Ein Projekt des Kreisjugendrings (KJR) gerät ins Stocken. Es geht um das geplante Jugendübernachtungshaus in Griesen. Das Vorhaben war Thema bei der KJR-Herbstvollversammlung in Oberammergau.
– Der Bedarf steht außer Frage. 200 Tage im Jahr sind das Rißbachhaus bei Vorderriß und die Lichtenbachhütte bei Linderhof belegt. Die Jugendübernachtungshäuser des Kreisjugendrings (KJR) sind überaus beliebt. Wer die Objekte buchen will, muss früh dran sein.
So machte man sich beim KJR Gedanken. In den Fokus rückte der Bahnhof Griesen. Dieser soll in ein Jugendübernachtungshaus umgewandelt werden. Das Vorhaben kam jetzt bei der Herbstvollversammlung des KJR im katholischen Pfarrheim Oberammergau zur Sprache. Wenig erfreulich für die Organisation: Das Projekt gerät ins Stocken. Denn der Bahnhof muss nach Angaben von Geschäftsführer Robert Mix erst vom Eisenbahnbundesamt entwidmet werden. Das werde „nicht vor 2024“ passieren, sagte er dem Tagblatt. Bisher wird ein Raum noch von der der Deutschen Bahn genutzt.
Der KJR strebt nun eine Übergangslösung an. Er plant ein Wohnheim für junge Azubis. „Das wäre wohl denkbar“, sagt Mix. Derzeit liegt dieser Vorschlag beim Bayerischen Jugendring, der ihn genehmigen muss. Den Bahnhof hat eine Privatperson gekauft; der KJR hat vor, von dieser die Immobilie zu pachten.
Im Rückblick auf das zu Ende gehende Jahr wurde deutlich, dass das Angebot des KJR im Landkreis Garmisch-Partenkirchen äußerst vielseitig war. Es reichte von Tagesfahrten und Hüttenaufenthalten über ein Festival in Mittenwald mit Escape Room, Teilnahme an den BMW-Tagen, am Zamma-Fest und am Murnauer Kulturknall bis hin zu einer Schaumparty, an der 700 Jugendliche teilnahmen. Beim Kinderzirkus Klabauter zählte man 93 Mitwirkende. Deshalb verstehen die Ehrenamtlichen nicht, warum die Verkaufszahlen für den Ferienpass auch 2019 weiter rückläufig waren. Die Gründe hierfür seien unbekannt. Trotzdem versuche man, in Zukunft noch mehr attraktive Angebote aufzunehmen, hieß es. So soll zum Beispiel im nächsten Jahr ein Roadtrip in eine europäische Großstadt stattfinden. Geplant ist, einen Neunsitzer mit zwei Teammitgliedern des KJR sowie sieben interessierten Jugendlichen voll zu machen und loszuschicken. Dabei sollen diese teilweise in die Planung mit einbezogen werden. Zudem möchte man sich weiter wegen eines Zeltplatzes umsehen, der dann auch vom KJR betrieben werden soll. Darüber hinaus stehen die Vermittlung von Jugendlichen mit Immigrationshintergrund in verschiedene hiesige Vereine sowie ein Schwimmkurs für junge Frauen in einem geschützten Rahmen auf der Agenda. Im Haushaltsplan, der einstimmig von den Delegierten genehmigt wurde, sind daher rund 100 000 Euro mehr eingestellt als 2019. Dabei will der KJR vorrangig in die Kernaufgaben investieren. Darunter das Rißbachhaus und die Lichtenbachhütte, die im laufenden Jahr wieder 200 Belegungstage verzeichneten. Die Lichtenbachhütte wird schon seit 20 Jahren vom KJR genutzt – derzeit wird ein neuer Vertrag mit dem Forst ausgearbeitet.
2020 steht zudem das 70-jährige Bestehen des KJR an. Ausgemacht ist bereits, dass die Auftaktveranstaltung im Kursaal Bad Kohlgrub stattfinden wird. Zudem ist ein Jugendleiterempfang mit einer Preisverleihung geplant. Anlässlich des 25. Geburtstags des Zirkus Klabauter wird Donikkl erwartet, der Kinder- und Familienkonzerte spielt.
Michaela Feldmann und Roland Lory