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Zehn Wohnungen auf 1900 Quadratmetern geplant
Für junge Familien in Garmisch-Partenkirchen: Langmatz-Stiftung schafft Wohnraum
- vonTanja Brinkmannschließen
Zehn Wohnungen für junge Familien plant die Langmatz-Stiftung in Garmisch-Partenkirchen. Ein 1900-Quadratmeter-Areal steht dafür zur Verfügung. Im Sommer könnte der Bau starten.
Garmisch-Partenkirchen – Wohnraum ist knapp. Und das nicht nur in Großstädten. Wer in Garmisch-Partenkirchen eine Wohnung sucht, muss viel Geduld aufbringen und vor allem auch tief in die Tasche greifen. Dagegen will die Hans-und-Klementia-Langmatz-Stiftung vorgehen. Auf dem circa 1900 Quadratmeter großen Grundstück an der Rießerseestraße, auf dem noch das Wohnhaus des Ehepaars aus den 1960er Jahren steht, plant sie zwei Neubauten mit insgesamt zehn Wohnungen. Der Stiftungsrat, quasi das Kontrollorgan des Vorstands, hat dieses Vorhaben bereits abgesegnet.
„Wir wollen vor allem jungen Familien eine Perspektive bieten“, betont Vorstand Thomas Nowak. Dafür sind Zwei- bis Vier-Zimmer-Wohnungen vorgesehen, die behindertenfreundlich gestaltet und energieeffizient gebaut werden. Erste Interessenten haben sich den Stiftungsvorständen Nowak und Christine Koch zufolge bereits gemeldet. Noch läuft allerdings die Planung, die zudem auch der Bauausschuss noch absegnen muss. Nowak hofft, dass „wir in diesem Sommer mit dem Bau beginnen können“.
Für Wohnungen werden auf dem Langmatz-Areal zwei Gebäude abgerissen
Neben dem Wohnhaus von Hans und Klementia Langmatz, die in den 1960er Jahren von Berlin nach Garmisch-Partenkirchen gezogen waren, befindet sich auf dem Grundstück auch Langmatz’ „Gedankenwerkstatt“. Diese ließ der gebürtige Rheinländer in den 1980er Jahren errichten, um dort Innovationen für die kunststoffverarbeitende Firma LIC-Langmatz zu ersinnen. Dieser Erweiterungsbau dient aktuell der Stiftung als Verwaltungssitz. Um die Neubauten zu realisieren, werden beide Gebäude abgerissen. Das Architekturbüro Wolfgang Utz aus Grainau habe diese nach eingehender Prüfung als nicht erhaltenswert beurteilt, heißt es in einer Mitteilung der Langmatz-Stiftung.
Dazu kommt, dass das Wohnhaus, von dem ein Teil vermietet ist, eigentlich „wegen des sehr individuellen Zuschnitts, der auf die Bedürfnisse der Stifter ausgerichtet war, für eine Vermietung ungeeignet ist“. Mit den beiden Familien, die derzeit noch an der Rießerseestraße 51 wohnen, „ist es dem Vorstand sehr wichtig, eine einvernehmliche Lösung über die Beendigung der Mietverhältnisse zu finden“. Das entspreche schließlich auch dem sozialen Hintergrund der Stiftung, sagt Nowak.
Mieteinnahmen fließen in die Langmatz-Stiftung
Nachdem also der Bestand nicht sinnvoll und vor allem nicht wirtschaftlich weitergenutzt werden kann und angesichts des Sanierungsstaus, haben sich die Vorstände und die Mitglieder des Stiftungsrats zu besagten Neubauten entschlossen. „Das Grundstück ist sehr groß, da passt sehr viel drauf“, unterstreicht Nowak. Diese Fläche nicht entsprechend zu nutzen, käme einer Verschwendung gleich. „So können wir der Misere der Wohnungsknappheit entgegentreten.“
Nowak und Koch sind sich sicher, damit ganz im Sinne von Hans und Klementia Langmatz zu handeln. Zumal der Unternehmer auch verfügt habe, in rentierlichen Grundbesitz zu investieren. Die Mieteinnahmen fließen nämlich in die Stiftung, auf dass der Wille des Ehepaars erfüllt werden kann. Angesichts der andauernden Niedrigzinsphase kann auf diese Weise Geld generiert werden, um damit dann Gutes zu tun.