- vonManuela Schauerschließen
Die Welt zu Gast in Garmisch-Partenkirchen: Auf der Zugspitze wurde am Montag der „Best of the Alps“-Award verliehen. Jetzt hofft man auf eine gute Zusammenarbeit mit dem Preisträger.
Präsidentenamt bei Best of the Alps, dem Zusammenschlusses von zwölf Premium-Destinationen aus dem Alpenraum, an seinen Vize Hermann Fercher aus Lech Zürs ab. Zum Abschied durfte er aber noch einen Höhepunkt auf Deutschlands höchstem Punkt erleben. Nagel überreichte auf der Zugspitze den „Best of the Alps“-Award an niemanden Geringeres als Zurab Pololikashvili. Als Generalsekretär nahm er den Kristall für die Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) entgegen.
– Er suchte das Gespräch, ratschte, lachte und knüpfte Kontakte. Die Arbeit ist sein Vergnügen. Auch an diesem Tag, obwohl es sein letzter in dieser Runde sein wird. Garmisch-Partenkirchens Tourismusdirektor Peter Nagel verlässt zum 1. April die Marktgemeinde und gibt somit ein halbes Jahr früher seinDer Georgier genoß die Fahrt mit der neuen Seilbahn und schwärmte bei der Verleihung – dem „emotionalen Tag für ihn“ – von „einem der schönsten Orte der Welt“. Er ließ sich nicht abschirmen, sondern mischte sich unter die Gäste, darunter politische und touristische Vertreter der Marktgemeinde sowie Gründungsmitglieder von Best of the Alps. Berührungsängste gab es nicht. Schließlich verbindet alle ein Ziel: einen nachhaltigen und naturschonenden Tourismus zu entwickeln.
Erster Schritt: Tourismus und Politik arbeiten zusammen
Die Wahl fiel nicht grundlos auf die UNWTO. Die Preisträgerin setzt sich für die Einhaltung des Globalen Kodex im Tourismus ein, wie Dr. Christian Barth, Amtschef im Bayerischen Umweltministerium, betonte. Das heißt, sie beabsichtigt die positiven soziökonomischen Auswirkungen zu maximieren und negative zu reduzieren. Wichtig sei, einen Naturgenuss zu bieten, ohne die Natur zu beschädigen.
Klingt wie eine leichte Aufgabe, ist es aber nicht. Deshalb freut’s Nagel, dass Politik und Tourismus nun zusammenarbeiten und Entscheidungen nicht über die Köpfe der Orte hinweg getroffen werden. Best of the Alps hat’s möglich gemacht. Schon jetzt zeigt sich: Für Garmisch-Partenkirchen könnte die Verquickung ein Glücksfall sein. Nagel zufolge überlege Pololikashvili, einen Tourismuskongress in der Marktgemeinde zu veranstalten. Das wäre eine andere Nummer, eine große.
Nomi Baumgartl startet Projekt zum Gletschersterben
Der Award wird aber nicht nur aus Dankbarkeit für Engagement verliehen. Damit verbunden ist auch der Gedanke, die Öffentlichkeit auf die Bedeutung des Alpenraums aufmerksam zu machen, ein Bewusstsein weiterzutragen. Jemanden, der dieses Ziel mit viel Herzblut verfolgt, durfte der Generalsekretär nun persönlich kennenlernen. Die Wahl-Murnauerin und renommierte Fotografin Nomi Baumgartl stellte bei dem Festakt ihr Projekt „Eagle Wings – Protecting The Alps“ vor, in dem sie auf das Gletschersterben hinweisen will. Dafür arbeitet sie eng mit GaPa-Tourismus und somit der Gemeinde zusammen. „Wir kümmern uns um Logistik, Marketing, Flyer, die Finanzierung der Adlerflüge und die Kommunikation des Projekts“, sagt Nagel. Der Noch-Präsident ist überzeugt, das Baumgartls Projekt perfekt zur Positionierung Garmisch-Partenkirchens „Entdecke Deine wahre Natur“ passt. Jetzt sollen Wege gefunden werden, um das Vorhaben und dessen Botschaften über den Globus zu verbreiten. Die UNWTO wäre ein geeigneter Partner auch mit Blick auf Förderungen. Noch ist unklar, ob eine Kooperation zustande kommt. „Die Chancen stehen nicht schlecht“, sagt Nagel voller Zuversicht. Es wäre sein wohl größtes Abschiedsgeschenk.