Wegen Corona-Mutationen in Tirol: Letzte Grenz-Schlupflöcher gestopft - Schleierfahnder im Einsatz

Die Schlagbäume zwischen Österreich und Bayern sind bereits heruntergefahren worden. Tirol wird wegen der dortigen Corona-Lage abgeriegelt.
Mittenwald/Leutasch – Jetzt riegeln die Österreicher die Grenze ab – zumindest die kleinen Übergänge Richtung Leutasch und Plansee. Damit werden letzte Schlupflöcher gestopft, die bislang gerade von Einheimischen zuletzt regelmäßig genutzt wurden.
Corona: Staatsstraße nach Tirol gesperrt
Die Staatsstraße zwischen Mittenwald und Leutasch ist seit Mittwochabend dicht. Klaus Kiechl von der zuständigen Bezirkshauptmannschaft Innsbruck verweist in diesem Zusammenhang auf fehlende personelle Ressourcen bei der Bundespolizei. Ein Transfer Richtung Tirol – sofern ausreichende Gründe vorliegen – ist im Oberen Isartal nur mehr über den Grenzpunkt Scharnitz möglich.
All das ist natürlich der Corona-Situation geschuldet. Wie auch Oberst Manfred Dummer, der Sprecher der Landespolizeidirektion Tirol, bestätigt. Seine Kollegen erhalten weitere Unterstützung von Kräften anderer österreichischer Bundesländer und vom Bundesheer. „Wir stocken massiv auf“, verdeutlicht Dummer. „Die Einsatzplanung ist in vollem Gange, da ist sehr viel in Bewegung.“
Corona: Zahlreiche Schleierfahnder auf deutscher Seite im Einsatz
Auch auf deutscher Seite zeigt die Staatsmacht Präsenz. „Unsere Schleierfahnder sind überall unterwegs“, teilt Thomas Haberger, Leiter der Grenzpolizei-Inspektion Murnau mit. „Uns geht es dabei nicht darum, die Leute zu schikanieren, sondern Corona-Infektionsketten zu vermeiden.“ Wie ernst die Lage ist, beweist die Präsenz von 25 Beamten der Bereitschaftspolizei München, die gestern die Schleierfahnder im Rückraum der Landesgrenze unterstützt haben.
Immer wieder fischen die Murnauer Polizisten schwarze Schafe aus dem Verkehr – beispielsweise am Dienstag, als man am Grenzübergang Griesen ein Wohnmobil stoppte. Darin saßen fünf Berliner, ein Pärchen aus München und ein Österreicher. Dieser war der einzige, der einen triftigen Grund zur Einreise hatte. Er musste zum Zahnarzt nach Garmisch-Partenkirchen. Der Rest hatte eine Woche Skiurlaub in der Schweiz hinter sich. Inwiefern sie gegen die Einreise-Quarantäne-Verordnung verstoßen haben, wird nun ermittelt. Die für den jeweiligen Wohnort zuständigen Gesundheitsämter wurden zwischenzeitlich von der Grenzpolizeiinspektion Murnau informiert.
Auch die Grenze zwischen Bayern und Tschechien wird undurchlässiger. Hier sollen ebenfalls verstärkt Kontrollen durchgeführt werden.