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„Medikamenten- und Maskenirrsinn“: Arzt wettert gegen Hamsterkäufer - und landet Internet-Hit

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Von: Josef Ametsbichler

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Daniel Schölz aus Neukeferloh hat seiner Wut über die Coronavirus-Hamsterkäufer bei Facebook Luft gemacht.
Daniel Schölz aus Neukeferloh hat seiner Wut über die Coronavirus-Hamsterkäufer bei Facebook Luft gemacht. © privat

Ein Arzt aus Neukeferloh wettert bei Facebook gegen Hamsterkäufer und landet damit einen Internet-Hit. Hunderttausende lesen seinen Beitrag.

Neukeferloh - Irgendwann, beim Durchforsten des endlosen Stroms an Facebook-Beiträgen, wird es Daniel Schölz zu dumm. Der Chirurg greift zur Tastatur und hämmert sich seinen Ärger in 1054 wutgeladenen Zeichen von der Seele. Was dem 46-jährigen Chirurgen aus Neukeferloh, der mittlerweile in Ansbach praktiziert, so sauer aufstößt: die Hamsterkäufe vieler Supermarktkunden aus Furcht vor den Folgen der Coronavirus-Epidemie. „Die Coronapanik wird gefährlich. Nicht das Virus. Sondern die Hamsterkäufe, welche zu 100 Prozent unbegründet sind (in Wuhan gab es keine Mängel). Und dieser Medikamenten- und Maskenirrsinn.“ – so fängt der Beitrag des Arztes an, den er an jenem Morgen auf sein öffentliches Facebook-Profil stellt. 

Arzt wettert auf Facebook gegen Hamsterkäufer: Virus-Wut geht viral

Wenig später breitet sich der Text viel schneller aus, als das Coronavirus selbst. Über 162.000 Facebook-Nutzer teilen ihn auf ihrem eigenen Profil. Mehr als 20.000 Kommentare sammelten sich unter dem Beitrag mit dem Foto, das Schölz mit einem Mundschutz zeigt. Die Virus-Wut geht viral. OP-Masken sind derzeit schwer zu kriegen, und darüber ärgert sich der Krankenhausarzt mit Verve: „Wenn die Chirurgen nun keine Masken mehr haben, weil alle ihr Hirn ausschalten und GEGEN VIREN NICHT SCHÜTZENDE Masken kaufen, können Chirurgen nicht mehr operieren“, schreibt er. Und weiter: „Also können schon. Aber halt ohne Mundschutz. Was nicht so toll ist, wenn man mal sein Gehirn anschaltet.“ 

Arzt über Coronavirus auf Das Verhalten der Hamsterkäufer sei „eine Schande“

Wer jetzt Dinge bunkere, deren Nutzen gegen den Covid-19-Erreger fraglich sei oder deren Nachschub nicht gefährdet sei, schade damit denjenigen, die die Sachen wirklich brauchen. Auch das Wort „Idiot“ fällt. Die frontale Art, mit der Schölz seinem Ärger online Luft macht, kommt bei den Internetnutzern so gut an, dass der Chirurg selbst von der – überwiegend positiven – Resonanz überrollt wird. „Das hat mich kalt erwischt“, sagt er am Telefon. Aber immer noch würden im Netz absurde Preise für OP-Masken aufgerufen. Deswegen steht Schölz zu seinen Äußerungen, was er in einem weiteren, etwas gemäßigten Beitrag bekräftigt, der aber bei Weitem nicht die gleiche Resonanz bekommt. Das Verhalten der Hamsterkäufer in einem so reichen Land nennt der Arzt „eine Schande“. Den Deutschen mangele es an nichts – außer offenbar an Empathie. Und Schölz sagt: „Leute, denkt ein bisschen nach“.

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