Viele Zuschauer, wenige Teilnehmer

Garmisch-Partenkirchen - „Hoagatbuam“ um Pilot Christoph Gaisreiter gewinnen das historisches Bobrennen auf der alten Olympiabahn
Nur eine Woche nachdem die Red Bull Bob Heroes die Olympia-Bobbahn am Riessersee hinuntergejagt waren, absolvierte gestern an gleicher Stelle die Bobabteilung des SC Rießersee ihr zweites internationales historisches Bobrennen. „Ich freue mich wahnsinnig, dass nach der Großveranstaltung auch diesmal wieder so viele Zuschauer den Weg hier rauf gefunden haben“, sagte Rolf Lehmann nach zwei Stunden spannenden Wettkampfs strahlend. „Vom Gefühl her waren es wieder an die 1500 Leute, wenn nicht sogar mehr.“
Der Zuschauerzuspruch fand die Zustimmung des Ersten Vorsitzenden der Bobabteilung des SC Rießersee. Die Teilnehmerzahl hingegen nicht ganz. „Ich hätte mir schon gewünscht, dass wir ein paar mehr Schlitten am Start haben“, meinte er. „Aber aufgrund verschiedener Gründe mussten zwei, drei Gruppen kurzfristig absagen.“ Somit beschränkte sich das Starterfeld auf acht Teams, wobei die Gruppe des Bayerischen Fernsehens außer Konkurrenz am Start war und auch nur einen Lauf absolvierte. Die Fernsehcrew um Max Schmidt befand sich schon seit vier Tagen vor Ort, um einen interessanten Beitrag über die traditionelle Bobbahn (Sendetermin 8. März) in den Kasten zu bringen.
Die Dreierteams starteten größtenteils in einem von vier Schlitten, die vom Ohlstädter Peter Utzschneider im historischen Stil angefertigt worden waren. „Er hat Super-Bobs gebaut“, lobte Christoph Gaisreiter die Arbeit des fast 70-Jährigen, der zu seiner aktiven Zeit als Anschieber von Wolfgang Zimmerer bei Olympischen Spielen und Weltmeisterschaften große Erfolge feierte.
Gaisreiter konnte aber auch leicht lobende Worte finden. Der Ohlstädter stand nach zwei Läufen mit seinen Mitfahrern Hannes Frey und Max Pfaffenberger als Team „Hoagatbuam“ ganz oben auf dem Treppchen. Mit einem fulminanten zweiten Lauf überholte er noch die nach dem ersten Durchgang mit nur einer Hunderstelsekunde Vorsprung führenden „Wuidara“ mit Josef Bader am Lenkrad sowie Alexander und Andreas Halemba. Auf Platz drei kam ein weiteres Team aus dem Bobdorf Ohlstadt. „Ohlstadt 1“ setzte sich aus Florian Schablitzky, Kilian Mangold und Mathias Hiergeist zusammen.
Von den sieben Mannschaften, die sich um den Sieg stritten, kamen nur sechs in die Wertung. Team „Riessersee 1“ stürzte in beiden Läufen, wobei es den zweiten nicht mehr fortsetzen konnte. „Es ist aber wohl nichts Schlimmeres passiert“, schnaufte Rolf Lehmann erleichtert durch.