Hotel Lederer: Kampf gegen die Zwangsversteigerung

Bad Wiessee - Das einst glanzvolle Hotel Lederer steht leer. Es ist von Zwangsversteigerung und Abriss die Rede. Josef Leder hat nun erstmals ein Büro beauftragt, einen Käufer zu suchen.
Im Wiesseer Rathaus rechnet man seit langem mit der Zwangsversteigerung. Ein Termin ist nicht in Sicht, wie Rechtspfleger Matthias Schwaighofer vom Amtsgericht Wolfratshausen erklärt. Die Verzögerung ist eine Folge der Beharrlichkeit, mit der Lederer um den Familienbesitz kämpft. Derzeit befasst sich das Münchner Landgericht mit der Beschwerde Lederers gegen die Festsetzung des Verkehrswertes. Dem Gutachter zufolge ist das Hotel 5,5 Millionen Euro wert, das Inventar 170 000 Euro.
Das ist zu wenig, findet Lederer. So lange über den Einspruch nicht entschieden ist, kann Schwaighofer keinen Versteigerungstermin ansetzen. Wenn der Bescheid morgen käme, bliebe noch ein Vierteljahr Zeit. Schwaighofer rechnet aber damit, dass die Zwangsversteigerung heuer erfolgt.
Unterdessen hat sich Lederer entschlossen, sein Hotel über das Schlierseer Unternehmen Alpen-Immo.net zum Kauf anzubieten. Verhandlungsbasis: 9,8 Millionen Euro. Ihm sei es wichtig, das Haus in die richtigen Hände zu geben, betont Lederer. "Es ist doch ein Wahrzeichen Wiessees." Das geschichtsträchtige Gebäude solle als Hotel erhalten bleiben. Eva Skoftisch, Geschäftsführerin von Alpen-Immo.net ist zuversichtlich, dass dies gelingt. Sie sei in Gesprächen mit Interessenten, die das Haus erhalten wollten. "Der Bestand ist toll."
Selbst nach einem Käufer zu suchen, stehe Josef Lederer frei, meint Zwangsverwalter Albig. "Wenn er seine Schulden bezahlt, kann er die Versteigerung abwenden." Das Haus habe zweifellos eine 1-a-Lage. Die Investoren, die ihm bekannt seien, wollten das Hotel jedoch angesichts der hohen Sanierungskosten abreißen und durch einen Neubau ersetzen.