Met Gala in New York: Eines dieser Kleider stammt aus einem 3D-Drucker aus Bayern

Promi-Aufmarsch bei der Met Gala in New York: Eine Schauspielerin lief in einem 3D-Kleid über den roten Teppich, hergestellt von einer Firma aus Feldkirchen. Wie es dazu kam.
Feldkirchen – Als Nina Dobrev bei der Met Gala in New York den roten Teppich betrat, entfacht sie ein Blitzlichtgewitter. Die Schauspielerin posierte in einem kurzen, transparenten, roséfarbenen Kleid für die Fotografen. Ihr Outfit war der Hingucker des Abends. Es stammt aber nicht aus der Hand einer Hollywood-Schneiderin, sondern aus einem 3D-Drucker in Feldkirchen.
Met Gala in New York: Nina Dobrev trägt Kleid, das aus 3D-Drucker aus Feldkirchen stammt
Das Unternehmen Proto Labs mit Hauptsitz in den USA ist eines der führenden Unternehmen was den Bereich 3D-Druck angeht. „Normalerweise stellen wir Prototypen für die Produktentwicklung oder Metallimplantate für den medizinischen Bereich her“, sagt Birgit Kobs. Sie ist die Marketingbeauftragte für den Standort Feldkirchen. Als der Anruf aus den USA kam, dass Stardesigner Zac Posen in seiner neuen Kollektion mit der Firma zusammenarbeiten möchte, sei das sehr spannend gewesen. „Wir haben so etwas ja noch nie gemacht“, sagt Kobs.

Auf die Frage, ob Nina Dobrev denn auch zur Anprobe nach Feldkirchen gekommen sei, muss sie lachen. „Leider nicht, wir haben die Maße zugeschickt bekommen und konnten sie dann in den Drucker eingeben.“ Von der Grafik über die Produktion bis zur Nachbearbeitung sei alles genau geplant gewesen.
Kleid aus 3D-Drucker aus Feldkirchen bei Met Gala in New York
Über 20 Mitarbeiter arbeiteten zusammen mit dem 3D-Drucker an der Herstellung des Kleides. Die Maschine brauchte vier bis fünf Tage, das zeitaufwendige war die Nachbearbeitung. Weil sich Dobrev, bekannt aus der TV-Serie Vampire Diaries, in dem Kleid ja auch wohlfühlen sollte, musste es beweglich gemacht werden. „Danach haben wir es lackiert und poliert, damit es die Glasoptik bekommt“, sagt Birgit Kobs.
Nach etwa drei Wochen und über 200 Arbeitsstunden kam das Cocktailkleid aus Kunststoff Ende April in Amerika an. Jetzt fehlte nur noch der Feinschliff des Designers.
Anfang dieser Woche war es endlich soweit. Die Promis warfen sich zur Gala der „Vogue“-Chefin Anna Wintour in die schrillsten Outfits. „Wir waren total gespannt, das Kleid live und getragen zu sehen“, sagt Kobs. Alle Mitwirkenden seien zufrieden und stolz auf ihr Werk gewesen. „Das war das erste 3D-Kleid auf dem roten Teppich“, ist sich Birgit Kobs sicher. Weitere Projekte seien erst einmal nicht geplant, „aber wer weiß, vielleicht haben sich ein paar Designer inspirieren lassen und es folgen noch viele weitere Ideen“, sagt Kobs mit einem schmunzeln.
Von Laura Forster
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