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Maja Jiranek stellt aus: Versteckte Botschaften auf Leinwand

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Künstlerisches Schaffen als energetischer Prozess: Für Maja Jiranek entsteht Neues aus Altem und das Unbekannte aus dem Experiment. Foto: Michalek
Künstlerisches Schaffen als energetischer Prozess: Für Maja Jiranek entsteht Neues aus Altem und das Unbekannte aus dem Experiment. Foto: Michalek

Garching - Großformatige Werke mit „versteckten Botschaften" zieren das Foyer im Bürgerhaus Garching. Die Künstlerin Maja Jiranek zeigt bis Sonntag, 23. November, ihre Arbeiten unter dem Titel „Anamorphosen", was soviel wie „Umformung" bedeutet. „Jeder kann und soll für sich die geheimen Botschaften meiner Bilder entschlüsseln", sagt dazu die Malerin.

Bei der Vernissage taten das viele der Besucher, denn sie suchten nach den versteckten Zahlen, Buchstaben, Schriftzügen und Symbolen in den 27 Exponaten (300 bis 1700 Euro) und versuchten sich in der Deutung der Gemälde. Das Feuerrot, das einen nackten, schreitenden Mann mit emporgestrecktem Arm umgab, war angesichts des Titels „Pompei“ nachvollziehbar, wenn man an die todbringende glühende Lava eines Vulkans denkt.

Doch bei „Venezia“ dominierte nicht etwa das Blau des Meeres in den patchworkartig angelegten Feldern, sondern im Vordergrund stehen Gelb- und Brauntöne. Zudem gibt ein Feld den Blick wie durch ein Fenster frei auf einen Mann, dessen Oberkörper dem eines Pferdes ähnelt. Der Schriftzug „El Corazon“ versteckt sich in einem leicht und kühl in Blau, Weiß und Türkis gehaltenen Werk, das zudem Blumen, Kakteen und Fenster als Blickfänge bietet.

Bei „Sweet Sounds“ wiederum schweben gezackte, rot-orange Kelche auf beigem Hintergrund über geschwungenen grauen Zeilen.

Mit der Malerei begonnen hat Maja Jiranek dank eines Geschenks: „Von meinem Mann hatte ich einen Aquarellkasten bekommen und daraufhin die Künstlerin in mir entdeckt.“ Die aus Belgrad stammende Künstlerin studierte zunächst Ethnologie an der Universität Belgrad und später absolvierte sie Kunststudien an verschiedenen Münchner Schulen. Inzwischen stellt sie im In- und Ausland aus und bezeichnet ihre Kunstwerke als „meditativ“. Manche Gemälde entstehen „sehr schnell, aber bei anderen dauert es Jahre, wie etwa bei ,Venezia'.“

Inspirationen findet Maja Jiranek auf auf Reisen, etwa nach San Francisco oder Bagdad, und auch mitten im Leben. „Für mich ist mein künstlerisches Schaffen ein energetischer Prozess. Es entsteht Neues aus Altem, das Unbekannte aus dem Experiment und jeder Versuch entspringt gleichzeitig neu und überraschend aus dem Kopf und dem Gefühl“, erklärt sie. Ganz bewusst verzichtet sie auf Erläuterungen zu ihren Bildern, denn - wie gesagt - der Besucher soll selbst auf Entdeckungsreise gehen und eigene Deutungen finden können.

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