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Hohenbrunn kämpft weiter für Supermarkt und gegen Kies-Verkehr

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Von: Wolfgang Rotzsche

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Vom Kiesabbau in Siegertsbrunn ist auch Hohenbrunn durch den Verkehr betroffen.
Vom Kiesabbau in Siegertsbrunn ist auch Hohenbrunn durch den Verkehr betroffen. © privat

Hohenbrunn will in diesem Jahr weiter für einen Supermarkt an der Putzbrunner Straße kämpfen und sich gegen den Kies-Verkehr aus Siegertsbrunn einsetzen.

Hohenbrunn – Stefan Straßmair (CSU) schwimmt regelmäßig seine Bahnen. Einmal in der Woche ist der Bürgermeister im Riemerlinger Schwimmbad anzutreffen. Und wer ihn auf den Neubau anspricht, vernimmt Zufriedenheit aus dem Mund des Rathauschefs: „Der Sportcampus ist endlich voll in Betrieb.“ Ja, es war schon eine lange Durststrecke bis zur Fertigstellung von Schwimmbad, Turnhalle und den weiteren Räumlichkeiten. Jetzt überwiegt aber das gute Gefühl, dass das Projekt abgeschlossen werden kann. Anfang März soll die Einweihung des Gebäudes stattfinden.

Eines der größten Projekte in Hohenbrunn war der Neubau des Riemerlinger Hallenbads.
Eines der größten Projekte in Hohenbrunn war der Neubau des Riemerlinger Hallenbads. © Gemeinde Hohenbrunn

Café-Pächter gesucht

Doch noch steht die Pächtersuche für das dortige Café an: „Das ist immer noch ein Thema. Ich wünsche mir, dass wir hier ein soziales Projekt wieder umsetzen können.“ Bisher war der Integrationsverein „AnsWerk“ Partner, der seit 2004 im ehemaligen Schwimmbad das „Café o.k.“ betrieben hat. Es gab eigentlich eine Vergabe an zwei Riemerlinger, die eine Mischung aus Gastronomie und gelebte Inklusion als Konzept vorschlugen. Doch der Vertrag kam nicht zustande. „Hier müssen wir nochmals gemeinsam schauen, welche Lösung es für das Café gibt“, gesteht Straßmair ein. Er zeigt sich durchaus erleichtert, dass das Projekt Sportcampus so gut wie abgeschlossen ist: „Wir haben es endlich geschafft. Und heute kann ich sagen, dass unsere Entscheidung für einen Neubau vollkommen richtig war. Wir haben einen wunderbaren Sportcampus für Kinder, Jugendliche, unsere Bevölkerung, für Schulen und Vereine bekommen.“

Realschule

Wenige Kilometer entfernt ist heute südlich vom Wasserwerk noch Grünfläche. Aber auch hier soll bald gebaut werden, nämlich die neue Staatliche Realschule nebst Sportflächen und Wohnbauten. Für das Schulgebäude gab es schon eine erste Preisrichterbesprechung; mit einer Entscheidung für den Siegerentwurf rechnet Straßmair noch im ersten Halbjahr. So zuversichtlich sich das Gemeindeoberhaupt für die Bauarbeiten zeigt, so sehr nagt bei ihm die Frage, wie der Zweckverband und damit die beteiligten Gemeinden noch diesen Gebäudebau finanzieren sollen. Für das Putzbrunner Gymnasium stehen 125 Millionen Euro im Raum. Und dann auch noch die Hohenbrunner Realschule. „Wir haben als Gemeinde Hohenbrunn bereits die Um- und Neubauten in unserem Zweckverbandsgebiet mitgezahlt; die weiteren Geldbeträge werden uns sehr viel abverlangen.“

Ob jemals ein Rewe-Supermarkt an der Putzbrunner Straße stehen wird, ist noch ungewiss.
Ob jemals ein Rewe-Supermarkt an der Putzbrunner Straße stehen wird, ist noch ungewiss. © privat

Straßmair merkt an, dass auch Hohenbrunn finanziell mit den Folgen von Pandemie und Ukraine-Krieg zu kämpfen habe: „Wir wissen ja nicht, was noch alles auf uns zukommt. Wir können uns heuer nicht alles leisten, weswegen wir perspektivisch Vorhaben auf die nächsten Jahre verschoben haben, wie beispielsweise den Kreisel auf der Putzbrunner Straße oder den Gemeindestadel.“

Supermarkt

Wo Hohenbrunn selbst gerade herzlich wenig in der Hand hat, sind die Bemühungen eben an der Putzbrunner Straße unter anderem den Rewe-Markt zu errichten. Hier ist der Investor, die Michael Dankerl Bau GmbH, weiterhin dran, alle Flächen für die Bebauung zu erwerben. Viel will Stefan Straßmair nicht dazu sagen: „Es wäre schön, wenn die Bauarbeiten für den Supermarkt heuer im Herbst beginnen könnten.“ Bekanntlich gibt es hier einen Grundstückseigentümer, mit dem der Investor nicht handelseinig werden konnte.

Kiesabbau

Auch nur indirekt betroffen ist Hohenbrunn vom Kiesabbau südlich der Friedrich-Bergius-Straße: „Aber wir sind vom Verkehr betroffen. Hier schießen wir mir allen Rohren, um unsere Rechte zum Wohl der Bevölkerung zu wahren.“ Dabei ist dem Bürgermeister eines ganz wichtig: „Mit diesem Gemeinderat lässt sich viel gemeinsam auf den Weg bringen und meistern. Wir mögen in der Sache nicht immer einer Meinung sein, aber wir haben ein gutes Klima in diesem Gremium und wir arbeiten sehr konstruktiv zusammen.“

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