Zukunft des Kongresshauses: Kein Stein bleibt auf dem anderen

Garmisch-Partenkirchen - Garmisch-Partenkirchen stehen entscheidende Tage bevor: mit dem grundsätzlichen Beschluss über die Zukunft seines Kongresshauses. Er wird Folgen für das Ortsbild haben.
Es geht nicht einfach um die Frage: sanieren oder neu bauen, hier oder dort? Jede Entscheidung über das Kongresshaus ist nur unter Bedingungen zu realisieren – und zieht Konsequenzen für den gesamten Ort nach sich. Wenn der Gemeinderat Garmisch-Partenkirchen am 2. Juli beschließen sollte, an seinem Standort im Zentrum festzuhalten, ist beispielsweise über Jahre kein Kongressgeschäft möglich, und der Markt wird die Kosten fast ausschließlich selbst tragen müssen. Wenn er dafür stimmt, das Haus im Umfeld des Olympia-Eissportzentrums neu zu errichten, möglicherweise mit einem Hotel und einer Multifunktionshalle, braucht er dafür einen Investor, und die bisherige Fläche wird für ein Fünf-Sterne-Hotel zur Verfügung gestellt.
Es geht dieser Tage Schlag auf Schlag. Zwischen den ersten Präsentationen und der Abstimmung liegt zwar weniger als eine Woche, aber die Verwaltung hat in dieser Zeit zwei öffentliche Termine angesetzt: einen für den Bau- und Umweltausschuss und einen für die Bürger. „Wir reden seit zehn Jahren darüber“, betonte der Bürgermeister und Vorsitzende des Christlich Sozialen Bündnisses (CSB), Thomas Schmid, bei der Mitgliederversammlung seiner Gruppierung. „Wir brauchen jetzt eine Aussage, wohin der Weg führen soll.“ Das Haus, für ihn ein „Glücksgeschenk der Alpinen Ski-Weltmeisterschaft von 1978, sei nun „ein altes Produkt, das wir unseren Kunden verkaufen“.
Zwei Parteien im Ort haben sich schon klar positioniert: SPD und FDP. CSB, CSU und Freie Wähler wollen sich erst in den nächsten Tagen festlegen.
Matthias Holzapfel