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Oberau droht Mega-Stau

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Oberau - Die Bürgerinitiative Verkehrsentlastung Oberau (VEO) plant einen großen Protestmarsch am Sonntag. Hintergrund: Noch steht die Finanzierung für die Westumfahrung nicht.

Wer sich am späten Sonntagnachmittag auf den Weg ins Werdenfelser Land gemacht hat, der konnte schon ab dem Münchner Süden ahnen, was im Landkreis los sein würde. Und richtig: Nicht nur die A 95 war praktisch auf ihrer ganzen Länge überfüllt. Zwischen dem Tunnel Farchant und Eschenlohe herrschte Stau. „Oberau war praktisch dicht“, sagt Josef Bobinger von der „Verkehrsentlastung Oberau“ (VEO). Die wird wohl daran Schuld tragen, dass das Verkehrschaos am kommenden Sonntag noch größer sein wird. Denn dann ruft die Initiative zu einem Protestmarsch durch das leidgeprüfte Dorf auf.

„Für den Einzelnen wird es wohl schwierig“, sagt Bobinger über die Autofahrer, die im Stau stehen müssen. „Das tut uns auch leid. Aber wird können keine Rücksicht mehr nehmen.“

Die Tatsache, dass die Demonstration die ohnehin oftmals stockenden Autokolonnen wohl komplett und nachhaltig zum erliegen bringen wird, ist gewollt. Schließlich will die VEO mit den Staumeldungen übers Radio mit Nachdruck auf das Verkehrsproblem in Oberau aufmerksam machen. „Wir müssen jetzt nochmal ein Zeichen setzten“, sagt Bobinger mit Blick auf die seit Jahrzehnten ersehnte Ortsumfahrung.

Für deren Bau sollen, wie berichtet, schon in diesem Herbst die Vorbereitungen beginnen. Geplant sind unter anderem Baumrodungen im Bereich des künftigen Tunnel-Nordportals. Dort müssen auch die Altlasten auf der ehemaligen Mülldeponie entsorgt werden.

Erste Schritte auf dem Weg zu der insgesamt 4,2 Kilometer langen Westumfahrung, die Bobinger zwar zuversichtlich machen. Zeitgleich erinnert er aber daran, dass sie dennoch nicht die Realisierung der 140 Millionen teuren Projekts gewährleisten. „Die Finanzierung ist noch längst nicht gesichert.“

Im Moment steht die Umfahrung im Verkehrswegeplan des Bundes unter dem Status „weiterer Bedarf mit Planungsrecht“. Das Planfeststellungsverfahren ist seit diesem Frühjahr abgeschlossen. Baurecht besteht. Es fehlen nur noch die Mittel.

Die VEO weist darauf hin, dass noch in diesem Herbst in Berlin das Geld für künftige Straßenbauprojekte in der ganzen Republik verteilt wird. Dann muss Bobinger zufolge Oberau unbedingt bedacht werden. Das sei einer der Hauptgründe dafür, jetzt mit dem Protestmarsch noch einmal auf das Verkehrs-Nadelöhr vor den Bergen hinzuweisen. Bobinger hofft darauf, dass die Autofahrer Verständnis für die Demonstration haben werden. „Wir machen das ja nicht nur für uns“, sagte der VEO-Sprecher, „sondern für alle.“ (nah)

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