- vonStefan Weinzierlschließen
Kunst statt Schmiererei: Mit schönen Bildern wollen die Gymnasiasten Vandalen von den Wänden der Unterführung fernhalten.
Höhenkirchen-Siegertsbrunn – Statt wirren Schriftzügen von unbekannten Schmierfinken zieren seit wenigen Tagen bunte Bilder die Wände der Fußgängerunterführung am Bahnhof von Höhenkirchen-Siegertsbrunn. Entworfen haben die Kunstwerke Schülerinnen des örtlichen Gymnasiums. Professionelle Graffitikünstler haben dann in Zusammenarbeit mit weiteren Gymnasiastinnen die Bilder auf die Fliesen der Unterführung gesprüht. Auch Ihr Schulgebäude haben die Schülerinnen auf den Wänden verewigt.
Das Graffiti-Projekt war bereits vor rund einem Jahr von Bürgermeisterin Ursula Mayer angekündigt worden. Die Rathauschefin, die aus der Bürgerschaft immer wieder zu hören bekommt, wie verwahrlost und dreckig die Fußgängerunterführung ist, hatte sich ans Gymnasium gewandt, ob sich nicht Kunstlehrer und Schüler fänden, die in ihrer Gemeinde dauerhafte Spuren hinterlassen und die unansehnliche Unterführung freundlicher gestalten wollen.
Jule Bendig, Stefanie Rothbauer, Christina Scheller, Lena Pelzer, Lisa Schneider, Lillian Kirchgeorg und Anna-Lena Völker, Schülerinnen des Kunstwahlunterrichts von Moritz Dometshauser, hatten im vergangenen Schuljahr einen Entwurf für das Wandbild erstellt. Sie kreierten Motive mit Bahn- und Lokalbezug – ganz wie es den Wünschen der Deutschen Bahn und der Gemeindeverwaltung entsprach. Bis alle Details – von der Freigabe des Entwurfs bis zum Honorar – geklärt worden waren, zogen dann aber doch noch etliche Monate ins Land.
In dieser Woche konnten dann die derzeitigen Schülerinnen des Kunstwahlunterrichts im Rahmen eines Workshops mit professionellen Graffitikünstlern selbst zur Spraydose greifen und bei der Verwirklichung des Kunstwerks mithelfen. Dabei hätten die Schülerinnen wertvolle Erfahrungen gesammelt, erzählt Schulleiterin Claudia Gantke: „Mehr Anwendungsbezug im Kunstunterricht geht kaum mehr.“
Den Kontakt zu den Künstlern, die den Entwurf der Schülerinnen noch einmal überarbeitet haben, hat übrigens Sven von Braumüller vom Münchner Verein „Die Brücke“ hergestellt. Mayer hatte den Verein, eine Institution der Jugendhilfe, für das Projekt mit ins Boot geholt.