Neubaugebiet an B471: Hier entsteht Wohnraum für bis zu 550 neue Hohenbrunner

Der Entwurf für das Neubaugebiet an der B471 wurde vorgestellt. Im Gemeinderat gibt es aber noch merklich Diskussionsbedarf.
Hohenbrunn – Das Neubaugebiet an der B 471 wird Hohenbrunn nicht nur optisch verändern. Die 8758-Einwohner-Gemeinde (Stand 2020) wird dadurch merklich wachsen. Zwischen Wasserwerk, Bundesstraße und Bahnlinie sollen einmal bis zu 550 Neubürger ein Zuhause finden; 220 bis 250 Wohneinheiten sind dort geplant. Das geht aus dem städtebaulichen Entwurf hervor, mit dem sich nun der Gemeinderat befasst hat. Ein Beschluss war zwar vorgesehen, doch davon nahm Bürgermeister Stefan Straßmair (CSU) Abstand. Das Gremium war sich in vielen Dingen uneins (siehe Kasten). Kein Wunder, es geht ja um ein großes Projekt.
Häuser mitbis zu vier Geschossen
Wer sich den städtebaulichen Entwurf anschaut, merkt, dass hier nicht nur ein eigenes Wohnquartier entsteht, sondern eine eigene Siedlung. Autoarm, fast autofrei soll dieses Wohngebiet sein. Dafür soll es über 300 Stellplätze in einer Tiefgarage geben, die jedem Gebäude aus erreichbar sein soll. Vier Reihenhausanlagen mit je sechs Wohneinheiten sind geplant, außerdem längliche Baukörper, die laut Planung bis zu vier Geschossen haben könnten.
Das ganze Bauvorhaben stammt von der „DIBAG Industriebau AG“, der das Grundstück gehört Vorsitzender Sebastian Kuhlen merkte in der Gemeinderatssitzung an, dass es einen Vertrag gebe. Demnach hat sich die DIBAG versichern lassen, mindestens 24 500 Quadratmeter Geschoßfläche realisieren zu dürfen. Nach jetziger Planung könnten es laut Kuhlen zwischen 26 000 und 27 000 Quadratmeter sein. Beim ersten Blick auf den Plan fällt auf, dass viele Grünflächen geplant sind. Um dies zu schaffen, gehen die Bauten eher in die Höhe. „Im Gremium war genau dies der Wunsch“, erinnerte Straßmair. Ihm persönlich hätte es besser gefallen, wenn die Gebäude mehr in die Breite gegangen wären. Das, was den Gemeinderatsmitgliedern vorlag, wurde als „Masterplan für den Städtebau“ bezeichnet. Es sollte der Plan sein, an dem weitergearbeitet werden könnte, um im Sommer einen Vorentwurf für den Bebauungsplan vorstellen zu können.
Derzeit läuft noch der Wettbewerb für die Realschule, die südlich der Wohnflächen entstehen sollen. Ende Mai soll voraussichtlich der Gewinner feststehen. Dann wissen auch alle, wie das Schulgebäude ausschauen dürfte. Bauamtsleiter Martin Strobl ließ eine Höhe schon mal erahnen: „13 Meter dürfte auch die Schule erreichen.“
„Wenig Schule, viel Wohnbebauung“: Gemeinderat diskutiert Pläne
Im stillen Kämmerlein saß der Gemeinderat im Oktober 2022 zusammen und hat sich über die Wohnbebauung an der B 471 Gedanken gemacht. Bei der Klausur schienen, die vorgestellten Pläne durchaus Gefallen zu haben. In öffentlicher Sitzung wurde deutlich: Es besteht noch großer Diskussionsbedarf.
So wurde unter anderem über die Höhe der Bauten und die Wohnflächensumme debattiert. Peter Berger (ÜWG-FW) wollte vehement eine maximale Geschoßfläche von 25 000 Quadratmetern, mehrere Ratsmitglieder erinnerten an sich an Aussagen in der Klausur, dass keines der Gebäude höher sein dürfte als das Rathaus. Das wiederum hat keine 15 Meter.
Karlheinz Vogelsang (ÜWG-FW) wollte anstatt der Reihenhäuser auch Geschossbau; Wolfgang Schmidhuber (Grüne) hingegen hatte keinen Einwand gegen die Gebäudehöhe und erinnerte an den angespannten Wohnungsmarkt. Dritte Bürgermeisterin Regina Wenzel (SPD) brach eine Lanze für das vorgestellte Quartierskonzept: „Es ist schön und ausgewogen.“ Sie habe selbst in Putzbrunn in einer ähnlichen Anlage gewohnt, die ihre Kinder geliebt haben. Andreas Schlick (Bürgerforum) zeigte nicht so viel Euphorie: „Wie haben wenig Schule und viel Wohnbebauung. Ich hoffe, dass die Wohnbebauung dort nicht weiter wächst und wächst.“ Straßmair wollte in der Diskussion „kein strittiges Konzept“. Er schlug vor, nur Kenntnis von diesem Konzept zu nehmen: „Es wäre blöd, wenn es abgelehnt werden würde.“ Dem kam der Gemeinderat nach. wjr
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