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Kreiskulturtage Landsberg im kleineren Format

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Von: Susanne Greiner

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Kreiskulturtage Auftakt Landsberg 2022
Auch die Auftaktveranstaltung der Kreiskulturtage 2022 mit facettenreicher Kunst für alle samt ausgelassener Party bis tief in die Nach war ein voller Erfolg. 2025 geht es weiter. © Leitenstorfer

Landkreis – „Die letzten Kreiskulturtage waren ein Riesenerfolg“, fasst deren Organisatorin Annunciata Foresti zusammen. 150 Künstler, über 50 Veranstaltungen und mit 13.000 Besuchern weitaus mehr als bei den Kreiskulturtagen (KKT) zuvor. Die Kritik, es seien zu viele Veranstaltungen gewesen, die sich gegenseitig das Publikum abliefen, bezeichnete Landrat Thomas Eichinger (CSU) als „Jammern auf hohem Niveau“.

Dennoch will sich die Kulturverwaltung beschränken. Für die kommenden KKT werde man maximal 25 Events (plus Jugendkulturtage) zulassen, so Foresti, davon fünf kreiseigene Veranstaltungen. Die Jugendkulturtage, letztes Jahr zeitgleich mit den KKT, sollen 2025 erst im Anschluss stattfinden.

„Die KKT sind mein Baby“, gab Foresti zu, die die Organisation ehrenamtlich – mit einer monatlichen Aufwandsentschädigung von rund 530 Euro über drei Jahre – 2025 bereits zum vierten Mal übernimmt. „Die Kulturbeauftragte war das Günstigste bei den Kreiskultur­tagen“, kommentierte Eichinger. „Es wäre schwierig, die Kulturtage ohne Foresti zu machen.“

Dennoch, die Organisation der KKT sei „zu viel für eine ehrenamtliche Tätigkeit“, gab Foresti zu. In der Kulturverwaltung habe es 2021 Engpässe gegeben. „Ich habe für die Kreiskulturtage 2022 rund 2.000 Stunden investiert, dazu die Arbeit mit Fotos, der Webpage sowie der Social-Media-Beiträge.“ Für die kommenden KKT könne sie sich eine Absicherung der Kunstschaffenden bei Eintrittsgeldern sowie mehr Zuschüsse zu Mieten oder Standgeldern vorstellen. Aber: „Das Budget (80.000 Euro, Anm. d. Red.) ist eine Herausforderung.“ Deshalb empfehle sie dringend einen Fonds für Kunst- und Kulturförderung, wie ihn auch die Stadt Landsberg habe.

Dass Foresti weiterhin KKT-Beauftragte bleiben solle, bekräftigte auch Kreisentwickler am Landratsamt, Bernhard Lachner. Immerhin habe Foresti das Event inzwischen zu einer Art ‚Marke‘ gemacht. Der Beschluss über Forestis Beauftragung für 2025 sollte bereits im Kreistag im September letzten Jahres gefasst werden. Damals hatte jedoch Hanni Baur (SPD) den Antrag gestellt, das Thema erst im Kulturausschuss zu beraten: Es sollten auch andere die Möglichkeit haben, sich für diese Aufgabe zu ‚bewerben‘. Seitens der SPD kamen aber bis dato keine weiteren Einwände, weshalb der Beschluss für Foresti im Kultur­ausschuss einstimmig gefasst wurde.

Foresti will noch die Organisation 2025 übernehmen und die Aufgabe dann an die Kulturverwaltung übergeben.

Neue Leiterin

Den personellen Engpass in der Kultur- und Kreisheimatverwaltung hat das Landratsamt korrigiert: mit der neuen Sachgebietsleiterin Irene Tutschka. Die 58-Jährige studierte in Wien Theaterwissen­schaft und Publizistik. Ein Forschungsstipendium des Ministeriums schloss sich an, zudem arbeitete Trutschkla redaktionell für die Nestroy-Gesellschaft – nicht umsonst war ihr Spezialgebiet das Wiener Volkstheater im 19. Jahrhundert.

Irene Tutschka Leiterin Kulturverwaltung Landkreis Landsberg
Irene Tutschka ist die neue Leiterin der Kulturverwaltung im Landkreis Landsberg © Tutschka

Trutschka blieb dem Theater treu und ging 1994 als Dramaturgin nach Halle ans Thalia-Theater im Bereich Kinder- und Jugendtheater, „ein großes Haus mit über 100 Mitarbeitern“, erzählt sie. Für das Theaterhaus Stuttgart wechselte sie von der Dramaturgie ins Kompanie Management, bevor sie als freie Mitarbeiterin zu Metropol-Gründer Jochen Schölch nach München kam. Von dort ging es an die Kammerspiele, wo sie 17 Jahre Leiterin der Statisterie war. Kommunale Kulturarbeit lernte die Wienerin schließlich in Unterschleißheim kennen, wo sie – als letzte Station vor ihrem jetzigen Posten – Sachgebietsleiterin Kultur wurde.

„Mich erwartet jetzt eine aufregende, vielfältige Thematik“, freut sich Trutschka. Aktuelle lerne sie die Kollegen in dem bestehenden Team kennen und schaue, wie sie sich hier „einfädeln“ kann. Dass Foresti die KKT noch einmal übernehme, finde sie „schön, so hat das kein abruptes Ende und es gibt eine ausreichend lange Vorplanung, bis die Kulturverwaltung das übernimmt.“ Und nicht zuletzt drücke das gegenüber Foresti auch den Respekt aus, den sie für ihre Arbeit verdiene.

In Deutschland fühlt sich die Wienerin inzwischen heimisch. Aber der typisch wienerische Humor, der gehe ihr immer noch ein wenig ab.

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