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Mit voller Frauenpower soll es bei der Bundeswehr-Uni weitergehen

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Von: Carina Ottillinger

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Amtsübegabe mit (v.l.): Maragarethe Sudhoff, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verteidigung, die neue Präsidentin Eva-Maria Kern, ihre Vorgängerin Merith Niehuss sowie der Leiter der Staatskanzlei Florian Herrmann.
Amtsübegabe mit (v.l.): Maragarethe Sudhoff, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verteidigung, die neue Präsidentin Eva-Maria Kern, ihre Vorgängerin Merith Niehuss sowie der Leiter der Staatskanzlei Florian Herrmann. © ot

Merith Niehuss hat jetzt offiziell ihr Amt als Präsidentin der Bundeswehr-Universität in Neubiberg an Eva-Maria Kern übergeben.

Neubiberg – Ein letztes Mal stand Merith Niehuss im Mittelpunkt, bevor ganz offiziell Eva-Maria Kern das Amt der Präsidentin der Bundeswehr-Universität in Neubiberg übernahm. Prominente Persönlichkeiten aus Bundeswehr, Politik und Universität waren extra für diesen Festakt angereist. Sie alle hoben Niehuss’ Engagement der vergangenen 17 Jahre hervor.

In der „Zeitenwende“ richtet sich der Blick besonders auf die Bundeswehr. „Raubkatzen sind in aller Munde“, sagt Margaretha Sudhof, Staatssekretärin im Bundesministerium für Verteidigung. „Gerade die Bundeswehr-Universitäten haben Anteil an der Stärke der Bundeswehr. Sie sind der Schlüssel der Ausbildung.“ Militärische Lehre gepaart mit hochkarätiger Forschung. Dafür habe sich Niehuss eingesetzt. Sudhof verlieh ihr daher das Ehrenkreuz der Bundeswehr in Gold.

Chancengleichheit von Frauen in militärischen Berufen

Ihre Amtszeit sei geprägt gewesen von enormem Tatendrang. Als erste weibliche Präsidentin einer Bundeswehr-Universität in Bayern, setzte sich Niehuss für die Chancengleichheit von Frauen in militärischen Berufen ein. Sie habe die Vereinbarkeit von Familie, Dienst und Studium vorangetrieben.

Florian Herrmann, Leiter der Staatskanzlei, betont, der gute Ruf der Universität mit über 80 internationalen Netzwerken basiere auf Niehuss’ Leistung. „Sie setzte sich für Sicherheit in Forschung und Gesellschaft ein“, sagt Herrmann. „Die Universität verzeichnet exzellenten Nachwuchs.“ Er wünscht Kern das gleiche Präsidentinnenglück.

Neubibergs Bürgermeister Thomas Pardeller überreichte Niehuss ein Ortsschild mit der Aufschrift „Universitätsgemeinde Neubiberg“. Sinnbildlich steht es für die Zusammenarbeit von Universität und Gemeinde. „Die Universität ist Aushängeschild und verlässlicher Partner“, sagt Pardeller. Als fester Bestandteil des Gemeindelebens habe sich Niehuss immer für ein Miteinander eingesetzt.

Zahlreiche Debatten und ein Herzensprojekt

Gerührt von den Worten und Geschenken, bedankte sich Niehuss bei allen Wegbegleitern. Angefangen von allen Studenten, über das Bundesministerium bis zur Verwaltung. Die Durchsetzung ihrer Projekte sei nicht immer einfach gewesen. Sie erinnert sich an zahlreiche Debatten. Nach neun Jahren stand ihr Herzensprojekt, eine Kinderkrippe.

Mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr wurde Merith Niehuss ausgezeichnet.
Mit dem Ehrenkreuz der Bundeswehr wurde Merith Niehuss ausgezeichnet. © ot

Ganz offiziell übergab Merith Niehuss die goldene Kette an Eva-Maria Kern. Bereits zum 1. Januar trat die neue Präsidentin in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin. Seit 2007 ist sie Professorin für Wissensmanagement und Geschäftsprozessgestaltung an der Bundeswehr-Universität. Die gebürtige Salzburgerin absolvierte ein Ingenieur-Studium in der Kunststofftechnik. Danach entschied sie sich für eine akademische Laufbahn, die sie erst nach Hamburg und dann nach München führte. Seit 2016 ist sie Senatsvorsitzende, seit 2019 Vizepräsidentin für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs an der Bundeswehruniversität.

Neue Präsidentin will eine Universität der Vielfalt

Ebenfalls voller Tatendrang und motiviert zählte Kern ihre Ziele auf. Sie will eine Universität der Vielfalt – in Forschung und im Miteinander. In den nächsten Jahren sollen die naturwissenschaftlichen Fächer ausgebaut werden. Es werde einige Baustellen geben: Alte Gebäude saniert. Die Infrastruktur ausgebaut. Die Bundeswehruniversität soll als ein attraktiver Arbeitgeber in der Region fest verankert sein. Eine nahbare Präsidentin möchte Kern sein. „Kommunikation ist das zentrale Arbeitsmittel,“ sagt Kern. „Ich möchte eine Präsidentin für alle sein.“  

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