbeiten und Bergung hängt auch von den weiteren Ermittlungen ab.“ Eine Prognose zur Wiederaufnahme des Zugverkehrs sei deshalb derzeit noch nicht möglich.
Update vom 9. Juni, 12.49 Uhr: Die Ermittlungen an der Unfallstelle des tödlichen Zugunglücks ziehen sich hin. Auch am Donnerstag konnte mit den Instandsetzungsarbeiten zunächst nicht begonnen werden: „Noch immer ist die Unfallstelle nicht freigegeben, weil noch Begutachtungen stattfinden“, teilt der Pressesprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd, Stefan Sonntag mit. Die fast 50 Mitarbeiter umfassende Soko „Zug“ arbeite weiter auf Hochtouren. Es müsse abgewartet werden, „bis irgendwann die Experten sagen: Wir haben jetzt alles untersucht“.
Es sei durchaus möglich, dass die Arbeiten bis nach dem G7-Gipfel Ende Juni dauern. Allerdings macht die Bahn hierzu keine Angaben. „Aktuell finden vor Ort keine Arbeiten der DB statt, die Unfallstelle ist noch nicht vollständig freigegeben“, teilte ein Bahnsprecher mit. Die Lok und ein Waggon stehen weiter auf den Gleisen. Sie müssten nach der Freigabe von Norden kommend über die Schiene geborgen werden. Dazu müsse aber das Gleis instandgesetzt werden, damit ein Schienenkran zur Unfallstelle gelangen könne. Die Instandsetzung des Gleisabschnittes solle im Laufe der nächsten Tage beginnen.
Bei dem Zugunglück am Freitagmittag starben vier Frauen und ein 13-Jähriger. Eine weitere Frau war laut Polizei am Donnerstag noch in kritischem Zustand.
Update vom 9. Juni, 11.38 Uhr: Die Ermittlungen der Soko „Zug“ zur Unfallursache des Zugunglücks laufen weiter auf Hochtouren. Derzeit wird von einer defekten Schiene als wahrscheinlichste Ursache ausgegangen (siehe Update vom 8. Juni, 17.58 Uhr). Interessante Aufschlüsse liefert nun das Fahrtenbuch der Unglücksstrecke - von Mittenwald über Garmisch-Partenkirchen bis zum Hauptbahnhof München. Dieses liegt Bild.de vor.
Vor jedem Fahrtbeginn muss sich der Lokführer besagtes Dokument anschauen. Für vergangenen Freitag, den Tag des Zugunglücks, zeigt dies: Zwischen der Unfallstelle bei Garmisch-Partenkirchen und Farchant gab es keine Tempo-Reduzierung. Dieser Punkt könnte den Lokführer entlasten. Gegen ihn wird seit zwei Tagen wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Denn im Fahrtenbuch ist vermerkt, dass dieser an besagter Stelle mit den erlaubten 100 km/h fuhr. Auch das Polizeipräsidiums Süd bestätigt gegenüber der Bild: Bislang gäbe es keine Hinweise, dass der Lokführer zu schnell unterwegs war.
Auch interessant: Nur wenige Kilometer von der Unglücksstelle entfernt, ist das Tempo auf 20 km/h reduziert. Als Grund dafür ist in dem Dokument eine „Schleppkurve“ angegeben. Bedeutet konkret: Für Lkws ist die Geschwindigkeit an einem Bahnübergang zu reduzieren. Eine weitere Auffälligkeit: Auf der Strecke nördlich von Garmisch, bei Eschenlohe, gilt derzeit ein „Langsamfahrsignal“ wegen Oberbaumangel. Der Oberbau setzt sich aus Gleisbett und Gleisen zusammen. Statt 60 km/h, sind dort auf einer Strecke von 100 Metern nur 40 km/h erlaubt. Daher liegt es nahe, dass an jener Stelle der Oberbau nicht mehr in Ordnung ist.
Wie bereits berichtet, waren im Sommer auf der Unglücksstrecke Bauarbeiten geplant. Trotzdem gab es für die Strecke kein Langsamfahrsignal. Die Deutsche Bahn hüllt sich wegen den laufenden Ermittlungen dazu weiter in Schweigen.
Update vom 9. Juni, 10.59 Uhr: In Zusammenhang mit dem bevorstehenden G7-Gipfel in der Region, wollte das Klinikum Garmisch-Partenkirchen kurz vor dem Zugunglück einen sogenannten „Massenanfall von Verletzten“ üben. Dann schlug die Realität zu. Und im Krankenhaus trat der Notfallplan in Kraft - bis heute ist der Einsatz noch nicht beendet.
Update vom 8. Juni, 17.58 Uhr: Nach dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen sind Ermittler der Soko „Zug“ weiter an der Unfallstelle mit Untersuchungen beschäftigt. Die Suche nach den Ursachen steht für Beamte und Sachverständige im Mittelpunkt. Es mehren sich Hinweise auf einen technischen Defekt - diese Auffassung äußerten in den vergangenen Tagen unter anderem Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter und Innenminister Joachim Herrmann. Dabei scheinen vor allem Schienen und Fahrgestelle ins Zentrum der Untersuchungen zu rücken. Die vom Unfallort abtransportierten Fahrgestelle wurden sichergestellt.
Der Professor für das Fachgebiet Schienenfahrzeuge an der TU Berlin, Markus Hecht, sagte der Wirtschaftswoche, defekte Schienen seien die wahrscheinlichste Ursache. „Es kommt eigentlich nur eine Gleisverwerfung als Ursache in Frage.“ Dabei verformten sich die Schienen wie ein S. „Ein darüberfahrender Zug wird dann nach links und rechts geschüttelt. Je nach Geschwindigkeit, Drehgestellabstand und Höhe des Zuges drücken dann enorme Kräfte auf die Fahrzeuge“, sagte Hecht der Zeitung. „Die Gleise verformen sich oft erst in dem Moment, wenn ein Zug über die Gleise fährt. Deshalb bleibt das Führungsfahrzeug auf der Schiene stehen.“ Ursache könne etwa ein Instandhaltungsfehler am Gleis sein.
Bei Doppelstockwagen wie in Garmisch-Partenkirchen seien in begrenztem Maße anfälliger für solche Gleisverwerfungen. Ein Grund seien längere Abstände zwischen zweiter und dritter Achse als bei anderen Fahrzeugen, erläuterte Hecht auf Nachfrage.
Die Staatsanwaltschaft München II ermittelt derzeit gegen drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn wegen des Anfangsverdachts der fahrlässigen Tötung. Bis zum Abschluss der Ermittlungen bleibe offen, ob die Bahnmitarbeiter tatsächlich Mitschuld trügen, betonte eine Sprecherin der Anklagebehörde. „Es gilt auch hier wie stets in solchen Fällen die Unschuldsvermutung bis zum endgültigen Abschluss der Verfahrens.“
Die Verkehrssperre entlang der B2 wurde mittlerweile aufgehoben. Wann die Bahnstrecke wieder freigegeben wird, ist offen. Dem Vernehmen nach könnte sie möglicherweise erst nach dem G7-Gipfel Ende Juni wieder befahrbar sein. Allein der Abtransport der Lok wird noch dauern. Die Unfallstelle sei noch nicht vollständig freigegeben, sagte ein Bahnsprecher am Mittwoch auf Anfrage. „Lok und Wagen müssen nach der Freigabe von Norden kommend über die Schiene geborgen werden. Hierzu muss jedoch zunächst das Gleis instandgesetzt werden, damit unser Schienenkran zur Unfallstelle gelangen kann.“ Die Instandsetzung solle im Laufe der nächsten Tage beginnen.
Update vom 8. Juni, 12.53 Uhr: Die Verkehrssperre entlang der Bundesstraße 2 - auf Höhe der Unfallstelle - wird in diesen Minuten aufgehoben. Das verkündet das Polizeipräsidium Süd in einer Pressemitteilung. „Die B2 sowie der Tunnel Farchant sind in Fahrtrichtung Süden (Garmisch-Partenkirchen) bereits wieder für den Verkehr freigegeben“, heißt es in dem Schreiben weiter. In Fahrtrichtung Norden (München) wird mit der Aufhebung der Sperre „im Laufe der nächsten Stunde“ gerechnet.
Update vom 8. Juni, 11.15 Uhr: Fünf Tage sind seit dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen inzwischen vergangen. Nach wie vor sind die Ermittler der Soko „Zug“ an der Unfallstelle mit Untersuchungen beschäftigt. Die Lok und ein Waggon standen am Mittwochmorgen noch immer auf dem Gleis, wie ein Sprecher des Polizeipräsidiums Oberbayern Süd bestätigt.
Wegen der laufenden Ermittlungsarbeiten bleiben jene Zugteile bis auf Weiteres vor Ort, hatte ein Bahnsprecher am Vortag erläutert. Wann sie abtransportiert werden? Zu diesem Zeitpunkt noch offen. Die Fahrgestelle der geborgenen Waggons wurden inzwischen sichergestellt.
Bereits seit Freitag ist die Bundesstraße 2 mit dem Tunnel Farchant gesperrt. Unter Umständen könnte diese im Laufe des Mittwoch wieder freigegeben werden. Zuvor müssen die Höhenkontrolle und die für die Bergung beseitigten Leitplanken wieder instand gesetzt werden. Die Zugstrecke selbst hingegen, wird noch länger gesperrt bleiben. Möglicherweise wird diese erst nach dem G7-Gipfel Ende Juni wieder freigegeben. Die Instandsetzung werde voraussichtlich einige Wochen in Anspruch nehmen. Ersatzbusse sind im Einsatz.
Bei dem Zugunglück am Freitag waren zahlreiche Rettungskräfte im Einsatz. Ein BRK-Mitarbeiter schildert den dramatischen Einsatz bei Garmisch-Partenkirchen.
Update vom 8. Juni, 8.22 Uhr: Wie es am Freitag zu dem schrecklichen Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen kommen konnte, ist weiter unklar. Fest steht jedoch: Die Bahngleise in Deutschland gelten seit Jahren als marode. Laut einem Bericht der Zeitung Die Welt plante die Deutsche Bahn auf der Unglücksstrecke zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen in Kürze Sanierungsarbeiten an den Gleisen. Schwere Kritik an dem Konzern gibt es nun von einem Zug-Experten.
„Die Bahn wurde kaputtgespart. Und die nächsten Jahre wird das auch nicht besser, sondern noch schlimmer“, äußert sich Karl-Peter Naumaunn, Vorstandsmitglied vom Eisenbahn-Verband „Allianz Pro Schiene e. V.“, gegenüber der Bild. „Der Sanierungsstau beträgt mittlerweile 60 Milliarden Euro.“ Warum der Zug entgleiste, ist bislang noch unklar. Trotzdem befürchtet Naumann, dass es zu weiteren Problemen kommen könnte. „Es gibt viel zu viele Stellen im Bahnnetz, die ausgebaut werden müssen.“
Auch Innenminister Joachim Herrmann hat sich inzwischen zur Unfallursache geäußert. Gegenüber dem BR betonte der CSU-Politiker, dass diese derzeit „mit dem Schwerpunkt in Richtung technische Defekte gesucht“ werde. Er versprach: „Auf jeden Fall werden die im Moment peinlichst genau untersucht und vermessen“, sagte er am Montag.
Update vom 7. Juni, 17.34 Uhr: Die Aufräumarbeiten neigen sich mittlerweile dem Ende zu. Der Farchanter Tunnel soll bald wieder für den Verkehr freigegeben werden. Durch die Sperrungen kam es allerdings zu teils enormen Staus auf den Straßen rund um den Unglücksort.
Update vom 7. Juni, 14.49 Uhr: Die Ermittlungen zur Unglücksursache bei Garmisch-Partenkirchen laufen auf Hochtouren. Zuletzt rückten hierbei die Fahrgestelle und Schienen in den Fokus. So fanden am Unfallort inzwischen Untersuchungen statt - und Fahrgestelle wurden sichergestellt. Mit einstimmigem Ergebnis. Wie Bayerns Verkehrsminister Christian Bernreiter (CSU) gegenüber dem BR berichtet, waren sämtliche Experten vor Ort einer Meinung, „dass die wahrscheinlichste Ursache ein technischer Defekt am Gleis oder am Zug sein müsste“.
Von der Deutschen Bahn gab es derweil - mehr oder weniger - ein erstes Statement. Am Dienstag wurde bekannt, dass die Staatsanwaltschaft gegen drei Bahnmitarbeiter ermittelt. Wegen diesen laufenden Ermittlungen, könne sich der Konzern derzeit nicht äußern, teilt die DB gegenüber dem BR mit. „Selbstverständlich setzen wir alles daran, die ermittelnden Behörden bei der Aufklärung der Unfallursache zu unterstützen“, äußert sich ein Bahnsprecher.
Update vom 7. Juni, 12.52 Uhr: Inzwischen sind weitere Infos zu den Ermittlungen gegen die DB-Mitarbeiter bekannt. Nach Informationen von Münchner Merkur/tz wird gegen den Lokführer ermittelt, den Fahrdienstleiter und gegen einen Streckenverantwortlichen.
Update vom 7. Juni, 12.12 Uhr: Wie konnte es zu dem Zugunglück von Burgrain kommen? Was war der Auslöser für den tragischen Unfall? Am Dienstag wurde bekannt: Gegen drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn wird wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. In welchem Bereich die Beschuldigten arbeiten, etwa bei DB Netz, wurde nicht mitgeteilt. Auch Angaben zu Alter und Wohnort gibt es nicht. Nach Angaben der Staatsanwaltschaft München II ist ein Gleisstück noch nicht freigegeben. „Das ist wie eine Art Sicherstellung.“ Auch die Elektrolok der Baureihe 111, die den Zug Richtung Farchant schob, und der mit ihr verbundene Waggon „werden noch unbestimmte Zeit am Unfallort verbleiben, da noch Ermittlungen erforderlich sind“, wie das Polizeipräsidium Oberbayern Süd erklärte.
Update vom 7. Juni, 11.31 Uhr: Nach dem Zugunglück von Burgrain wird gegen drei Mitarbeiter der Deutschen Bahn wegen Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt. Das bestätigte die Pressesprecherin der Staatsanwaltschaft München II gegenüber der Mediengruppe „Münchner Merkur“/“tz“. Es handele sich um einen Anfangsverdacht.
Rund 40 Menschen wurden bei dem Zugunglück verletzt, mehrere davon schwer. Eine Frau befindet sich nach wie vor in einem kritischen Zustand. Das sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Vier Frauen und ein 13-Jähriger kamen bei dem schweren Unfall ums Leben.
Update vom 7. Juni, 10.06 Uhr: Nur wenige Kilometer vom Ort des Zugunglücks entfernt, findet Ende Juni der G7-Gipfel statt. Da liegt die Frage nahe: War bei dem schweren Unfall am Freitag Sabotage im Spiel? Wurde das Zugunglück mutwillig herbeigeführt? Bayerns Innenminister Joachim Herrmann erklärt im Interview, dass entsprechende Hinweise bislang nicht vorliegen. In puncto Ursache sperrt sich der CSU-Mann gegen voreilige Schlüsse: „Es macht keinen Sinn, darüber zu spekulieren, solange wir die Ursache nicht kennen. Staatsanwälte, Kriminalpolizei und die Experten vom Eisenbahn-Bundesamt untersuchen jetzt gründlich jedes Detail am Unglücksort.“ Allerdings könnte die Tragödie für das Gipfeltreffen Auswirkungen haben, betont der Politiker.
Update vom 6. Juni, 19.40 Uhr: Bei den Ermittlungen zur Ursache des tödlichen Zugunglücks von Garmisch-Partenkirchen rücken die Schienen und Fahrgestelle in den Mittelpunkt. Der bayerische Innenminister Joachim Herrmann sagte am Montag dem Bayerischen Rundfunk, die Unfallursache werde „mit dem Schwerpunkt in Richtung technische Defekte gesucht“. Fahrgestelle von Waggons seien bereits sichergestellt worden, „und es wird im Moment auch überlegt, inwieweit einzelne Schienen oder Schwellen sichergestellt werden müssen. Auf jeden Fall werden die im Moment peinlichst genau untersucht und vermessen“, sagte der Minister.
Nach einem Bericht der Zeitung „Die Welt“ plante die Deutsche Bahn auf der Unglücksstrecke in Kürze Sanierungsarbeiten an den Gleisen. Demnach sollten vom 25. Juni bis 9. Juli zwischen Oberau und Garmisch-Partenkirchen eine nächtliche Gleislageberichtigung und Schienenerneuerungen stattfinden. Die Deutsche Bahn habe auf Fragen der „Welt“ dazu mitgeteilt, aufgrund der laufenden Ermittlungen könne sie sich hierzu derzeit nicht äußern.
Der Regionalzug von Garmisch-Partenkirchen nach München war am Freitag kurz nach der Abfahrt plötzlich entgleist. Vier Frauen und ein 14-Jähriger kamen ums Leben, eine Person schwebte noch in Lebensgefahr. Unter den Todesopfern waren zwei Frauen aus der Ukraine. Ein Fehler des Fahrpersonals ist laut Herrmann im Moment nicht ersichtlich. Aber es werde immer noch in alle Richtungen ermittelt.
Update vom 6. Juni, 17 Uhr: Nach dem schweren Zugunglück bei Garmisch haben die Einsatzkräfte des Technischen Hilfswerks (THW) ihren Einsatz beendet. Das berichtet die Korrespondentin des BR, Monika Haugg. Die Kräne werden ihrer Aussage nach abgebaut. Seit dem Unglück am vergangenen Freitag halfen laut dem THW-Sprecher Frank Simon rund 500 Ehrenamtliche an der Unfallstelle.
Update vom 6. Juni, 9.10 Uhr: Es gibt Neuigkeiten zu den Bergungsarbeiten an der Unglücksstelle: Wie ein Korrespondent des Bayerischen Rundfunks auf Twitter berichtet, wurde soeben die zweite Hälfte des dritten Waggons abtransportiert.
Zwei weitere Waggons sollen heute noch folgen, schreibt Philip Kuntschner. Die Lok, der Steuerwagen und ein weiterer Waggon sollen zurück auf die Schienen gesetzt und über die Gleise abtransportiert werden.
Update vom 6. Juni, 8.30 Uhr: Während die Aufräumarbeiten und der Abtransport der zerstörten Waggons voranschreitet, fängt die Region langsam mit dem Versuch an, das Geschehene aufzuarbeiten.
So planen die katholische und die evangelische Kirche für den 11. Juni einen Gedenkgottesdienst in Garmisch-Partenkirchen. Weitere Details werden im Laufe der Woche bekannt gegeben, teilte ein Sprecher des Erzbistums München-Freising mit. Und für den Montagabend luden katholische und evangelische Kirche zu einem gemeinsamen ökumenischen Gebet in die Pfarrkirche Maria Himmelfahrt in Garmisch-Partenkirchen ein.
Erstmeldung vom 6. Juni, 6.30 Uhr: Garmisch-Partenkirchen - Mit großen, schwerem Gerät arbeiten die Einsatzkräfte weiter an der Unfallstelle des Zugunglücks von Garmisch-Partenkirchen. Am Sonntagabend (5. Juni) waren die Arbeiten unterbrochen worden, wie ein Sprecher der Polizei sagte. Am Montag soll es nun weitergehen. Die Unglücksstelle sei „gesichert, abgesperrt und bewacht“, erklärte der Sprecher weiter. Neben den Aufräumarbeiten schreiten die Ermittlungen voran. Die Soko „Zug“ arbeitet unter der Leitung der Staatsanwaltschaft München II. Wie konnte es zu dem Unglück mit fünf Toten kommen?
Mehr als 40 Menschen sind dabei am Freitag verletzt worden. Der Zug war in der Mittagszeit von Garmisch-Partenkirchen Richtung München unterwegs, viele Schülerinnen und Schüler gehörten zu den Fahrgästen. Die Aufräumarbeiten gestalten sich kompliziert - Kräne hieven die entgleisten Wagen auf eine Straße, dann werden sie zerlegt und mit Tiefladern abtransportiert. Am Sonntag hatte ein Bagger den ersten Wagen in zwei Hälften geteilt, eine Hälfte war von der Unfallstelle entfernt worden.
Die Identifizierung der fünf Todesopfer war am Sonntag weitgehend abgeschlossen. Nach Angaben der Polizei handelt es sich um drei Frauen im Alter von 32, 39 und 70 Jahren sowie nach bisherigen Erkenntnissen um eine 51-Jährige. Das fünfte, am Samstag geborgene Opfer sei ein Junge im Teenageralter.
Mithilfe eines 250 Tonnen schweren Spezialkrans sollte unter anderem die Lok wieder auf das Gleis gestellt werden. Diese und die restlichen Waggons sollten dann möglichst auf dem Schienenweg abtransportiert werden. Die Arbeiten dürften noch einige Zeit in Anspruch nehmen, prognostizierte die Polizei.
Auch bei der Bahn hieß es, es sei noch nicht abzuschätzen, wann die Strecke geräumt sei. Weiterhin wirken sich die Arbeiten auf den Straßenverkehr aus.
Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion