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Widerstand in Egmating gegen mögliche Windkrafträder im Höhenkirchner Forst

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Von: Stefan Weinzierl

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Sechs Windräder sollen künftig im Hofoldinger und Höhenkirchner Forst stehen. symbolbild: Armin Weigel/dpa
Sechs Windräder sollen künftig im Hofoldinger und Höhenkirchner Forst stehen. (Symbolbild) © Armin Weigel/dpa

In Egmating (Kreis Ebersberg) gibt es nach wie vor Widerstand gegen die möglichen Windkraftanlagen im Höhenkirchner Forst.

Höhenkirchen-Siegertsbrunn/Egmating - Der Egmatinger Gemeinderat beschäftigte sich jetzt mit dem Antrag der SPD-Rätin Magdalena Wagner, die auf Einhaltung bestimmter Abstände zwischen den geplanten Windrädern und der Wohnbebauung pocht. diesem Grund nahmen auch die Bürgermeisterin von Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Mindy Konwitschny (SPD) und Robert Sing, dessen Ingenieurbüro die mögliche Errichtung von drei Windkraftanlagen im Höhenkirchner Forst prüft, an der Sitzung in Egmating teil.

Die 10-H-Regel greift hier nicht

Wie berichtet, hat Höhenkirchen-Siegertsbrunn bereits 2014 Konzentrationsflächen für Windkraftanlagen im Forst ausgewiesen, noch bevor im Freistaat die 10H-Regelung gültig wurde, die die Abstandsflächen zwischen Windrädern und der Wohnbebauung begrenzt. Die Regelung besagt, dass Windkraftanlagen mindestens einen Abstand des Zehnfachen ihrer Höhe zur nächsten Siedlung halten müssen.

Ganz nah an Neuorthofen

Das Problem: Im konkreten Fall wäre eines der drei Windräder, die auf Höhenkirchner beziehungsweise Siegertsbrunner Flur gebaut werden sollen, vom Egmatinger Ortsteil Neuorthofen nur 930 Meter entfernt. Weil die Gemeinde Egmating damals, bei der Ausweisung der Konzentrationsflächen, keinen Einspruch eingelegt hat, ist diese Planung rechtens.

Abstand einfach zu gering

Anwohner in Neuorthofen wehren sich nun gegen das Vorhaben, das Höhenkirchen-Siegertsbrunn im Rahmen einer Arbeitsgemeinschaft unter Teilnahme der betroffenen Nachbargemeinden, auf eine Realisierung prüfen lässt. Nach dem Antrag Wagners auf Einhaltung von zumindest 5H wurde der Abstand bereits etwas vergrößert, von ursprünglich vorgesehenen 860 auf 930 Meter. Bei beiden Standorten wird die 3H-Regelung eingehalten. Laut Rechtsprechung des Bundesverwaltungsgerichts sind 3H vertretbar. Doch das ist Wagner, die selbst in Neuorthofen wohnt, immer noch ein zu geringer Abstand.

Verschiebung des Windrades wurde geprüft

In der Ratssitzung in Egmating erläuterte Sing nun, dass eine Verschiebung des fraglichen Windrades nach Osten, geprüft worden sei. Das Fazit: In diesem Fall müsste das Windrad mindestens 1000 Meter von den anderen beiden Anlagen entfernt gebaut werden, um eine sogenannte Abschattung, die sich negativ auf den Energieertrag auswirkt, zu vermeiden. Außerdem würde eine neue artenschutzrechtliche Erhebung notwendig, da man zwar für die aktuell geplanten Standorte und großflächig darum geprüft habe, nicht aber für alternative und ungünstigere Standorte. Eine Neuprüfung würde für das Projekt bis zu vier Jahre verzögern, wie Sing beziehungsweise Konwitschny betonten, sowie nicht bezifferbare Mehrkosten und Risiken bergen. Die aktuell geplanten Standorte bedeuteten den geringsten Eingriff und hätten den größten Nutzen.

Es flossen sogar die Tränen

Im Anschluss folgte eine emotionale Diskussion der Egmatinger Gemeinderäte, bei der sogar bei Antragstellerin Wagner Tränen flossen. Während sich einige Gemeinderäte von der Nachbargemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn übervorteilt sahen, befürchteten andere, bei einer Zustimmung zu Wagners Antrag, man werde aus der Arbeitsgemeinschaft ausgeschlossen und habe keinerlei Mitspracherecht bei der Planung mehr. Deshalb lehnte die Mehrheit der Egmatinger Räte den Antrag letztlich ab.

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