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„Nicht laut genug gebrüllt“: Reaktionen auf Abberufung von Staatsministerin Kerstin Schreyer (CSU)

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Von: Martin Becker

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Kerstin Schreyer in Baustellenjacke
Kerstin Schreyer war zuletzt Bau- und Verkehrsministerin. © DAGMAR RUTT

Kerstin Schreyer (CSU) ist nicht länger Verkehrsministerin. Sie ist von Ministerpräsident Söder abberufen worden. So reagieren Politiker aus dem Landkreis darauf.

Landkreis – Nach fast vier Jahren als Ministerin, jeweils zwei im Bereich Ressort Arbeit, Familie und Soziales sowie im Ressort Bauen, Wohnen und Verkehr, ist die 50-Jährige aus Unterhaching diese Woche von Markus Söder abberufen worden: Bayerns Ministerpräsident baute sein Kabinett um – ohne Kerstin Schreyer. Die sitzt fortan, als Ministerin a.D., fortan „nur noch“ als Landkreis-Abgeordnete der CSU im Bayerischen Landtag.

„Dankbar blicke ich auf die gelungene Arbeit und die vielen tollen Menschen, denen ich begegnet bin, für und mit denen ich für unser wunderschönes Land Bayern arbeiten durfte“, schreibt Kerstin Schreyer auf ihrer Facebookseite. „Es war mir eine Ehre und Freude zugleich.“ Ihrem Nachfolger als Bau- und Wohnminister, Christian Bernreiter, wünscht sie fair „alles Gute und viel Erfolg“.

„Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht.“

Die Reaktionen auf Kerstin Schreyers Abberufung fallen überwiegend bedauernd aus. „Als langjähriger Weggefährte tut es mir persönlich sehr leid“, sagt der CSU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Florian Hahn aus Putzbrunn. „Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht.“ Man müsse „die Entscheidung unseres Parteivorsitzenden akzeptieren, ich stelle sie nicht in Frage“. Markus Söder habe wohl, im Hinblick auf die Landtagswahl, „sein Team optimieren wollen“.

Ob Kerstin Schreyer als Ministerin Fehler gemacht habe? „Mit Blick auf den Landkreis München kann ich keine sehen“, sagt Florian Hahn. Als Stimmkreis-Abgeordnete für den südlichen Landkreis „hat Kerstin Schreyer immer Impulse gesetzt und wird es auch weiterhin tun“.

„Ich bin sehr enttäuscht, betroffen und traurig.“

Deutlich emotionaler fällt der Kommentar von Unterhachings Drittem Bürgermeister Richard Raiser aus, der zugleich für den CSU-Ortsverband spricht. „Ich bin sehr enttäuscht, betroffen und traurig. Unterhaching und der Landkreis München verlieren eine äußerst engagierte, fleißige und kompetente Ministerin, eine Politikerin mit Herz und Verstand, nahe am Menschen“, sagt Richard Raiser, „die Ablösung aus dem Kabinett hat sie nicht verdient“. Für Unterhaching und den Landkreis sei das „ein sehr trauriger Tag“.

Auf der Facebookseite der Ministerin a.D. schnellte die Zahl der Kommentare rasch in den dreistelligen Bereich. „Danke für eine hervorragende Arbeit als Ministerin. Es tut weh, dass der Landkreis München jetzt nicht mehr mitregiert“, schreibt beispielsweise Vize-Landrat Otto Bußjäger (Freie Wähler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn). Aus der Bevölkerung hieß es: „Wahrscheinlich nicht laut genug gebrüllt, nur unaufgeregt die Arbeit erledigt“, „leider haben Machtmenschen Angst vor starken Frauen“ oder „was für ein hartes Geschäft“.

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