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Autofahrer wollen kein Ethanol-Benzin

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Warnung vor dem neuen Benzin E 10, dem 10 Prozent Ethanol zugesetzt wird. © dpa

„Ich will kein E 10.

 Ich will mir von dieser Regierung nicht vorschreiben lassen, was ich für einen Sprit tanke. Ich will Lebensmittel in meinem Auto transportieren und nicht mit Lebensmitteln fahren. Ich will auch nicht mehr zahlen, nur weil sich aus ökonomischen Gründen das Super verringert und damit verteuert (eine Wahnsinnslogik). Ich will nicht mehr verbrauchen und auch keine Schäden am Fahrzeug/Motor riskieren. Sind denn Röttgen, Brüderle und die dahinterstehenden Ministerialbeamten sowie die Technokraten in der Europäischen Union alle wahnsinnig? Alles nach dem Motto Augen zu und durch – das haben wir beschlossen und es gibt kein Zurück mehr. Und Deutschland ist wieder mal mit vorauseilendem Gehorsam dabei. Ein Wutbürger!“

Herbert W. Krause Germering

„Unsere Super-Politiker, welch ein Geistesblitz hat sie wieder durchfahren? Da wird ein Sprit auf den Markt gebracht, der vorher nicht genug getestet wurde. Und nun will Frau Aigner schnellstens Klarheit über die Tankstellen an die Autofahrer bringen. Frau Aigner und Herr Röttgen, haben Sie vor dieser Einführung geschlafen? Oder ist es wieder das berühmte Machtspiel von Ihnen und Herrn Röttgen dem Bürger gegenüber? Frau Aigner will an E 10 festhalten, aber wir Bürger und Autofahrer boykottieren ihre unausgegorene Politik.“

Edeltraud Echter Böbing

„Der Benzingipfel zeigte wieder mal die Unfähigkeit der Regierung, Fehler einzugestehen und entsprechend zu re-agieren. Verlierer ist wieder mal der Arbeitnehmer! Gewinner ist die Regierung (höhere Steuereinnahmen), ist die Automobilwirtschaft (kann so weiterwurschteln), die Mineralölindustrie (höherer Ölverbrauch, halbierte Ölwechselintervalle). Nicht zu vergessen die Landwirtschaft und die Biokraftstoffwirtschaft. Was sind die Garantien und die Verträglichkeitsliste wert? Nichts! Was ist mit den Schäden am Pkw, Leitungen, Dichtungen oder sogar Motorschaden, die nach einiger Zeit auftreten können und auch werden? Ein neues Konjunkturprogramm für die Automobilindustrie! Ich hoffe, die Autofahrer bleiben standhaft und lassen sich nicht einlullen. Es reicht!“

Heinz Lann Ascholding

,Der Termin war gut gewählt: Die Polit-Clowns haben sich getroffen, leider wurde E10 nicht beerdigt wie der Fasching. Es zeugt schon von einer frechen Arroganz, wie diese Politiker mit der Meinung und den Wünschen des Volkes (in ihren Augen Stimmvieh und Abgabenzahler) umgehen. Für eine falsche und dumme Entscheidung werden nun Mehrheiten und Schuldige dringend gesucht. Weder die Mineralölindustrie noch die Autohersteller haben dieses Chaos zu verantworten. Hier gibt es nur einen Schuldigen: die Politik, insbesondere unsere famose Kanzlerin. Die gibt ja, auch außerhalb der Faschingszeit, gerne die Klimaschützerin und die Weltretterin. Das für E10 Lebensmittel verarbeitet werden und in der 3. Welt ganze Tropenwälder sterben, das ist ihr da egal. Wenn sie es für gut befindet, dann hat das dumme Volk zu gehorchen. Diese Politik ist aber auch nicht überraschend, einfach mal daran denken, wo diese Kanzlerin herkommt. Dies ist die Ausbildung und der Anspruch aus den Kaderschmieden der Ostzone. Und hier gilt ein alter Merk(el)satz: Auch wenn ein Huhn im Pferdestall lebt, es bleibt immer noch ein Huhn. Bitte an alle Bürger: Bleibt solidarisch, tankt diesen Dreck nicht! Und denkt bei den nächsten Wahlen daran!“

 Ernst C. Steinhilber Landsham

„Wie schon bei der Schulreform oder der Rechtschreibreform ist auch beim Thema E10 Biosprit festzustellen, dass die Regierungen nach dem Motto ,Augen zu und durch‘ handeln. Unsinnige Entscheidungen werden nicht zurückgenommen, sondern Mehrheiten gekauft. Mit welchen Versprechen die Autokonzerne und Automobilclubs ins Boot geholt wurden, werden wir nie erfahren. Der Realitätsverlust ist auch bei dem 5-Punkte-Plan nicht zu übersehen. Aber wie soll denn auch ein Politiker wissen, was an den Tankstellen oft für ein Betrieb herrscht, wenn er täglich von seinem Chauffeur mit dem vollgetankten, gepanzerten Dienstwagen abgeholt wird. Die an den Zapfsäulen aushängenden Listen werden bald Telefonbuchstärke haben und die älteren Autofahrer dürften mit dem Kleingedruckten ihre Not haben. Der zu erwartende Mehrverbrauch aufgrund des minderwertigeren Sprits wird ihn auch nicht interessieren. Bezahlt ja der Steuerzahler. Bei den Auto- und Mineralölkonzernen werden die jetzt schon so hohen Gewinne deutlich ansteigen. Und das alles unter dem Vorwand, für die Umwelt etwas Gutes zu tun.“

 Helmut Friedrich Seefeld

„Wo bleibt hierzu die Meinung unserer christlichen Kirchen? Zum Erntedankfest werden wir dann in unseren Kirchen beten: Lieber Herrgott, wir danken dir, dass du uns vor Umweltkatastrophen bewahrt hast, sonst müssten unsere Benzinpreise noch viel höher angehoben werden. Die Millionen Menschen, die jetzt schon am Hungertuch nagen, können sich keinen Weizen mehr für den Anbau leisten, geschweige denn die für ihren Lebensunterhalt zu teuren Nahrungsmittel. Auf diese Weise werden dann ohne Kriegseinwirkung noch viel mehr Menschen zum Verhungern gezwungen. Benzin für ihre Kocher brauchen sie ohnehin nicht und damit sind sie für unsere Industrie auch nicht von Bedeutung. Gott segne unsere ,umweltbewussten‘ Politiker. Eines haben ich und meine Familie schon daraus gelernt: Den Weg zur nächsten Wahlurne werden wir uns sparen.“

Emil Kruis Penzberg

„Verfolgt man die Stellungnahmen von Politik und Mineralölwirtschaft, entsteht der Eindruck, die Autofahrer lehnen E 10 nur deshalb ab, weil sie nicht wissen, ob ihr Auto diesen Kraftstoff verträgt und sie nur zu blöd sind, sich entsprechend zu informieren. Die Gründe der Ablehnung sind ganz andere: Die meisten Autofahrer wissen genau, ob ihr Fahrzeug angeblich E 10 verträgt oder nicht. Angeblich deshalb, weil es keine Langzeitstudien gibt, wie sich E 10 auf Dauer auswirkt. Andere lehnen es einfach ab, dass kostbare Lebensmittel zu Ethanol verarbeitet werden, während Millionen Menschen hungern und verhungern. Wieder andere befürchten ein weiteres Abholzen von Regenwald (der grünen Lunge unseres Planeten) und die Vernichtung anderer schutzwürdiger Gebiete – trotz der Versicherung unserer Politiker zum Schutz sogenannter Tabuzonen. Wer soll das überwachen, besonders in Afrika und Südamerika? Und was von Versicherungen eines Politikers zu halten ist, na ja! Seit einigen Tagen wird zudem befürchtet (BMW), dass E 10 auch kürzere Ölwechselintervalle bedingt. Kommen auch einige Liter Motoröl zusammen, Öl, das man mit E 10 sparen wollte.“

Anton Hasel Dorfen

„Bundesumweltminister Röttgen hat abgewirtschaftet. Ich bewerbe mich auf diesem Weg um seine Stelle: Ich setze den ,Bio-Sprit durch‘: Nicht durch Aufklärung, was aus Berlin kommt, glaubt mit Recht eh keiner mehr. Ich erkläre das Super plus zum Super-Klima-Killer-Sprit und führe darauf eine Super-Öko-Steuer von 30 Cent ein. Die Ölkonzerne können dann wegen erschwerter Logistik noch 30 Cent draufbraten. Gleichzeitig stelle ich ein Super-Konjunkturprogramm auf die Füße: Ölmultis sowie Nahrungsmittel- und Regenwaldvernichtungskonzerne profitieren offensichtlich. Wenn aber Motoren, Einspritzdüsen und -pumpen, Dichtungen und Benzinleitungen auch nur 20 % weniger lang halten: Was für ein Segen für die Automobilindustrie! Die mit E 10 betankten Motoren fallen glücklicherweise nicht sofort auseinander, so können Betroffene dann nach ein paar Jahren nach Auftreten eines Schadens gegen die Automobilkonzerne klagen. Viel Erfolg! Was für ein Segen für die Zunft der Rechtsanwälte! Die Fahrzeuge meist älterer Baujahre vertragen von vorneherein keinen Bio-Sprit. Diese erkläre ich zu Super-Stinkern. Ich oute diese mit einer zwangsweise angebrachten gelb-schwarz-karierten Plakette, verdopple die Kfz-Steuer und schließe diese unverbesserlichen Umweltsünder vom Befahren geschlossener Ortschaften aus. Die betroffenen Autofahrer, oft nicht den höheren Einkommensklassen zugehörig, können doch lässig für kleines Geld ihre Stinker ins Ausland verscherbeln. Welch ein Segen für die Zunft der Gebrauchtwagenhändler! Der Kauf eines Neuwagens ist auch bei einem Nettoeinkommen von 1200 Euro kein Problem. Vielleicht darf es sogar ein niedliches Elektroautochen sein, betrieben mit Strom aus Braunkohlekraftwerken? Die Banken verleihen gerne das von Sparern für 1 % Jahreszins eingesammelte Geld für 12 %. Welch ein Segen für die notleidenden Banken! Wenn wir auch wegen des mir völlig unverständlichen Ärgers der Bürger die Wahlen in Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz, Sachsen-Anhalt und zuletzt im Bund verlieren, mir ist das wurscht. Irgendwo komme ich dann bei den oben erwähnten Profiteuren meiner Politik schon für ein gutes Salär unter.“

Dr. Gottfried Krebs Murnau

„Irgendwas läuft schief in Deutschland. Meines Wissens schwört doch jeder Minister bei seiner Vereidigung, Schaden vom deutschen Volke abzuwenden. Wie man sieht – und das schon seit Jahren, tun diese feinen Damen und Herren genau das Gegenteil, denn sie saugen den Bürger geradezu aus mit ihren blödsinnigen, existenzzerstörenden und schon erpresserischen Beschlüssen und Maßnahmen. Jetzt wäre es an der Zeit, dass das deutsche Volk endlich die Notbremse zieht und diesen Leuten zeigt, wer für wen da zu sein hat. Nicht das Volk ist zuständig, diesen Leuten ihre üppigen Pensionen zu sichern, genau das Gegenteil ist laut Grundgesetz der Fall. Nun ist das Maß voll. Es gibt sicher nicht viel, was wir von der ostdeutschen Seite übernehmen konnten oder wollten, diese Leute haben uns aber gezeigt, wie man die Regierenden in die Knie zwingen kann, und unsere ostdeutschen Bürger hatten weiß Gott mehr zu verlieren als wir Westbürger. Wie lange will der sogenannte kleine Mann diese unmenschlichen Schikanen wie E 10 und gleichzeitige Lebensmittel-Vernichtung noch hinnehmen, wann gehen wir endlich auf die Straße? Wenn sich die Deutschen nur einmal einig wären und nicht nur zähneknirschend alles mit sich machen lassen würden, könnte man mit der Einigkeit des Wahlvolkes vieles bewegen, allerdings nicht mit Murren, Schimpfen und Nichtstun.“

Konrad Hörl senior Wolfratshausen

„Bei den üblichen kleinen Streitereien im Kindesalter wurde uns oft von den Erwachsenen gesagt: Der Klügere gibt nach. Die dann unvermeidliche Folge ist allerdings, dass die Welt eines Tages von den Dummen regiert wird. Es erweckt seit längerer Zeit den Eindruck, dass sich die damaligen ,Sieger‘ berufen fühlten, schwerpunktmäßig Politiker zu werden. Gegen alle vorliegenden und abgesicherten Erkenntnisse über die negativen Folgen der Einführung von E 10 wird im Volkskammer-Stil etwas durchgepeitscht, was bei (fast) allen Autofahrern auf Widerstand stößt. Wer schützt uns eigentlich vor dem Bundes-Verbraucherschutz-Ministerium von Frau Aigner? Es ist geradezu lächerlich zu argumentieren, dass die Verweigerungs-Haltung nur auf eine unzulängliche Information zur Verträglichkeit zurückzuführen ist. Offensichtlich wird den meisten Autofahrern von unseren Volks-Vertretern ein Minus-IQ unterstellt. Auch bei permanenten Wiederholungen von falschen Behauptungen oder Lügen wird daraus keine wahrheitsgetreue Information. Glückwunsch denen, die in grenznahen Gebieten zu Polen, Tschechien, Österreich, Luxemburg, Schweiz zum Tanken die Chance einer Republikflucht haben. Der nächste Schritt zur Durchsetzung dieses unsinnigen Diktats wird dann wahrscheinlich ein an der Frontscheibe zwangsweise unterzubringender Button sein, damit jedermann überwachen kann, ob ein renitenter Autofahrer an der falschen Zapfsäule den zivilen Ungehorsam praktiziert. Verstöße werden dann sicher als vorsätzlicher Umweltfrevel mit dem sofortigen und längerfristigen Entzug der Fahrerlaubnis, einer Zwangsteilnahme am Idioten-Test und im Wiederholungsfall mit einer Beschlagnahme des Autos geahndet.“

 Peter Blidon Unterhaching



„Regierung will Biosprit durchsetzen“; Titelseite, Martin Prem: „Verhängnisvoller Irrweg“; Kommentar, „Fünf Punkte gegen den E 10-Boykott“; Politik, „Großer Unmut über ,Bio‘-Sprit“; Leserbriefe 9. März

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