Unterföhring - Bayerische Musik ist schön, aber sie verträgt auch die Würze anderer Stilrichtungen. Das Eberwein-Ensemble nennt dieses Ergebnis dann „Bairischer Kammersound", der auch die Zuhörer in der Unterföhringer Aula begeisterte.
Ein bisschen Polka, ein Schuss Tango-Erotik, ein wenig Blues, eine Prise Jazz und Klezmer und alsSahnehäubchen ein Couplet. Wenn’s dann auch noch „bayerisches Bier rengt und Brodwürschtl schneibt“, ist das musikalische Gourmet-Glück perfekt.
Traditionelle Volksmusik und Musikelemente aus aller Welt harmonieren gut, das stellten die Eberwein-Musikanten beeindruckend unter Beweis. Mit der „oiden Kath“ geht’s auf den Tanzboden, das „Männlein im Walde“ tänzelt zwischen Zwiefachem und Musette hindurch, Melancholie macht sich breit beim „Kleinen Mann in Paris“ und schwelgerisch gibt man sich unter „Marias Mond“ dem Blues hin. Das Repertoire der Eberwein-Formation ist breit gefächert. Vom Zwiefachen bis zum Tango ist es da nur ein Katzensprung, und dieser Brückenschlag hin zur neuen Heimatmusik ist reizvoll und erfrischend. Vorausgesetzt, man versteht sich aufs Komponieren und Interpretieren und hat obendrein fröhliches Temperament und immer ein Augenzwinkern parat. An all dem mangelte es beim Konzert in Unterföhring nicht. Die Gruppe bewies virtuoses Können, man merkt den Musikern den Spaß an der Freud‘ beziehungsweise an der Musik und ihrer Vielfalt an. Können, Erfahrung und Musik im Blut - damit wurde bei diesem Konzert gekonnt Bayerisches aufgepeppt, verändert und mit anderen Klängen gemischt.
Zwischen stürmischen und gemächlichen Momenten blieb auch Zeit für verführerische Akzente und beschwingte Heiterkeit. Da war wirklich für jeden etwas dabei und bei diesem musikalischen Menü wurden am laufenden Band feine Häppchen kredenzt: Reklamationen oder ungeduldiges Warten auf den nächsten Gang gab es nicht. mf