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“Verkehrter Zeitpunkt“: CSU scheitert mit Heilklima-Antrag

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Äußerten ihre Meinung: Florian Hoffrohne (l.) und Markus Köpf. © sehr

Soll Oberammergau versuchen, das Prädikat Heilklimatischer Kurort zu bekommen? Diese Frage wollte die CSU-Fraktion klären. Im Gemeinderat zeigte sich: Die Mehrheit will die Verwaltung – vor der Passion – vor Mehrarbeit schützen.

Oberammergau – Bereits vor 20 Jahren hat sich die Gemeinde Oberammergau um das Prädikat Heilklimatischer Kurort bemüht. Was CSU-Gemeinderat Markus Köpf angesichts zweiter Kliniken vor Ort sehr gut nachvollziehen kann. Mit dem Titel, erklärte er in der Sitzung am Mittwochabend, könne Wirtschaftsförderung mit Blick auf die Themenfelder Gesundheit und Tourismus betrieben werden. Deshalb schlug seine Fraktion vor, einen neuen Anlauf zu starten. Und wurde prompt ausgebremst.

Die Abstimmung fiel mit 9:9 Stimmen, wie Bürgermeister Arno Nunn (parteifrei) es nannte, „denkbar knapp“ aus. Und endete mit einer Ablehnung einer „Realisierungskonzeption“. Die CSU wollte in einem ersten Schritt prüfen lassen, welchen Nutzen das Prädikat habe, ob es von mehreren Seiten gewünscht wird, wie hoch der der Aufwand ist. Dennoch zeigten die Christsozialen ehrgeizige Ziele auf. Sollte die erste Prüfung positiv ausfallen, „sieht es die CSU-Fraktion es geradezu als Verpflichtung der Gemeinde Oberammergau an, unverzüglich einen Prädikatisierungsantrag (...) zu stellen.“ Und: Da der Genehmigungsprozess aufgrund mehrjähriger Luftuntersuchungen mindestens drei Jahre in Anspruch nimmt, sollte eine Beschlussfassung noch in 2018 angestrebt werden. Geld muss aus Sicht der CSU bis dahin nicht ausgegeben werden.

Der Umstand, dass dafür die Verwaltungsmitarbeiter einiges zu tun bekommen, stieß Karl-Heinz Götz (Freie Wähler) sauer auf. „Ich sehe das sehr kritisch.“ Vor allem weil er sich erinnern kann, dass die entsprechenden Unterlagen vor 20 Jahren 88 Seiten dick waren. In seinen Augen hat Oberammergau derzeit eine wichtigere Aufgabe zu bewältigen: „Eine gescheite Passion hinbringen.“

Von einem „verkehrten Zeitpunkt“ sprach auch Fraktionskollege Ludwig Utschneider. „Wir sollten uns nicht mit weiteren Dingen belasten.“ Zumal ein Fokus ja auch auf den Naturpark gelegt ist. Dieses Argument entkräftete Nunn jedoch: Damit, dieses Prädikat mit Leben zu füllen, seien der Verein und der spätere Geschäftsführer beauftragt. Eugen Huber (Mit Augenmaß) geht hingegen nicht davon aus, dass man zu dem Prädikat kommen kann, ohne externe Büros zu beauftragen. „Das kostet Geld und Energie, und ist ein langer Prozess. Weniger kritisch gab sich die Liste BIO. Maria Hohenleitner fand den Antrag „persönlich“ interessant. „Eine Prüfung ist er wert.“ Und auch Florian Schwarzfischer zeigte sich für erste Schritte durchaus offen.

Als Florian Hoffrohne, Chef der Ammergauer Alpen nach seiner Meinung gefragt wurde, gab er sich diplomatisch. „Aktuell kann ich nicht sagen, ob es einen Mehrwert gibt oder nicht.“ Grundsätzlich habe sich der Tourismusverbunds für 2018 auf die Fahnen geschrieben, die Strategie neu auszurichten. Bis zum Ende des Jahres werde dabei auch jeder Ort und seine bestmögliche Positionierung auf dem Tourismusmarkt unter die Lupe nehmen. Mit dieser Aussicht schien sich die Mehrheit des Gremiums zufriedenzugeben.

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