Die Reaktionen auf Kerstin Schreyers Abberufung fallen überwiegend bedauernd aus. „Als langjähriger Weggefährte tut es mir persönlich sehr leid“, sagt der CSU-Kreisvorsitzende und Bundestagsabgeordnete Florian Hahn aus Putzbrunn. „Sie hat ihre Sache sehr gut gemacht.“ Man müsse „die Entscheidung unseres Parteivorsitzenden akzeptieren, ich stelle sie nicht in Frage“. Markus Söder habe wohl, im Hinblick auf die Landtagswahl, „sein Team optimieren wollen“.
Ob Kerstin Schreyer als Ministerin Fehler gemacht habe? „Mit Blick auf den Landkreis München kann ich keine sehen“, sagt Florian Hahn. Als Stimmkreis-Abgeordnete für den südlichen Landkreis „hat Kerstin Schreyer immer Impulse gesetzt und wird es auch weiterhin tun“.
Deutlich emotionaler fällt der Kommentar von Unterhachings Drittem Bürgermeister Richard Raiser aus, der zugleich für den CSU-Ortsverband spricht. „Ich bin sehr enttäuscht, betroffen und traurig. Unterhaching und der Landkreis München verlieren eine äußerst engagierte, fleißige und kompetente Ministerin, eine Politikerin mit Herz und Verstand, nahe am Menschen“, sagt Richard Raiser, „die Ablösung aus dem Kabinett hat sie nicht verdient“. Für Unterhaching und den Landkreis sei das „ein sehr trauriger Tag“.
Auf der Facebookseite der Ministerin a.D. schnellte die Zahl der Kommentare rasch in den dreistelligen Bereich. „Danke für eine hervorragende Arbeit als Ministerin. Es tut weh, dass der Landkreis München jetzt nicht mehr mitregiert“, schreibt beispielsweise Vize-Landrat Otto Bußjäger (Freie Wähler, Höhenkirchen-Siegertsbrunn). Aus der Bevölkerung hieß es: „Wahrscheinlich nicht laut genug gebrüllt, nur unaufgeregt die Arbeit erledigt“, „leider haben Machtmenschen Angst vor starken Frauen“ oder „was für ein hartes Geschäft“.
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