Aktualisiert:
Gemeinde strebt Verkehrsberuhigung an
Großweil will Autos ausbremsen: Tempo-30-Zonen in vielen Straßen
Dass in Großweil und den dazugehörigen Weilern teilweise zu schnell gefahren wird, ist bekannt. Nun ist die Gemeinde aktiv geworden. In großen Teilen des Ortsgebiets soll künftig Tempo 30 gelten. Auch vor der Schule, während der Unterricht stattfindet. Fast einstimmig beschlossen die Volksvertreter, diesen Weg zu gehen.
- Die Gemeinde Großweil will den Verkehr beruhigen.
- In vielen Straßen werden Tempo-30-Zonen geschaffen.
- Auch der Bereich vor der Schule ist betroffen.
Großweil – Der Großweiler Gemeinderat hat fünf Monatze nach den Wahlen längst Fahrt aufgenommen. In der jüngsten Sitzung rückte der innerörtliche Verkehr in den Fokus. Genauer: die Verkehrsberuhigung. Bei einer Bürgerumfrage waren 620 Haushalte zu einer etwaigen Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 Stundenkilometer im Ortsgebiet von Groß- und Kleinweil samt den Weilern Zell, Pölten und Stern befragt worden. Ergebnis: Rund 90 Prozent sprachen sich für 30er-Zonen aus.
Nicht überall gilt neue Regelung
Bürgermeister Frank Bauer (Freie Wählergemeinschaft) stellte klar: „Es wird nicht jede Straße zu einer 30er-Zone herabgesetzt.“ Er selbst ist ein starker Befürworter dieser Zonen. Abschnitt für Abschnitt ging er mit den Gemeinderäten durch. Nach einem mehrheitlichen Beschluss wird künftig in großen Teilen des Gemeindegebiets Tempo 30 gelten. Kleine Stichstraßen und Strecken, die ohnehin nur langsam befahrbar sind, bleiben davon ausgenommen; das Gewerbegebiet ebenfalls. Interessant: Auch an der Hauptstraße, die in die Kocheler Straße (Staatsstraße 2062) übergeht, wird künftig auf Höhe der Schule während des Schulbetriebs die 30er-Begrenzung gelten.
Schilder werden bald montiert
Noch in den Sommerferien will man die Schilder montieren, sodass pünktlich zum Schulstart im September der Weg in die Bildungseinrichtung sicherer für die Kinder wird. Das Staatliche Bauamt erteilte bereits die Genehmigung.
Zehn Räte dafür
Von den elf anwesenden Gemeinderäten sprachen sich zehn für eine Herabsetzung auf 30 Stundenkilometer aus. Den Beschluss muss die Verwaltungsgemeinschaft Ohlstadt noch absegnen und die Freigabe erteilen. Dies gilt allerdings als Formsache. Der Gesetzgeber gibt hier aber auch ganz klare Auflagen vor. Die Vorfahrt in 30er-Zonen muss geregelt sein, die Beschilderung ordnungsgemäß angebracht werden. Die Auflagen erstrecken sich auf ein ganzes Blatt Papier. Einen Schilderwald soll es aber nicht geben, da waren sich alle Kommunalpolitiker einig.
Kritik von Horst Piller
Horst Piller (CSU/Dorfgemeinschaft) votierte als Einziger gegen die 30er-Zonen. „Das bringt doch nichts, es bringt keine Lärmreduzierung und keinen Emissionsrückgang, das kostet der Gemeinde nur Geld“, befand der Gemeinderat.
Verkehrskonzept nötig
Eins liegt auf der Hand: Ein Verkehrskonzept ist für den Ort unerlässlich – auch weil die Navigationsgeräte Touristen durch die engen Straßen von Großweil lotsen. Dies nur, weil die Berechnungen ergeben, dass der Weg kürzer sei. So wird zum Beispiel jemand, der aus Richtung Murnau kommt und nach Sindelsdorf will, durch die Alte Murnauer Straße gelotst. Der normale Weg über die Hauptstraße wird dem Navinutzer gar nicht mehr angezeigt.
Dominik Bartl
Auch interessant: Knackiger Start für Frank Bauer