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Das letzte Impfzentrum im Landkreis München schließt

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Von: Max Wochinger

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Um Corona-Impfungen kümmer sich fortan die Hausärzte – in Haar schließt nun das letzte verbliebene Impfzentrum des Landkreises. Arztpraxen übernehmen
Um Corona-Impfungen kümmer sich fortan die Hausärzte – in Haar schließt nun das letzte verbliebene Impfzentrum des Landkreises. Arztpraxen übernehmen © Sven Hoppe/dpa

Zum Ende des Jahres schließt auch das letzte Corona-Impfzentrum im Landkreis in Haar. Es ist das Ende einer mitunter turbulenten Zeit.

Landkreis – In den vergangenen Wochen ließen sich nur noch wenige Patienten das Vakzin spritzen. Das Impfen übernehmen nun komplett die Arztpraxen.

Start der Impfkampagne am 27. Dezember 2020

Am 27. Dezember 2020 war es so weit: Der erste Patient wurde in Haar gegen COVID-19 geimpft. In der ehemaligen Kaserne an der Wasserburger Straße begann damit die bisher größte Immunisierungsaktion des Landkreises München. 180 000 weitere Impfungen folgten hier. Nun ist zum Ende des Jahres Schluss: Das Impfzentrum in Haar macht dicht. Die beiden Standorte in Oberhaching und Unterschleißheim sind bereits seit Montag, 19. Dezember, geschlossen.

Im Durchschnitt 300 Impfungen am Tag im Zentrum Haar

Fast jeden Tag in den vergangenen zwei Jahren hatte das Impfzentrum in Haar geöffnet. Im Durchschnitt ließen sich hier jeden Tag 300 Menschen gegen die Viruserkrankung impfen, so die Hilfsorganisation Malteser, die das Impfzentrum betreut. Anfangs musste man mit wenig Impfstoff auskommen – immer wieder sorgten Lieferengpässe für Ärger bei Bürgern und der Kreisverwaltung von Landrat Christoph Göbel (CSU). Im Laufe des vergangenen Jahres gab es jedoch eine immer bessere Verfügbarkeit, es konnten deutlich mehr Menschen geimpft werden – zu Höchstzeiten bis zu 2000 Personen am Tag.

Eigene Impfstraße für Kinder

Im Dezember 2021 wurde der Impfstoff auch für Kinder zugelassen; insgesamt konnten so fast 4400 Mädchen und Buben bis elf Jahren immunisiert werden. Dafür wurde eine eigene Impfstraße im Obergeschoß der Kaserne eingerichtet.

Mobile Teams der Malteser im Einsatz

Auch außerhalb der alten Mauern wurde geimpft – mit den mobilen Teams der Malteser. Sie fuhren zu Seniorenheimen und Flüchtlingsunterkünften, oder veranstalteten Sonderimpfaktionen; mehr als 26 000 Menschen konnten von den mobilen Teams gegen eine schwere Viruserkrankung geschützt werden. Insgesamt wurden im Landkreis München bisher mehr als 860 000 Impfungen verabreicht.

Stark nachlassende Nachfrage

In den vergangenen Wochen und Monaten waren die Schutzimpfungen nur wenig gefragt, die Malteser-Leitung fuhr die Kapazitäten herunter. „Wir hatten noch ungefähr 20 bis 30 Impfungen am Tag“, erklärt Malteser-Sprecher Wilhelm Horlemann. Erstimpfungen gab es demnach fast gar keine mehr, der Großteil der Vakzine wurde für Auffrischungen verspritzt. Und die angestellten Mitarbeiter in Haar? Ihre Verträge laufen zum Ende dieses Monats aus.

Impfzentren in Oberhaching und Unterschleißheim hatten zuletzt am Sonntag, 18. Dezember, auf

Die Impfzentren in Oberhaching und Unterschleißheim hatten zuletzt am Sonntag, 18. Dezember, geöffnet – seit Montag sind die Türen für den Patientenverkehr geschlossen. Bis zum Ende des Jahres sind noch die mobilen Impfteams aus Oberhaching unterwegs, sagt Johanniter-Sprecher Gerhard Bieber. Dann ist auch hier Schluss.

Arztpraxen übernehmen

Künftig können sich impfbereite Bürger nur noch in Arztpraxen impfen lassen, so hatte es die bayerische Staatsregierung im Oktober beschlossen. Die Praxen im Landkreis sollen auch die übergebliebenen Dosen mit Vakzin aus den drei Impfzentren bekommen.

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