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Lawinenabgang nahe der Zugspitze: Oberbayer 100 Meter in die Tiefe gerissen und verschüttet

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Von: Klaus-Maria Mehr

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Im Einsatz: Zwei Bergretter am Gatterl im Zugspitzgebiet nach einem Lawinenabgang.
Im Einsatz: Zwei Bergretter am Gatterl im Zugspitzgebiet nach einem Lawinenabgang. © Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Im Gebiet der Zugspitze wurden drei 20-jährige Skitourengeher aus dem Raum Weilheim verschüttet. Die Bergwacht rückte mit einem Großaufgebot an.

Garmisch-Partenkirchen – Das Unglück ereignete am späten Dienstagvormittag (31. Januar) im Bereich des Gatterls im Zugspitz-Gebiet. Der als Gatterl bezeichnete Felskamm liegt im Südosten der Zugspitze. Über ihn verläuft die Grenze nach Tirol und führt eine beliebte Tour auf die Zugspitze.

Lawinenabgang nahe Zugspitze: Zwei Skitourengeher 100 Meter in die Tiefe gerissen

Doch diese drei 20-jährigen Skitourengeher aus dem Raum Weilheim, die dort am Dienstag unterwegs waren, hatten Pech. Über ihnen löste Triebschnee eine Schneebrettlawine aus, berichtet die Bergwacht Garmisch-Partenkirchen am Mittwoch. Die drei wurden von den Schneemassen erfasst. Einer konnte sich noch retten, die anderen beiden wurden von der Lawine rund 100 Meter in die Tiefe gerissen.

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Zwei Skitourengeher retten sich selbst – ein dritter verschwinden unter den Schneemassen

Doch auch als die Lawine auf flacherem Gelände zum Stehen kam, war Glück im Spiel. Einer der beiden war nur teilverschüttet und konnte sich selbstständig aus den Schneemassen befreien. Die andere Person allerdings war komplett verschüttet.

Die beiden Freunde alarmierten umgehend die Bergwacht und begannen sofort mit der Suche nach ihrem Begleiter. Die drei Bergsteiger waren gut ausgerüstet. Jeder trug ein LSV-Gerät bei sich. Jedes LSV-Gerät sendet einmal pro Sekunde ein Signal an die anderen Geräte in Reichweite. Wird jemand verschüttet, können die anderen ihre Geräte auf Empfang stellen und den Verschütteten so orten. Mit dieser Methode fanden die beiden ihren Begleiter – unter einer rund 1,5 Meter dicken Schneeschicht.

Der Einsatzort: Die Lawine ging unterhalb des Gatterls ab.
Der Einsatzort: Die Lawine ging unterhalb des Gatterls ab. © Bergwacht Garmisch-Partenkirchen

Binnen zehn Minuten retten die Freunde ihren Begleiter

Binnen zehn Minuten konnten die beiden ihren Begleiter komplett ausgraben. Als sie ihren Freund fanden, war er bewusstlos, gelangte aber nach der Befreiung von selbst wieder zu Bewusstsein. Wenig später trafen zwei Bergretter per Rettungshubschrauber (Christoph 1) ein. Der Verschüttete war unterkühlt, aber ansprechbar. Er wurde ins Klinikum nach Garmisch-Partenkirchen geflogen.

Lawinenabgang an Zugspitze: Bergwacht lobt Bergsteiger ausdrücklich

Peter Anzenberger, Einsatzleiter und stellvertretende Bereitschaftsleiter der Bergwacht Garmisch-Partenkirchen, lobte die Reaktion der beiden Bergsteiger ausdrücklich. Der Verschüttete habe seinen beiden Freunden sein Leben zu verdanken. Auch die Ausrüstung habe bei allen gepasst. Bei Lawinenunfällen zähle jede Minute, umso wichtiger sei es, dass die Kameraden einer Gruppe selbstständig die Rettung beginnen. (kmm)

Übrigens: Wie sich die Zugspitze über die Jahrzehnte verändert hat, zeigt ein altes Archiv-Video vom BR sehr anschaulich. Alles aus der Region gibt‘s auch in unserem regelmäßigen GAP-Newsletter.

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