Live-Ticker: Debatte der Landratskandidaten

Raisting - Es ist soweit: Die Landratskandidaten präsentieren sich bei der Podiumsdiskussion der Heimatzeitung in Raisting. Fünf Bewerber gibt es. Sie müssen Moderator Magnus Reitinger Rede und Antwort stehen. Hier können Sie die Diskussion nachlesen.
„Weilheimer Tagblatt“, „Penzberger Merkur“ und „Schongauer Nachrichten“ veranstalten gemeinsam die Podiumsdiskussion zur Landratswahl. Teilnehmer sind Dr. Friedrich Zeller (SPD), Andrea Jochner-Weiß (CSU), Wolfgang Taffertshofer (BfL), Karl-Heinz Grehl (Grüne), Susann Enders (Freie Wähler). Moderator ist Magnus Reitinger ("Weilheimer Tagblatt").
Hier können Sie den Ticker aktualisieren.
9.51 Uhr: Der Gasthof "Zur Post" füllt sich so langsam. Noch ist das Podium leer. Die Kandidaten halten Small-Talk vor der Bühne. Moderator Magnus Reitinger ist in den letzten Vorbereitungen.
10 Uhr: Die Podiumsdiskussion beginnt. Moderator Magnus Reitinger begrüßt das Publikum und die Kandidaten. Erster Lacher: "Mittlerweile gibt es Leute, die Landrat werden wollen, weil sie ihren Geburtstag feiern wollen", sagt Reitinger.
10.09 Uhr: Vorstellung der Kandidaten. Taffertshofer, verheiratet, acht Kinder, Landwirt, seit 18 Jahren im Gemeinderat Obersöchering. Er war bereits Landratskandidat vor 18 Jahren.
10.11 Uhr: Enders, OP-Schwester, drei Kinder. 2003 war sie Gründerin der Bürgerinitiative gegen Mobilfunk in Weilheim. Erster Seitenhieb gegen Zeller von Enders. Zeller, Landrat, drei Kinder, Berufspolitiker. "Kommunaler Wahlbeamter", sagt Zeller. Jochner-Weiß, 52 Jahre alt, zwei eigene Kinder und ein Pflegekind, Groß- und Einzelhandelskauffrau. Stellvertretende Landrätin. Grehl, 53 Jahre, alt, ein Sohn, Sicherheitsingenieur. Grehl ist Stadtrat und Kreisrat.
10.13 Uhr: Magnus Reitinger fragt, ob Zeller immer Politiker werden wollte oder ob er auch mal an "einen vernünftigen Beruf" gedacht hat. Lacher im Publikum, Zeller antwortet, dass er gerne Skilehrer geworden wäre.
10.19 Uhr: Moderator Magnus Reitinger stellt Zeller die eine verhängnisvolle Frage: Bereuen Sie Sätze, die Sie als Landrat in den vergangenen sechs Jahren gesagt haben? Zeller schmunzelt. "Ich werde diesen bestimmten Satz jetzt nicht wiederholen, weil es das auch nicht besser macht." Aber ich habe mich entschuldigt und bereue, dass ich es gesagt habe.
10.21 Uhr:Zeller windet sich zuerst. Er soll auf den Tisch legen, was er als Landrat verdient. 8500 Euro, sagt er dann. Versichert aber, dass er sehr "schwäbisch" sparsam ist, womit er auf seine Herkunft anspielt.
10.23 Uhr: Moderator Magnus Reitinger fragt Zeller, welche drei Eigenschaften ihn charakterisieren: strukturiert, geradlinig, ehrlich. Und Reiting will wissen: Was gibt es, was die Leute nicht von ihm wissen? "Ich habe Schuhgröße 43." Lacher bei den Zuschauern.
10.24 Uhr: Jochner-Weiß ist nun mit der Fragerunde dran. Was hat Sie besser gemacht als Vize gegenüber dem Landrat Zeller? "Ich war mehr präsent in unserm Landkreis." Das Verhältnis zum Landrat? Wunderbar, so Jochner-Weiß, man könnte ihren Ton durchaus als zynisch beschreiben. Sie bewundere an Dr. Zeller, dass er auch einfach so drauf los reden kann, wo sie sich stundenlang für vorbereiten müsse.
10.25 Uhr: Jochner-Weiß wollte in Wielenbach nie gegen Steigenberger als Bürgermeister antreten, weil der einfach der erste Bürgermeister sei und sie das so akzeptiert habe. Reitinger fragt, ob ihr Heimatort Wielenbach die Perle des Oberlandes sei. "Selbstverständlich", antwortet Jochner-Weiß.
10.27 Uhr: Jetzt wird es privat. Wie sieht ein schöner Mädels-Abend mit Jochner-Weiß und ihren Freundinnen aus? Einfach nett und am besten, wo uns keiner kennt, sagt sie. Lieblingsmusik? ACDC und Landfrauenchor. "Bei der Heimfahrt heute werde ich mir vielleicht eine ordentliche ACDC-Dröhnung reinziehen", scherzt Jochner-Weiß.
10.29 Uhr: Drei Eigenschaften von Jochner-Weiß: Ehrlich, konsequent und bürgernah. Um ein Geheimnis, das keiner weiß, drückt sie sich rum. "Na, wäre ich ja blöd, wenn ich das verrate!"
10.30 Uhr: Herr Grehl ist am Mikro. Er ist der gleiche Jahrgang wie Jochner-Weiß. Reitinger: Verbindet das? Grehl: "Nein." Außerdem war er auch schon bei der CSU. Reitinger: Was ist prestigeträchtiger im Landkreis, Grüne oder CSU? Grehl: "Wir sind mittlerweile gesellschaftlich genauso anerkannt."
10.36 Uhr: Wir haben überhergekommene Abläufe im Landkreis, sagt Grehl. Da müssen wir dringend was ändern. "Was haben Sie im Kreistag dafür getan?", will Reitinger wissen. Als Beispiel nennt Grehl die Krankenhaus-Debatte, wo er immer wieder auf die Untersuchung der Zahlen etc. pochte. Kritik an Zeller: Er hätte wie seine Vize-Landrätin auch mehr von Trachtenfest zu Trachtenfest reisen müssen. Was ihm imponiert habe an Zeller: Er ist das Krankenhaus-Thema angegangen, nachdem es andere haben jahrelang schleifen lassen. "Das wird ihn aber auch das Amt kosten", meint Grehl.
10.39 Uhr: Erste waghalsige Prognose des Vormittags von Grehl: "Ich bin mir sicher, dass ich, sollte es eine Stichwahl geben, dabei sein werde." Charaktereigenschaften von Grehl: selbstbewusst, christlich und bodenständig. Und endlich lüftet ein Kandidat ein Geheimnis. Grehl sagt, dass er gern Pfarrer geworden wäre - früher.
10.40 Uhr: Enders spricht über ihre Geburtsstadt im Harz. Nein, sie schwärmt vielmehr davon.
10.44 Uhr: Reitinger will wissen, ob eine OP-Schwester wie Enders eine Eigenschaft besitzt, die ein Landrat auch braucht. "Ich lege den Finger in die offenen Wunde", sagt sie und erntet Schmunzeln im Publikum.
10.47 Uhr: Enders ist seit 2003 durch eine Initiative gegen den Mobilfunk das erste Mal politisch aufgefallen. Reitinger: "Haben Sie Angst, dass man von Ihnen glaubt, dass Sie vor allem immer gegen etwas sind?" Enders: "Nein." Sie würde sich einfach wünschen, dass die Region so schön bleibt, wie sie ist.
10.53 Uhr:Taffertshofer sagt auf Nachfrage des Moderators, dass er seine langen Haare auch abgeschnitten hat, um sein Äußeres für die Politik seriöser zu machen. Er habe sich aber in den vergangenen 18 Jahren auch persönlich weiter entwickelt. "Ich bin klüger geworden", sagt er.
10.56 Uhr: Taffertshofer plaudert aus dem Nähkästchen. Zuhause ist Waschmaschine und Spülmaschine ausräumen sein Job. Und er gibt Tipps zur Kindererziehung. Immerhin hat er acht davon. Er würde lieber auf den Fußballplatz gehen, - seine Söhne spielen dort sehr erfolgreich - als in die Kirche.
10.58 Uhr: Reitinger interessiert: Was ist bei den BfL, den Taffertshofer angehört, anders als bei den anderen Freien? Antwort von Taffertshofer: "Wir wollen uns weiter kommunalpolitisch engagieren und nicht bundespolitisch". Taffersthofer charakterisiert sich mit drei Worten: aufrecht, ehrlich und zielstrebig. Sein Geheimnis: Ich rauche auch ganz gerne mal eine Zigarre.
11.01 Uhr: Nun geht es unter anderem um die Lieblingsplätze im Landkreis. Taffertshofer: Meine Terrasse in Obersöchering. Wie würde Taffertshofer den typischen Weilheim-Schongauer beschreiben? "Den gibt's nicht." Was ihm in WM-SOG fehlt? "Nichts, wir leben in paradiesischen Zuständen. Kaum Arbeitslosigkeit, genug Bildungschancen für die Kinder." Also will er gar nichts ändern, wenn er Landrat ist? "Na ja, ich denke, ich mache es mir erstmal im Büro gemütlich." Es folgt nachdenkliche Stille im Raum.
11.03 Uhr: Enders Lieblingsplatz: der Hohe Peißenberg. Typischer Weilheim-Schongauer? "Habe einen geheiratet, ich liebe ihn." Was ändert sie, wenn Sie Landrätin ist? Mehr Transparenz. Erster Schritt im Amt, sollte sie gewählt werden: "Neue Plakatierungsverordnung."
11.05 Uhr: Lieblingsplatz von Herrn Grehl: Dietlhofer See. Typischer Weilheim-Schongauer? "Wir sind bunt zusammengemischt." Was ändert er, wenn er Landrat ist? "Würde die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit ändern." Die Menschen wissen gar nicht, was der Landrat etcetera tut. "Nachdem wir ihnen 80 Prozent der Steuereinnahmen wegnehmen, sollten sie wissen, was wir tun."
11.07 Uhr: Lieblingsplatz Jochner-Weiß: Terrasse. Typischer WM-SOGer? "Ich komm ja viel rum und wenn ein Söcheringer mit einem aus Prem zusammentrifft, muss man froh sein, wenn die sich überhaupt verständigen können." Was muss sich ändern? "Ich habe bisschen Angst, dass Penzberg vom Rest abdriftet." Was sie sofort macht im Amt? Kaffeemaschine im Büro, sagt sie schmunzelnd. Außerdem: Dass ein nicht-öffentliches Gutachten an die Presse weitergegeben wird, darf nicht mehr passieren.
11.10 Uhr: Lieblingsplatz von Landrat Zeller: Geigersau. Typischer Weilheim-Schongauer? "Den gibt es wirklich nicht." Ihm fehlt im Landkreis, dass die Politiker auch mal an den "großen Wurf" denken, nicht immer nur klein, klein. Was will er besser machen: "An manchen Stellen noch perfekter werden. Aber ich bleibe immer noch der alte".
11.13 Uhr: Nun geht es um die knallharten politischen Themen. Grehl findet, dass der Klimaschutzbericht nicht genügend behandelt wird. Dabei sei der wie ein Kochrezept für die Energiepolitik. Landratsamt und EWO müssten den Service bieten, dass die Kommunen dort gut weitermachen können. Grehl: "Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als Strom einzusparen." Das darf aber nicht nur in den kleinen Gemeinden etc. passieren, sondern da muss man auch über den Tellerrand blicken.
11.16 Uhr: Jochner-Weiß reagiert auf Grehls Äußerungen. Man müsse sich erstmal die eigenen Liegenschaften anschauen. "Da sind wir bestens unterwegs." Auch in den kleinen Gemeinden läuft es gut. "Wir sind doch gar nicht so rückständig, wie wir immer betrachtet werden." Sie sehe das nicht so negativ, wie es oft dargestellt wird.
11.17 Uhr: Zeller stellt darauf die Frage: "Was haben wir geleistet?" Er habe seit sechs Jahren stichpunktartig notiert, was geleistet wurde. Als Beispiel nennt er PV-Anlagen auf Gebäuden wie dem Krankenhaus. Im Kleinen sei man schon weit gekommen. Der Landkreis hätte sehr viel geleistet und die Gemeinden noch mehr.
11.20 Uhr: Grehl widerspricht. Er glaubt nicht, dass der Landkreis so viel geleistet hat, sondern die Menschen oder Unternehmen. Außerdem müsse man festlegen, wo man hin will und wie der Weg aussieht. Da wird viel zu wenig getan, so Grehl.
11.21 Uhr: Taffertshofer springt Zeller in die Bresche. Was wir tun können, haben wir wirklich gemacht. Es sei den Landkreisen nicht erlaubt, über den eigenen Wirkungsbereich etwas zu leisten. Einwurf aus dem Publikum: Gibt es staatliche Förderungen für! Taffertshofer wehrt ab.
11.23 Uhr: Taffertshofer ist dagegen, die Energiewende herunterzufahren.
11.25 Uhr: Enders fordert eine lobbyfreie Energiepolitik. Dass würde die Energiewende ganz schnell vorwärtsbringen - endlich.
11.26 Uhr: Sowohl Zeller als auch Grehl wehren den Lobby-Vorwurf ab.
11.27 Uhr: Enders nennt den Fall "Krankenhaus Penzberg" als Beispiel dafür, dass etwas hinter verschlossenen Türen ausgekartelt wurde. Ein Zuhörer pfeift und fordert Namen von Enders. Sie könne derlei Vorwürfe nicht einfach so in den Raum stellen. Diese wehrt ab. Moderator Reitinger greift schlichtend ein und fragt Jochner-Weiß nach ihrer Meinung zu der Zukunft der Krankenhäuser in zehn Jahren.
11.29 Uhr: Jochner-Weiß glaubt an das Krankenhaus-Gutachten. Wenn es so umgesetzt wird, werde man die drei Häuser im Landkreis WM auch in zehn Jahren noch erfolgreich führen.
11.31 Uhr: Taffertshofer spricht und spricht, bis er einwirft: "Was war die Frage?" Zukunft des Krankenhauses in zehn Jahren, so Reitinger. Dann antwortet der Kandidat: Wir werden die zehn Häuser haben und auch brauchen. Weil die Menschen immer älter werden.
11.32 Uhr: Enders spricht davon, dass etwa Abrechnungssysteme derzeit die kleineren Krankenhäuser zerstören. Man müsse Geld in die Hand nehmen, um die Häuser zu retten. Der Landkreis könnte zu einer Gesundheits- und Kurregion umstrukturiert werden, so ihre Idee.
11.34 Uhr: Grehl ist pessimistisch. 100-Betten-Krankenhäuser seien sehr, sehr schwer zu führen. Es gäbe antiquarische Vorstellungen, was diese Krankenhäuser leisten sollen. "Ich werde euch als Landrat fragen, für was ich euer Geld ausgeben soll. Wir brauchen die Realschule in WM etc., also werde ich wissen wollen: Soll ich die Millionen wirklich für das Krankenhaus ausgeben?" Grehl verweist darauf, dass die Grünen von Beginn an gefordert haben, dass die Krankenhaus-Zahlen offen gelegt werden.
11.37 Uhr: Grehl redet sich in Rage. Damals sei die Geschäftsführerin des Krankenhauses völlig verschreckt gewesen, als man die Zahlen von ihr forderte. Sie habe allerdings gar nicht gewusst, ob sie das überhaupt darf.
11.38 Uhr: Die Krankenhaus-Debatte lässt die Emotionen immer noch hochkochen.
11.39 Uhr: Zeller schimpft darüber, dass ein nicht-öffentliches Krankenhaus-Gutachten an die Öffentlichkeit weitergegeben wurde. Ein Kreisrat habe schon Strafanzeige gestellt, sagt Zeller.
11.44 Uhr: Moderator Magnus Reitinger fordert das Publikum auf, Fragen zu stellen.
11.45 Uhr: Peitinger Grünen-Kreisrat fragt, ob Alexander Dobrindt (CSU) als vielbeschäftigter Bundesminister ernsthaft ein Kandidat für den Kreistag ist. Er habe ja schon bisher nie Zeit gehabt. Jochner-Weiß garantiert, dass sie die Sitzungen als Landrätin zeitlich so legen würde, dass auch Minister teilnehmen können.
11.47 Uhr: Ex-Minister Breil (FDP) wirft ein, dass er auch oft angesprochen hat, dass die Termine anders gelegt werden müssen.
11.48 Uhr: Breil äußert sich zum Krankenhaus. Man habe eine völlig "mangelhafte betriebswirtschaftliche Durchdringung". Man solle sich mehr an wirtschaftlich erfolgreichen Häusern orientieren.
11.49 Uhr: Grehl antwortet: Im Krankenhaus-Bereich wollten wir die alten Abläufe durchbrechen. Er sieht aber keinen Sinn darin, sich mit Asklepios oder anderen zusammenzutun.
11.50 Uhr: Taffertshofer verlangt Partnerschaft auf Augenhöhe. Die gibt es aber derzeit nicht, weil die Häuser wirtschaftlich darniederliegen würden.
11.51 Uhr: Enders äußert sich ebenfalls: "Wenn es darum geht, schließen wir ein Krankenhas oder nehmen wir Teil-Privatisierung vor?" Das wäre allerdings die letzte Kröte, die sie noch schlucken würde. Sie meint wohl die Teil-Privatisierung.
11.52 Uhr: Jochner-Weiß lehnt derzeit Kooperationen der Krankenhäuser ab. Zeller meint, dass erst noch andere Hausaufgaben erledigt werden müssten.
11.53 Uhr: Peter Erhard, Bürgermeister von Böbing und Kreisrat, hat sich das Mikrofon geschnappt. Er plädiert für die Unabhängigkeit der Politiker.
11.55 Uhr: Ein Mann aus dem Publikum fragt nach den Investitionen in Peißenberg. Zeller antwortet: Schwerpunkt ist derzeit die Realschule, wo es keine Werkräume für die Buben gibt. Ein Gymnasium wird in Peißenberg nicht kommen.
11.56 Uhr: Ein weiterer Zuhörer, nach eigenen Worten vollkommen parteifrei, will etwas zur Windkraft von Herrn Taffertshofer wissen. Der Regionalplan liegt seit über einem Jahr vor für Obersöchering. Was hat Taffertshofer dafür getan? Der Landratskandidat der BfL wehrt ab, das sei Sache des Landrates.
11.59 Uhr: Zeller erklärt, dass die Bürokratrie unglaublich sei. Da werde geredet und geredet und nichts geht vorwärts, das könne man am Beispiel Windkraft durchdeklinieren. Ihm ginge das auch alles zu langsam.
12.01 Uhr: Grehl sagt, dass es wirklich nicht einfach ist. Allerdings habe die Regierung in München wirklich alles getan, um Windkraft zu verhindern. Dafür bekommt er Applaus.
12.02 Uhr: Der Zuhörer bleibt hartnäckig. Jochner-Weiß verweist bei den Gebieten unter anderem auf Artenschutz. Der Zuhörer: "Ja, aber sie sprechen nicht über die Vorranggebiete, wo alles okay ist." Zeller: "Es gibt noch kein geltendes Planungsrecht. Aber mir geht es auch zu langsam, da gebe ich Ihnen völlig recht."
12.04 Uhr: Arno Bruder aus Marnbach, Fachberater für Imkerei des Bezirks Oberbayern, schimpft am Mikro über den "Kahlschlag", der im Landkreis um sich greife. Außerdem will er wissen, warum es kein gutes, großes Hotel im Landkreis gibt. Er fordert eine Stellungnahme von allen Kandidaten.
12.06 Uhr: Zeller entgegnet: Wenn dann führen das die Grundbesitzer durch. Er habe es aber als nicht so brutal empfunden. Nur in der Pähler Schlucht hätte er sich ein bisschen mehr Feingefühl für die Natur gewünscht. Zur anderen Frage: "Ein professionelles Hotel geht uns total ab."
12.08 Uhr: Jochner-Weiß zum "Kahlschlag". Sie sei da auch bisserl platt, aber der Dr. Zeller habe ja gesagt, dass er der Sache nachgehe. Hotel befürwortet sie auch.
12.09 Uhr: Grehl ereifert sich. Jetzt im Wahlkampf bekomme man diese Fragen gestellt. Er bittet drum, dass man auch, wenn er bereits Landrat ist, auf ihn zukommt und ihm die Beispiele für Schäden in der Natur sagt. Hotel legt er als "Privatinitiative" ab.
12.10 Uhr: Taffertshofer betont, dass die Waldarbeiten korrekt ablaufen müssen. Enders meint, dass die Ausholzungen nicht überdimensional passieren dürfen. Mit dem Hotel meint sie, könne man zahlungskräftige Touristen in die Region bringen.
12.11 Uhr: Ein Zuhörer kommt wieder aufs Krankenhaus zurück. "Sie wissen schon, dass Sie das externe Gutachten erst abgelehnt haben?", fragt er Jochner-Weiß. Er will wissen, wie die Krankenhaus GmbH strukturell geändert werden könne, damit etwas vorwärts geht.
12.13 Uhr: Enders sagt, dass sie bereits früher als Bundestagskandidatin für die Freien Wähler Ideen präsentiert habe, die aber niemand interessiert habe. Taffertshofer sagt, dass das Thema ausführlich erörtert werde. Fragt aber nochmal nach, was genau mit Struktur gemeint war. Zeller mischt sich ein: Man habe jetzt das Sanierungsgutachten, das nun Schritt für Schritt binnen zwei Jahren umgesetzt werden muss. Dann sei man auf dem richtigen Weg.
12.16 Uhr: Ein Weilheimer will etwas über die Privatisierung des Trinkwassers wissen. Er fordert die Zusage, dass die Sicherheit, dass das Wasser in kommunaler Hand bleibt, garantiert ist. Zeller: Da können Sie ganz sicher sein, dass wir alle hier dafür kämpfen, dass es so bleibt wie es ist. "Das Wasser bleibt in unserer Hand!", zur Not müssen wir eine Revolution anzetteln, so Zeller. Der Weilheimer will ihn darauf festlegen, dass er einem Label, das dieses Ziel verfolgt, beitritt. Zeller will sich das anschauen.
12.19 Uhr: Enders will, dass das auf jeden Fall umgesetzt wird.
12.20 Uhr: Agnes Edenhofer (ÖDP-Kreisrätin) will wissen, ob es ein weiteres Gremium für Debatten wie beim Krankenhaus gibt, das öffentlicher ist. Jochner-Weiß meint, dass man das mit den Infos nur zusammen lösen kann.
12.25 Uhr: Die Kandidaten geben ihre letzte Stellungnahme ab. Warum wollen Sie Landrat werden? Die Statements gibt es im Laufe des Tages auf unserer Facebook-Seite auf Video.
Kathrin Garbe