Böse Überraschung in Wallgaus Gewerbegebiet

Die Sterne stehen nicht gut für Wallgaus geplantes Gewerbegebiet. Bei Bodenuntersuchungen wurden Altlasten gefunden. Doch Bürgermeister Hansjörg Zahler führt bereits Verhandlungen für ein anderes Areal.
Wallgau – So hat sich das Hansjörg Zahler (CSU) ganz und gar nicht vorgestellt. Dabei lief beim geplanten Gewerbegebiet an der Isar doch alles in geregelten Bahnen. Nachdem das Vorhaben längere Zeit auf Eis gelegen hatte, kam wieder Bewegung in die Sache. Jetzt aber wird die Realisierung des Projekts ausgebremst, mit dem die Gemeinde wieder mehr Steuereinnahmen in die klamme Kasse spülen wollte. Es droht sogar das Ende. Der Grund liegt im Untergrund.
Eigentlich wäre die Kommune mittlerweile an einem wichtigen Punkt angelangt. „Wir können mit den beteiligten Institutionen in die Kaufabläufe einsteigen“, sagt der Bürgermeister. Nach vielen Gesprächen. Wie berichtet, reichte der Platz von rund 10 000 Quadratmetern nicht aus. Man wollte erweitern. Doch die entsprechenden Flächen (4200 Quadratmeter), die die Immobilien Freistaat Bayern verwalten, gehören den Staatsforsten. Mit einem Tauschgeschäft sollte das Ganze abwickelt werden: Wald gegen Gewerbefläche.
Für Zahler ein guter Deal. An dieser Meinung hat sich nichts geändert. Aber an den Gegebenheiten. Man prüfte den Boden in dem Bereich, in dem früher eine Holzumschlagsanlage stand. Mit bitterem Ergebnis: Es sind Altlasten vorhanden. „Bei sechs Schürfen waren vier Treffer, davon zwei Volltreffer dabei“, sagt der Bürgermeister alles andere als glücklich. Die Analysen wurden dem Wasserwirtschaftsamt Weilheim ausgehändigt, welches diese ans Landratsamt weiterleitet. „Das führt dazu, dass es noch eine Feinuntersuchung gibt“, schildert Zahler das weitere Prozedere. Er rechnet damit, dass die Behörden verlangen, die Tests tiefer im Erdreich anzusetzen – bei etwa fünf Metern. Bisher „sind wir bis 1,50 Meter runter.“
Trotz des Funds zieht der Rathauschef noch etwas Positives aus der Sache: „Es ist gut, dass wir nachgeschaut haben.“ Bevor man eine „Müllhalde“ kauft. Die Folgen könnten gravierend sein. Zahlers Befürchtung: „Wir verkaufen die Parzellen und in fünf Jahren kriegt einer Kopfweh.“
Der Bürgermeister will sich nicht die Finger verbrennen. „Das ist mir zu heiß.“ Deshalb hat er sich parallel zu den Untersuchungen schon nach einer Alternativ-Fläche umgeschaut. Und ist fündig geworden. Um welche es sich handelt, Zahler schweigt. Er verrät nur, dass Verhandlungen mit den Grundstücksbesitzern laufen und schon Kontakt zum Naturschutz aufgenommen wurde. Allerdings schwant ihm auch bei dieser Option ein Problem. „Die Regierung könnte eine Anbindung an den Ort fordern.“ Mehr als die entdeckten Altlasten kann ihn das aber nicht schocken.