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Zugunglück bei Garmisch: Material-Fehler? Neue Erkenntnisse rücken Hersteller in den Fokus

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Bei dem Zugunglück am 3. Juni 2022 kamen fünf Menschen ums Leben, mehr als 40 wurden verletzt.
Bei dem Zugunglück am 3. Juni 2022 kamen fünf Menschen ums Leben, mehr als 40 wurden verletzt. © Uwe Lein/dpa

Knapp 2,5 Monate sind seit dem Zugunglück bei Garmisch-Partenkirchen inzwischen vergangen. Die Unfallursache ist nach wie vor unklar. Neueste Gutachten deuten nun auf einen Herstellerfehler der Schwellen hin.

Update vom 22. August: Knapp drei Monate nach dem schweren Zugunglück in Garmisch-Partenkirchen mit fünf Toten sind am Montag die Hauptarbeiten zur Instandsetzung der Bahnstrecke gestartet. Zum Schulbeginn Mitte September sollen an der Stelle des Unglücks wieder Züge fahren, allerdings nach Bahnangaben aus der vergangenen Woche voraussichtlich nur rund drei Wochen lang. Danach werde es auf der Strecke Weilheim-Murnau-Garmisch voraussichtlich bis 14. November länger geplante umfangreiche Gleisbauarbeiten geben.

Der geplante Austausch von Betonschwellen bei der Deutschen Bahn wird indes den Verkehr bis mindestens Ende des Jahres an vielen Stellen lahmlegen. An den Betonschwellen gab es Hinweise auf einen Herstellerfehler. Rückschlüsse auf die Unfallursache seien bislang noch nicht möglich (siehe Ursprungsmeldung).

Zugunglück bei Garmisch: Material-Fehler? Neue Erkenntnisse rücken Hersteller in den Fokus

Ursprungsmeldung vom 19. August: Garmisch-Partenkirchen - Der Austausch zahlreicher Betonschwellen bei der Deutschen Bahn nach dem Zugunglück in Garmisch-Patenkirchen wird noch bis mindestens Ende des Jahres den Zugverkehr an vielen Stellen ausbremsen. „Ziel ist es, dass nahezu alle betroffenen Strecken bis Ende des Jahres wieder regulär befahrbar sind“, teilte der Konzern am Freitag, 19. August, mit. „Klar ist aber auch: Der Austausch der Schwellen wird sich teilweise bis in das kommende Jahr ziehen.“

Nach Zugunglück bei Garmisch: Schwellen-Austausch noch bis Ende des Jahres

Aktuell gebe es aufgrund der Untersuchungen an den Bauteilen an rund 165 Stellen im Schienennetz Einschränkungen für die Fahrgäste. „Betroffen sind schwerpunktmäßig die Bundesländer Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen“, hieß es.

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An den untersuchten Schwellen seien teilweise „Unregelmäßigkeiten in der Materialbeschaffenheit“ festgestellt worden, teilte der Konzern mit. Mehrere technische Gutachten deuteten auf einen Herstellerfehler hin. Weitere Details wurden zunächst nicht bekannt. Rückschlüsse auf die Unfallursache in Oberbayern ließen sich aus diesen Erkenntnissen nicht ziehen, hieß es. Dazu liefen die Untersuchungen weiter, ein Ergebnis stehe noch nicht fest.

Zugunglück bei Garmisch: Untersuchung von Betonschwellen - Hinweise auf Herstellerfehler entdeckt

Bei dem Unglück in Garmisch-Patenkirchen war Anfang Juni ein Regionalzug entgleist. Vier Frauen sowie ein 13-Jähriger starben bei dem Unfall. Es gab zahlreiche Schwer- und Leichtverletzte. Die Bahn begann einige Wochen später damit, bundesweit rund 200 000 Betonschwellen zu überprüfen und auszutauschen. Bei den Bauteilen handelt es sich laut Bahn um den gleichen Bautyp wie auf dem Streckenabschnitt des verunglückten Zugs.

An wie vielen der untersuchten Schwellen nun Auffälligkeiten entdeckt wurden, blieb zunächst unklar. Die Bahn schätzt den entstandenen Schaden auf einen dreistelligen Millionenbetrag und prüft eigenen Angaben zufolge Regressansprüche gegen den Schwellenhersteller.

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