Polizei fasst Schleuser bei Mittenwald, findet Geld und Messer - Mann per Haftbefehl gesucht

Mehrere hundert Euro hat der Pakistaner wohl bekommen, um Landsleute illegal über die Grenze zu bringen. Bei Mittenwald nahm die Polizei den mutmaßlichen Schleuser fest.
Nicht einmal 24 Stunden, nachdem die Polizei eine gefährliche Einschleusung zwischen Leutasch und Mittenwald beendet hat, fasste die Bundespolizei am Donnerstag erneut einen mutmaßlichen Schleuser. Auf der B2 bei Mittenwald nahmen sie ihn fest. Der pakistanische Fahrer hatte offenbar drei Landsleute gegen Bezahlung illegal über die Grenze gebracht. Ersten Ermittlungen zufolge kassierte er dafür mehrere hundert Euro, das Geld stellten die Beamten sicher.
Die Inspektion in Rosenheim ermittelt allerdings nicht nur wegen des Einschleusens von Ausländern gegen den Mann, sondern auch wegen einiger anderer Delikte. Darunter: versuchte illegale Einreise.
Auch mutmaßlicher Schleuser kann sich bei Kontrolle bei Mittenwald nicht ausweisen
Denn wie seine drei Begleiter im Alter von 17, 31 und 34 Jahren konnte sich auch der Fahrer gegenüber den Polizisten nicht ordnungsgemäß ausweisen. Über seine italienische Asylkarte ließen sich seine Personalien ermitteln. Wie sich herausstellte, hatte das Amtsgericht Lindau Mitte 2017 gegen den 41-Jährigen einen Strafbefehl wegen eines Verstoßes gegen das Betäubungsmittelgesetz erlassen. Laut Haftbefehl muss er noch 650 Euro Geldstrafe zahlen oder ersatzweise 65 Tage im Gefängnis absitzen. Damit nicht genug: Als die Beamten am Donnerstag das Gepäck durchsuchten, entdeckten sie einen pakistanischen Führerschein – eine Fälschung. Da der mutmaßliche Schleuser offenbar keinen Führerschein besitzt, wurde er wegen der Einfuhr der falschen Urkunde und Fahrens ohne Fahrerlaubnis angezeigt. Zu guter Letzt wegen eines Verstoßes gegen das Waffengesetz. Denn im Wagen fanden die Beamten auch ein Einhandmesser, griffbereit lag es in der Seitentüre.
Seit Freitag befindet sich der Mann in Untersuchungshaft in München. Einer der erwachsenen Pakistaner soll zurückgewiesen werden, der andere wurde der Ausländerbehörde übergeben. Sie bestimmt, ob ein Verbleib im Land in Frage kommt. Der Minderjährige wurde der Obhut des Jugendamtes in Garmisch-Partenkirchen anvertraut.
Immer wieder fasst Polizei Schleuser bei Mittenwald
Es ist bei Weitem nicht der erste Fall von Schleusung, den Polizisten bei Mittenwald aufdecken. 2018 haben sich die Schlepper eine neue Route gesucht. Sie führt über die Grenze bei Mittenwald.
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