G7-Bürgermeister vor Karrieresprung

Thomas Schwarzenberger (CSU) wird schon lange für den einen oder anderen politischen Posten gehandelt. Jetzt zeichnet sich ab: Der Rathauschef aus Krün könnte im Herbst der neue Präsident des Bezirkstags von Oberbayern werden. Eine Vorentscheidung zu seinen Gunsten soll am Wochenende in seiner Partei bereits gefallen sein.
Krün/München – Steht der G7-Bürgermeister aus Krün vor dem Karrieresprung? Vieles deutet seit dem vergangenen Wochenende darauf hin, dass auf Thomas Schwarzenberger (52) diesen Herbst eine anspruchsvolle Aufgabe wartet – und zwar der Posten des Präsidenten des Bezirkstags von Oberbayern. Dieses Amt wird CSU-Parteifreund Josef Mederer (74) aus Altersgründen aufgeben. Und es gilt als offenes Geheimnis, dass sich der Polit-Rentner in spe den Rathauschef aus Krün sehr gut als dessen Nachfolger vorstellen könnte. Das vergangene Wochenende könnte für Schwarzenberger jedenfalls wegweisend gewesen sein. Bei einer Klausur des CSU-Bezirksvorstandes in München soll der Isartaler dem Vernehmen nach einhellig zum Spitzenkandidaten gekürt worden sein.
Die potenzielle Nummer eins, die seit zwei G7-Gipfeln in ihrem Dorf (2015 und 2022) weit über die Ortsgrenzen hinweg bekannt ist, will die Ergebnisse dieser Sitzung nicht kommentieren. Allerdings sagt der folgende Satz im Grunde alles: „Ich kann mir diese Aufgabe gut vorstellen. Es ist ein sehr großes Amt mit viel Verantwortung und verschiedenen Themen.“ Schwarzenberger empfindet den ehrenamtlichen Posten des Bezirkstagspräsidenten als „durchaus reizvoll“.
Doch bis dahin ist es selbst für den erfolgsverwöhnten Schwarzenberger noch ein langer, aber gleichsam aussichtsreicher Weg. Denn zum einen hat der zweifache Familienvater aus Krün gute Chancen, den Stimmkreis (Bad Tölz-Wolfratshausen/südlicher Landkreis Garmisch-Partenkirchen), für die CSU seit 2013 ein drittes Mal zu verteidigen. Zum anderen stellt die CSU seit jeher die mit Abstand stärkste Fraktion im Bezirkstag und somit auch seit 1954 folgerichtig alle Präsidenten. Die Statistik spricht also eindeutig für Thomas Schwarzenberger. Falls der Krüner tatsächlich Mederers Nachfolge antreten darf, bleibt er auf alle Fälle bis zum Ende der Amtszeit (2026) parallel hauptamtlicher Bürgermeister seines Heimatdorfes. „Diese Aufgabe wird Priorität haben.“ Schwarzenberger müsste dann sozusagen zweigleisig fahren. „Das eine wäre mein Job, das andere mein Ehrenamt.“ Wobei es letzteres in sich hat: „Das sind ein paar Nummern Unterschied.“ Allein im Vergleich zu seiner aktuellen Rathaus-Belegschaft hätte er plötzlich ein „Tausendfaches mehr an Mitarbeitern“. Nicht zu vergessen, dass das Einsatzgebiet vom Ammersee bis ins Berchtesgadener Land reicht.