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Ein bayerischer Brauer auf Mauritius

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Innenansicht: Die Bierleitungen führen zu den Zapfsäulen des Lokals. Fotos: kn
Innenansicht: Die Bierleitungen führen zu den Zapfsäulen des Lokals. Fotos: kn

Waakirchen - Das Oktoberfest-Märzen ist der Renner, aber auch Bier mit Zitrusgeschmack kommt gut an im Flying Dodo auf Mauritius. Dafür zahlen die Gäste auch gern 14 Euro pro Maß. Ein Jahr lang hat Brauer Markus Hoppe (23) aus Waakirchen auf der Insel im Indischen Ozean Süffiges komponiert.

Markus Hoppe war noch Azubi bei der Brauerei Maxlrain, als sein Meister fragte, ob er als Brauer nach Mauritius gehen wolle. Das war im Herbst 2011. Der junge Waakirchner sagte sofort zu. Am 24. Januar 2012 bestand er seine Gesellenprüfung, eine Woche später saß er bereits im Flugzeug nach Mauritius. Sein Auftraggeber: die weltweit tätige Münchner Firma Johann Albrecht Brautechnik. Für Gasthausbrauereien bietet sie Glassudwerke an, die den ganzen Brauprozess miterleben lassen. Ein solches Sudwerk bestellte Oscar Olsen aus Mauritius bei der Firma Albrecht. Und Markus Hoppe war der Mann, der die kleine Brauerei aufbauen sollte.

Im Juni 2012 war es soweit: Die erste Gasthaus-Brauerei auf Mauritius öffnete ihre Glastüren. Das Flying Dodo steht in den Bergen oberhalb von Port Louis. Die Arbeit dort machte dem jungen Brauer viel Spaß: „Ich hatte absolut freie Hand und konnte experimentieren, wie ich wollte.“

Das Ergebnis der bayerischen Braukunst kam bei den Gästen auf Mauritius bestens an. „An einem Tag hatten wir über 1000 Gäste, obwohl das Restaurant nur für 400 Besucher konzipiert ist“, berichtet Hoppe. Das Biersortiment war so exotisch wie der Ort, an dem es gebraut wurde. „Eine Sorte hatte einen Zitrusgeschmack, ein sehr erfrischendes Bier. Der Klassiker war unser Oktoberfest-Märzen. Wir hatten auch noch ein Früchte-Bier auf einer Weißbierbasis“, erklärt Hoppe. Zur Oktoberfestzeit ließen die Gasthaus-Betreiber drei Musiker einfliegen.

Ab Mitte September beginnt Markus Hoppe ein Studium zum Diplom Braumeister in Weihenstephan. Doch auch ohne ihn bleibt die Gasthausbrauerei auf Mauritius fest in oberbayerischer Hand: Sein Nachfolger ist Max Kropius, ein junger Brauer aus Sachsenkam.

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