Für Baumgartl eine „sehr bedauerliche“ Entwicklung: „Ich bin ein großer Fan von genossenschaftlichem Wohnen, das ist ein auf Dauer tragfähiges Modell.“ Vor allem aktuell, sei das eine Möglichkeit für Bürger, die sich keine klassische Eigentumswohnung oder gar ein eigenen Haus leisten könnten, doch eigenen Wohnraum zu erwerben. Und weil die Genossenschaften auch meist auf eine gute Mischung der Bewohner achteten: „Das ist ja praktisch eine Art Mehrgenerationenwohnen.“
Zudem habe das Konzept von raumFAIR mit Cluster-Wohnungen, die eine Kombination aus privat und gemeinschaftlich genutzten Räumen, beispielsweise einem Dachgarten, bieten sollten, im Stadtrat überzeugt. Und die Genossenschaft habe auch bereits Interessenten gehabt. „Wir sind leider nicht allein, das passiert gerade vielen.“ Ältere Genossenschaften mit Bestand stünden aktuell noch besser da. Aber da raumFAIR noch relativ jung sei – sie wurde 2013 gegründet – , könne die Genossenschaft auch nicht auf Bestandswohnungen zurückgreifen. Diese Entwicklungen habe man 2021 nicht voraussehen können.
Eventuell werde man versuchen, das Konzept genossenschaftliches Wohnen in einem „kleineren Format“ zu realisieren, beispielsweise in der Stauffenstraße. Umso wichtiger sei jetzt auch die Gründung der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft – was am 15. März auf der Tagesordnung des Stadtrates steht. Nur so könne man den Bau von zwölf Wohnungen in der Katharinenstraße bis Mitte 2025 realisieren. „Und wer soll bauen, wenn nicht wir als Stadt?“, so Baumgartl.
Beschlossen wurde die Wohnungsbaugesellschaft im September letzten Jahres. Im Haushalt sind dafür 500.000 Euro eingestellt.