Rauchfuss fehlt der FDP - auch im Wahlkampf

Am Sonntag verstarb überraschend der FDP-Kreisvorsitzende Ralph Peter Rauchfuss im Alter von 64 Jahren. Er hinterlässt bei der FDP eine Lücke - persönlich und politisch.
Haar – Für die FDP München-Land ist der überraschende Tod des Kreisvorsitzenden Ralph Peter Rauchfuss aus Haar im Alter von nur 64 Jahren ein sehr schmerzhafter menschlicher Verlust – und der dritte Rückschlag innerhalb kurzer Zeit: Seit vergangenem November tritt der Bundestagsabgeordnete Jimmy Schulz aus Hohenbrunn aus gesundheitlichen Gründen kürzer und konzentriert sich ausschließlich auf seine Arbeit in Berlin, im April ging Landtags-Direktkandidat Tobias Thalhammer aus Neubiberg für viele überraschend von der Fahne und wechselte zur CSU. Der Tod von Ralph Peter Rauchfuss hinterlässt eine große Lücke bei der FDP München-Land. Sowohl persönlich, als auch mit Blick auf die Landtagswahl im Oktober.
Einen Tag vor der Aufstellungsversammlung mitsamt neuer Liste für die Landtagswahl am Montag traf der Tod von Ralph Peter Rauchfuss am Sonntag die FDP so unvermittelt wie hart. Der Kreisvorsitzende aus Haar sollte mit Listenplatz 39 für die Liberalen in den Wahlkreisen Landkreis München Nord und Süd auf Zweitstimmenjagd gehen.
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„Es war sehr schmerzhaft, ihn von der Liste streichen zu müssen“, sagt Axel Schmidt, Bezirks- und stellvertretender Kreisvorsitzender der FDP München-Land. Einen neuen Kandidaten für die Zweitstimmen im Landkreis aufzustellen, dazu konnten sich die Mitglieder nicht durchringen. Zu schmerzhaft war der unvermittelte Verlust. Somit stehen nur die beiden Direktkandidaten Thomas Jännert aus Kirchheim im Stimmkreis Nord und Thomas Markwort aus München, der seit Montag offiziell Listenplatz 16 des abgewanderten Tobias Thalhammer übernommen hat, im Stimmkreis Süd. Die Zweitstimme soll jetzt an den jeweils anderen Kandidat gehen, hofft die FDP.
Rauchfuss erlebte Höhen und Tiefen
Dennoch fehlt mit Rauchfuss ein Eckpfeiler im Wahlkampf. „Mit seinem Erfahrungsschatz und seinem Engagement hat er andere immer gepusht, Bestleistungen zu bringen“, sagt Schmidt. In sechs Jahren als Kreisvorsitzender hat Rauchfuss Höhen und Tiefen erlebt. Angefangen bei den bitteren Pleiten bei Landtags- und Bundeswahl 2013, als die FDP aus beiden Parlamenten flog, bis hin zur Rückkehr in den Bundestag 2017. Von 3,9 auf 9,3 Prozent verbesserte sich das Wahlergebnis der FDP im Landkreis München unter der Führung von Ralph Peter Rauchfuss, die Mitgliederzahl stieg allein in den letzten drei Jahren von 241 auf 319.
Nach der Landtagswahl wollte der selbstständige Medienberater Rauchfuss den Kreisvorsitz abgeben, nicht mehr in der ersten Reihe stehen, sagt Schmidt. Mehr Zeit für seine Familie wollte Rauchfuss haben und die Pressearbeit für Kreis- und Bezirksverband übernehmen.
Bei der FDP München-Land überwiegt bei allen politischen Faktoren vor allem die persönliche Trauer. „Es ist ein sehr großer Verlust. Er war der hilfsbereiteste Mensch, den man sich vorstellen kann“, sagt Axel Schmidt.