Eingerichtet hatte der Landkreis die Linie im August 2022, um die durch den Fahrplanwechsel im Dezember 2021 „deutlich schlechter gewordene“ Verbindung – ein Plus von 30 Minuten aufgrund von längeren Wartezeiten – von Landsberg nach Buchloe abzufangen.
Eine Fortführung des Betriebs scheitert an den Kosten: rund 170.000 Euro pro Jahr, davon übernimmt die Gemeinde Igling 85.000 Euro und der Landkreis Ostallgäu 25.000 Euro. Man habe noch nicht abschließend diskutiert, so Landsbergs OBin Doris Baumgartl zur bisher fehlenden Unterstützung der Stadt Landsberg. Sie sehe aber wenig Chancen, da die Linie 63 für die Stadt wegen des Zuges eine „Parallellinie“ sei. Für den Landkreis liegen die Kosten damit bei gut 60.000 Euro pro Jahr. Pro Monat nehme man rund 2.000 Euro ein, rechnete Kreisentwicklungs-Leiter Rainer Mahl.
Da die Linie am häufigsten von Schülern genutzt werde, könne man sie mit einem „freigestellten Schulverkehr“ – ein reiner Schülerverkehr – ersetzen, so Mahl. Schüler, die nicht mehr berechtigt sind (ab der 11. Klasse), und auch andere Personen, die regelmäßig mitfahren wollten, könnten beim Landratsamt einen Antrag stellen und gegen eine geringe Monatspauschale auch einsteigen.
Wolle man die Linie 63 fortführen, sei eine europaweite Ausschreibung nötig, mahnte Mahl, mit zweijähriger Vorabbekanntmachung. Und die Kosten nach der Ausschreibung für die Linie würden sicher höher liegen als jetzt. Lasse man die Linie in dieser Zeit wie jetzt weiterlaufen, sei das „nicht ganz gesetzeskonform“.
Natürlich sei es generell ein „falsches Signal“, eine ÖPNV-Linie „einzustampfen, die angenommen wird“, resümierte Dr. Peter Friedl (Grüne). Fraktionskollegin Renate Standfest wies aber darauf hin, dass eine nicht gesetzeskonforme Fortführung nicht in Frage komme. Robert Sedlmayr (ÖDP) sah dennoch in der „Rücknahme eines Angebots“ keinen Sinn – und stimmte als einziger gegen den Beschluss.
Landrat Thomas Eichinger (CSU) argumentierte, dass die Hauptnutzer, die Schüler, mit dem Beschluss weiterhin die Linie benutzen könnten. Man müsse sich auf die Pflichtaufgaben, die Schülerbeförderung, konzentrieren, forderte auch Kathrin Grabmaier (CSU).
Mahl wies zudem darauf hin, dass auch alle anderen Nutzer durch das AST diese Verbindung hätten. Und die Bewohner von Regens Wagner dürften das AST zudem kostenfrei nutzen.