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Hornschlittenrennen wegen Corona erneut abgesagt - „Hoffen, dass 2023 der Spuk vorbei ist“

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2020 ging’s noch hoch her beim Hornschlittenrennen, damals mit 3500 Zuschauern.
2020 ging’s noch hoch her beim Hornschlittenrennen, damals mit 3500 Zuschauern. © sehr/Archiv

Ein Hornschlittenrennen ohne Zuschauer macht für die Veranstalter keinen Sinn. Das aber verlangen die Corona-Auflagen - und noch mehr. Wegen der Pandemie fällt Garmisch-Partenkirchens Traditionsveranstaltung erneut aus. Zum zweiten Mal in ihrer Geschichte.

Garmisch-Partenkirchen – Jetzt also doch die Absage. Noch im Oktober zeigte sich Peter Strodl optimistisch. Dem Veranstalter des Hornschlittenrennens war zwar schon zum damaligen Zeitpunkt klar, dass die 52. Auflage seiner Veranstaltung am 6. Januar 2022 coronabedingt nur unter erschwerten Bedingungen über die Bühne gehen kann. Aber Hoffnung und Zuversicht sowie die Bereitschaft zu hohem Organisationsaufwand, um die notwendigen Schutzauflagen zu erfüllen, gab es auf alle Fälle.

Nach der Pressekonferenz von Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag, in der er erwartungsgemäß die Verlängerung der geltenden bayerischen Corona-Verordnung um vier weitere Wochen verkündete, wurde den Verantwortlichen klar: Der Kraftakt wird zu groß. Zum zweiten Mal in Folge, und überhaupt erst zum zweiten Mal in seiner Geschichte, kann der Wettbewerb nicht stattfinden. Dazu haben sich 22 Mitglieder des Hornschlittenvereins in einer Sitzung am Dienstagabend einstimmig entschlossen.

Hornschlittenverein sagt Rennen ab: „Die Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen“

„Diese Entscheidung ist uns sehr schwer gefallen und tut uns leid für alle Fahrer, die kommen wollten“, erklärt der Vorsitzende Strodl. Da seine Veranstaltung mit Teilnehmern auch aus Thüringen, Sachsen und Baden-Württemberg als überregional eingestuft werden kann, sind gemäß der noch bis zum 12. Januar geltenden bayerischen Corona-Verordnung in der Sportstätte in der Wildenau keine Zuschauer zugelassen. Das Rennen, bei dem seit über 50 Jahren auch die bayerischen Meister ermittelt werden, unter diesen Voraussetzungen durchzuziehen, mache keinen Sinn. Ohne die Menschen, die in Vor-Pandemie-Zeiten am Dreikönigstag zu mehreren Tausenden an die Strecke strömten, das ist für Strodl unvorstellbar. „Es gehört zum Hornschlittenrennen dazu, dass man zusammen lustig ist.“

Für die Starter wäre gemäß der am Dienstag erlaubten Lockerung der Zugangsregeln für Sportstätten unter freiem Himmel die 2G-Regel zur Anwendung gekommen. Da jedoch einige Fahrer nach Angaben des Veranstalters vermeldeten, noch ungeimpfte Personen im Team zu haben, mussten diese ihr Kommen schon mal zurückziehen. Ein durch die Auflagen für Teilnehmer komprimiertes Feld – ein weiterer Grund, der das Festhalten an dem wilden Schlittenritt von der Partnachalm hinunter in die Wildenau problematisch machte.

„Wir haben es, bis Corona kam, immer hinbekommen“, betont Strodl. „Und wenn wir bei Schneemangel nur auf verkürzter Strecke fahren mussten.“ Dass das Virus möglicherweise ein drittes Mal die Absage des Rennens fordern könnte, darüber will er jetzt noch nicht nachdenken: „Wir hoffen, dass 2023 der Spuk vorbei ist.“  

Katharina Brumbauer

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