Am Ettaler Mandl „bislang nichts bekannt“: Ungewöhnlicher Lawinen-Abgang reißt Wanderer mit sich

Ehrenamtliche Retter befreiten zwei Schwaben am Ettaler Mandl aus einer Lawine. Sie waren auf dem regulären Weg vom Laber aus unterwegs, als das Schneebrett abging.
Oberau – Lawinenabgang im südlichen Bereich des Ettaler Mandls, zwei verschüttete Personen – damit sahen sich die Einsatzkräfte der Bergwacht Oberau am Samstag gegen 13.30 Uhr konfrontiert. Ein ungewöhnliches Szenario für die Retter. „In diesem Bereich sind schon Leute abgestürzt, von einer Lawine war mir da bislang nichts bekannt“, sagt Bereitschaftsleiter Josef Lohr.
Das Schneebrett hatte sich offenbar genau zu dem Zeitpunkt gelöst, als zwei Wanderer aus dem Landkreis Aichach-Friedberg (Schwaben) auf dem regulären Weg vom Laber zum Ettaler Mandl gehen wollten. Circa 100 Meter riss die Lawine die beiden mit. „Sie wurden teilverschüttet und zogen sich Verletzungen zu, konnten den Notruf aber selbstständig absetzen“, berichtet ein Sprecher der Bergwacht.
(Unser GAP-Newsletter informiert Sie regelmäßig über alle wichtigen Geschichten aus Ihrer Region. Melden Sie sich hier an.)
Bergwacht rettet Wanderer aus Lawine am Ettaler Mandl
Noch während die Oberauer den Einsatz annahmen, boten die Kameraden der Bergwacht Oberammergau, die sich zufällig mit einer Mannschaft an ihrer Wache befanden, ihre Unterstützung an. „Das Miteinander funktioniert ganz hervorragend“, bekräftigt Lohr.

Das gilt auch für das Team des Rettungshubschraubers Christoph Murnau, das sehr schnell die ersten Einsatzkräfte zur Unglücksstelle brachte. Nach einer Erkundung aus der Luft und der Klärung der Sicherheit vor weiteren Lawinen wurden die Retter bei dem ersten Verletzten abgesetzt und begannen umgehend mit der Versorgung.
Ettaler Mandl: Wanderer verletzen sich bei Lawinenabgang
Seinen Begleiter entdeckten sie etwa 50 Höhenmeter weiter oben. Deshalb gelangte ein weiteres Rettungsteam mit einem Bergwacht-Notarzt von Oberau aus mit dem Hubschrauber an die Einsatzstelle. Nach der Erstversorgung wurde ein Patient nach Oberau geflogen und von dort mit dem Rettungswagen in das Klinikum Garmisch-Partenkirchen gefahren. Der andere kam direkt mit dem Rettungshubschrauber in die Unfallklinik Murnau.
Die Bergretter – insgesamt waren 24 im Einsatz – suchten anschließend den Lawinenkegel vorsorglich nach weiteren Personen ab. Zum Glück vergeblich. Zur Unterstützung war zudem ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Zwei Lawinenhundeführer standen zudem in Oberammergau bereit, wurden jedoch nicht mehr benötigt.
Alle Infos aus der Region Garmisch-Partenkirchen finden Sie hier.