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Neue Pfarrerin in Oberammergau begrüßt: Heike Brunner-Wild wird mit Festgottesdienst in ihr Amt eingeführt

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Von: Margot Schäfer

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Pfarrerin
Heike Brunner-Wild. © Meggy Schäfer

Oberammergau – Große Fußstapfen hat der pensionierte Pfarrer Peter Sachi nicht nur in seiner Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde hinterlassen, er hat auch die Ökumene im Passionsspielort mit viel Engagement vorangebracht, Projekte initiiert. Aber Abschied nehmen, heißt gleichzeitig immer, Neues zu beginnen. So sah es auch der Kirchenvorstand und wurde aktiv. Im demokratischen Prozess innerhalb der Evangelisch-Lutherischen Kirche ist nämlich vorgesehen, dass nach Ausschreibungen für eine vakante Pfarrstelle im Wechsel das zuständige Dekanat beziehungsweise der jeweilige Kirchenvorstand die Auswahl treffen.

In Oberammergau war die Reihe am gewählten Kirchenvorstand. Nachdem entsprechende Bewerbungen eingegangen waren, machten sich Mitglieder des Gremiums auf den Weg, um die oder den geeignete(n) Geistliche(n) zu finden, keine Zeit zu verlieren. Ein spannender Prozess. Inkognito wurden Gottesdienste in den Gemeinden der Bewerber(innen) besucht, anschließend das persönliche Gespräch gesucht. Die Entscheidung fiel letztendlich auf Pfarrerin Heike Brunner-Wild. Sie ist seit fünfeinhalb Jahren als Pfarramtsführerin in der fränkischen Gemeinde Hemhofen (Dekanat Erlangen) tätig. Jetzt wollte sie sich noch einmal verändern. „Mit meinem Mann Hartmut, pensionierter Pfarrer, ziehe ich im April ins Oberammergauer Pfarrhaus ein“, freut sie sich auf den neuen, vor ihr liegenden Lebensabschnitt. Ihre Kinder sind bereits im Erwachsenenalter. Tochter Ann-Kathrin (26) promoviert gerade, Sohn Matthias (24) ist noch Student. „Sie kommen nur besuchsweise, aber regelmäßig und gern“. Oberammergau ist der Pfarrerin nicht fremd. Sie hatte die Ammergauer Alpen bereits im Passionsspieljahr 1990 kennengelernt, als sie zwischen bestandenem ersten Examen und Beginn ihrer Berufstätigkeit von Mai bis September hier in der evangelischen Gemeinde im Einsatz war. Später kam die sportliche Theologin mehrfach zum Langlaufen in die Region. „Jetzt schließt sich der Kreis“, sagt sie.

33 Jahre später wird Oberammergau für die gebürtige Odenwälderin aus der Nähe von Heidelberg die neue Heimat. Ihr beruflicher Werdegang führte sie von der Arbeit als Gemeindepfarrerin in Kornburg über die Position der Stellvertretenden Dekanin und Schulbeauftragten zur Schulpfarrerin. „Elf Jahre habe ich dann an der evangelischen Wilhelm-Löhe-Schule und am Dürergymnasium in Nürnberg unterrichtet“, erzählt sie. Im Frankenland blieb sie auch als Gemeindepfarrerin. Jetzt erwartet sie im katholisch geprägten Oberbayern eine weitverzweigte Diaspora, die sich von Linderhof bis Wildsteig über 15 Orte erstreckt. Aber da sie gern per Radl oder Auto unterwegs sei, immer bestrebt, Kontakte herzustellen, die Kirche zu den Menschen zu bringen, freut sie sich darauf.

„Ich bin neugierig, welche meiner bisherigen Erfahrungen ich konkret einbringen kann, ganz gleich ob in der Gemeindearbeit mit eventuell neuen Gottesdienstformen oder der Urlauberseelsorge“, sagt die Pfarrerin. Sie möchte schauen, was konkret die Menschen hier brauchen, um Halt im Leben und Glauben finden zu können. Mit ihren Zusatzausbildungen als Heilpraktikerin (Psychotherapie) sowie Tanz- und Bewegungstherapeutin wäre Raum für zusätzliche Akzente. Kein Wunder, dass die evangelischen Christen im Ammertal erwartungsvoll dem Dienstbeginn von Pfarrerin Brunner-Wild am 1. Mai entgegensehen. Am Sonntag, 7. Mai, 10 Uhr, wird sie offiziell mit einem Festgottesdienst in der Oberammergauer Kreuzkirche von Dekan Jörg Hammerbacher in ihr Amt eingeführt. sm

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