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Durchschnaufen in Krün? Gibt’s nicht

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Von: Josef Hornsteiner

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Erhält ein neues Gesicht: Der Kirchplatz in Krün wird nun doch heuer saniert – der G7-Gipfel macht’s möglich.
Erhält ein neues Gesicht: Der Kirchplatz in Krün wird nun doch heuer saniert – der G7-Gipfel macht’s möglich. © Dominik Bartl

In Krün rührt sich auch 2023 einige - zumindest in puncto Ortsgestaltung. Die Liste an Projekten für das Jahr nach dem G7-Gipfel ist lang.

Krün – Eigentlich hätte es Thomas Schwarzenberger (CSU) und seine Verwaltung verdient, durchzuschnaufen, Luft zu holen, Kräfte zu sammeln. Binnen sieben Jahren stemmten sie gleich zwei G7-Gipfel. „Aber das ist nicht unsere Art“, sagt Krüns Bürgermeister. Die zweite Auflage der Mammutveranstaltung wickelten sie im Rathaus quasi nebenbei ab. Trotz der Heidenarbeit konnte die Krüner Gemeindeverwaltung Millionen abschöpfen – was ihr 2023 zugutekommt.

Eine der größten Baustellen ist heuer die Dorferneuerung. Der Kirchplatz soll saniert werden. Eigentlich hätte der Dorfplatz Vorrang gehabt. Nur konnte sich Krün nicht beides leisten, weshalb es hieß: entweder Dorfplatz oder Kirchplatz. Nun kam der zweite G7-Gipfel. Plötzlich sah die Finanzlage anders aus, und auch die Prioritäten des Gemeinderats haben sich verändert. Jetzt wird zuerst das Areal an der Sebastianskirche angepackt. Statt einer Förderung von nur 37 Prozent gibt es jetzt satte 80 Prozent Zuschuss, was bei kalkulierten Baukosten von bis zu 1,2 Millionen Euro einen gehörigen Unterschied macht.

Im Vordergrund der Sanierung stehen kosmetische Maßnahmen. Der Verkehr soll weiterhin laufen, kirchliche Veranstaltungen möglich sein. Die Pläne stehen, nur braucht es noch den letzten Feinschliff für die Baugenehmigung: Denn es sollen mit den Sanierungsarbeiten gleichzeitig Leerrohre für ein geplantes Glasfasernetz in den Boden verlegt werden, um für den Breitbandausbau vorbereitet zu sein.

Der Kleinkind-Boom ist ungebrochen

Bürgermeister Thomas Schwarzenberger

Die Erneuerung des Dorfplatzes ist hingegen etwas komplizierter. Mehr Anlieger sind betroffen, zudem muss sich der Gemeinderat die Frage stellen, was er dort überhaupt verwirklichen möchte – bekanntlich ist das sogenannte Mias’n-Haus in Gemeindehand. Ein Konzept wird aktuell von der Arbeitsgruppe der Dorferneuerung ausgearbeitet.

In Sachen Kindergartenumbau sind 2023 nur noch Kleinigkeiten zu erledigen. „Der Kleinkind-Boom ist ungebrochen“, sagt Schwarzenberger. Die Kiga-Vergrößerung sei deshalb nur ein Schritt von vielen – schließlich werden die Kinder älter und müssen in die Grundschule. Aktuell sind es 100 Schüler in Krün und Wallgau – 150 werden es aber ab September 2026/2027 werden. Deshalb muss die Gemeinde auch dort dringend erweitern und eine Ganztagsschule einrichten, die aktuell nur provisorisch läuft: „Es gibt noch keinen vernünftigen Raum zum Mittagessen.“

Viel Arbeitspensum wird auch der Hochwasserschutz einnehmen. Wegen des G7-Gipfels verschoben sich die Planungen am Kranzbach nach hinten. „Da müssen wir jetzt dringend weiterkommen.“ Um für ein 100-jähriges Hochwasser gewappnet zu sein, werden als erster von insgesamt drei Abschnitten innerorts die zwei Durchlässe an der Krottenkopf- und Walchenseestraße ertüchtigt. Ziel ist, den Kranzbach hinauf zu verbauen und ein Rückhaltebecken zu errichten.

Investieren will Krün 2023 in den sozialen Bereich. So sollen Domizile für ältere Menschen entstehen, die durch ambulantes Wohnen betreut werden sollen. „Da sind wir aber noch ganz am Anfang“, erläutert Schwarzenberger. Des Weiteren möchte er Bauland für Einheimische verwirklichen. In Aussicht sind 4500 Quadratmeter, auch wenn sich hier in den vergangenen vier, fünf Jahren die Rahmenbedingungen verändert haben: „Es gibt wieder hohe Zinsen, und die Baukosten sind explodiert.“

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