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Weiteres Millionenprojekt in Schwaiganger: Baustart für Internat soll 2023 erfolgen

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Die Haferhalle auf dem Gelände des Gestüts Schwaiganger steht unter Denkmalschutz.
Die Haferhalle auf dem Gelände des Gestüts Schwaiganger steht unter Denkmalschutz. © Sauer

Lange gab es Klagen, dass das Gestüt Schwaiganger dringend saniert gehört. Seit ein paar Jahren wird das altehrwürdige Pferdezentrum nun modernisiert. Nachdem man voriges Jahr einen neuen Lehrstall eröffnete, folgt nun die Einrichtung eines Internats. Der Gemeinderat Ohlstadt hat dem Millionenprojekt einmütig zugestimmt.

Schwaiganger – Ein „Juwel“ sei Schwaiganger, sagte die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber voriges Jahr. Ende September war der neue teure Ausbildungs- und Lehrstall im Beisein der CSU-Politikerin feierlich eröffnet worden. Das Gestüt müsse sich „auch weiterentwickeln“, sagte sie damals. Mit dem Stall habe man „eine große Etappe gemeistert“. Der nächste Meilenstein folgt sogleich. Denn, wie bereits berichtet, soll auf dem Gelände des Haupt- und Landgestüts ein Internat eingerichtet werden. Ein weiteres Millionenprojekt.

Ein weiterer Schritt ist nun erfolgt. Einmütig hat der Ohlstädter Gemeinderat dem Vorhaben zugestimmt, in eine unter Denkmalschutz stehende Haferhalle ein Internat mit 16 Zimmern und Schulungsräumen einzubauen. Damit sollen die bisher fehlenden Unterbringungsmöglichkeiten für die Teilnehmer der Bildungsmaßnahmen geschaffen werden, die vom Gestüt für den Beruf des Pferdewirtes angeboten werden. Hierzu zählen Abbrucharbeiten, die Ertüchtigung der Dachkonstruktion und der Stahlbetondecke, die Sanierung von Betonstützen, -unterzügen und Betonausfachung sowie von Stahlfenstern im Obergeschoß. Überdies ist ein umfangreicher Innenausbau geplant, wie aus den Eingabeplänen hervorgeht. Das Vorhaben befinde sich im landwirtschaftlichen Sondergebiet „Schwaiganger“, sagte Bürgermeister Christian Scheuerer (parteifrei) dazu. Die Ortsgestaltungssatzung besitzt ihm zufolge in diesem Gebiet keine Gültigkeit. Aber: „Hinsichtlich des Brandschutzes fehlt aus Sicht der Verwaltung im südlichen Teil des Gebäudes ein Fluchtweg aus dem Obergeschoß. Die Planung sollte diesbezüglich noch ergänzt werden.“ Scheuerers Fazit: „Ich find’s gut, wenn das Gestüt investiert, und wenn junge Leute herkommen.“ Positiv sieht das Projekt auch Josef Leis (CSU/Dorfgemeinschaft): „Optisch verändert sich das Gebäude ja nur zum besseren.“

Ausbau zum Bildungszentrum

Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten hatte schon vor längerem beschlossen, das Haupt- und Landgestüt als Teil der Bayerischen Staatsgüter zum Bildungszentrum für Pferdehaltung und Reiten auszubauen. Der Eingabeplan für das Internat wurde im Dezember 2022 bei der Gemeinde Ohlstadt eingereicht. Von dort gehen die Unterlagen nun weiter ans Landratsamt Garmisch-Partenkirchen.

Ein Wörtchen mitzureden hat auch das Landesamt für Denkmalpflege. Es wurde „bereits frühzeitig bei der Planung eingebunden und ist im Zuge des Genehmigungsverfahrens auch von der zuständigen Behörde zu beteiligen“, teilt Manfred Lanz mit, Verwaltungsleiter des Haupt- und Landgestüts. Der aktuelle Terminplan für diese Baumaßnahme sieht nach seinen Worten einen Baubeginn noch in 2023 und eine Fertigstellung Ende nächsten Jahres vor. Welche Summe für das Projekt fällig wird, ist bis dato unklar. Eine verlässliche Aussage zu den Kosten lässt sich laut Lanz „erst nach Abschluss aller öffentlichen Vergaben“ treffen. „Erfreulich ist, dass die Baumaßnahme durch das Bundesinstitut für Berufsbildung als Projektförderung im Wege der Anteilfinanzierung mit knapp 1,5 Millionen Euro gefördert wird.“

Halle stammt aus dem Jahr 1914

Die Unterkunft soll im denkmalgeschützten Gebäude Nr. 39, das 1914 errichtet wurde, nach dem so genannten Haus-im-Haus-Verfahren realisiert werden. „Das Internat wird mit dem geringstmöglichen Eingriff errichtet, so dass der ursprüngliche Baukörper weitestgehend erhalten bleibt“, erklärt Lanz. Durch die Verwendung von heimischem Holz werde das Gebäude auch besonders klimagerecht gebaut. Zudem ist für Barrierefreiheit gesorgt. Ist das Internat fertig, verfügt es über 14 Einzelzimmer, zwei Doppelzimmer sowie Unterrichtsräume.

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